DG PRESS Das von Remko Koolbergen und Peter Kloppers gegründete Unternehmen feierte sein 10jährigesBestehen und setzt sich mit seiner variablen Sleeve-Rollenoffsettechnologie auf dem Markt für flexible Verpackungen und Etiketten immer stärker durch. Wiederauferstanden aus der Asche der international renommierten Drent Goebel, von dem man die Rechte erwarb, machte sich DG press – ursprünglich von Kunden mitfinanziert – daran, Service und Ersatzteilversorgung für die unzähligen Drent Goebel Maschinen zu liefern, die weltweit im täglichen Einsatz sind.
Wie Koolbergen erklärte: »Wir wussten, dass es eine bestehende und anhaltende Nachfrage von Druckunternehmen gab, die sich auf Drent Goebel Maschinen verließen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wir waren daher vom ersten Tag an zuversichtlich, dass wir ein erfolgreiches Geschäft aufbauen konnten. Bereits 2010 hatte das neue Unternehmen seine erste gebrauchte Vision-Druckmaschine und sein erstes vollständig überholtes Modell verkauft und den gesamten Bestand an Vision-Teilen aus der inzwischen aufgelösten Müller Martini Drucksparte gekauft.
In den folgenden Jahren entwickelt DG press die Vision SP – sie wurde auf der drupa 2012 ausgestellt – und beschloss, die nächste Generation von Offsetdruckmaschinen mit Sleeve-Technik für variable Drucklängen für flexible Verpackungen zu entwickeln. Anfang 2013 wurde das alte Gebäude von Drent Goebel in Hall/NL bezogen, das in einen schlechten Zustand geraten war und eine andere Art von »Vision« und eine große Investition benötigte, um es zu einer modernen Produktionsstätte zu machen.
Die neue Generation von Druckmaschinen sollte den Namen »Thallo« tragen. Der erste Prototyp wurde 2014, weniger als 12 Monate nach der Konzeption des Projekts, auf den Markt gebracht, etwa zur gleichen Zeit wie die erste neue 10-Farben Vision verkauft wurde. Nach einem sehr erfolgreichen »Tag der Offenen Tür« im Hauptsitz des Unternehmens wurden zwei Thallo-Maschinen verkauft und eine dritte zu Demonstrationszwecken in Hall installiert.
Eine der Thallo-Anlagen wurde von Vuye Flexible Packaging in Belgien gekauft (Meldung vom 25. Oktober 2015); Geschäftsführer Lieven Vuye äußerte sich: »Als bestehender Anwender der VSOP-Technologie hatte ich größtes Vertrauen in die Fähigkeit von DG press, die Maschine der nächsten Generation als äußerst wettbewerbsfähiges Produktionswerkzeug zu liefern. Sie nutzten ihr einzigartiges Know-how, das sie durch die kontinuierliche Unterstützung im Service erworben hatten, um das Beste der älteren Maschine mit erheblichen Verbesserungen in Schlüsselbereichen der Thallo zu kombinieren.«
Ingo Pauw, Technischer Direktor bei NovaPrint in Oldenburg/D, das zwei der früheren VSOP-Druckmaschinen besitzt, schloss sich diesen Ansichten an: »Wir glauben, dass diese Technologie uns einen Vorteil gegenüber unseren Wettbewerbern verschafft. Aber wie alle Maschinen sind sie nur so gut wie die Unterstützung, die sie vom Hersteller erhalten – und in dieser Hinsicht kann ich DG press für ihr Engagement und ihre Reaktion nicht hoch genug loben. Durch die enge Zusammenarbeit als Team profitieren beide Parteien von den Vorteilen.«
Aber die finanzielle Belastung durch die Eigenfinanzierung wurde schließlich 2016 bekannt; die beiden Gründungsdirektoren erkannten, dass zum Schutz des Unternehmens und zur Gewährleistung der Zukunft der Mitarbeiter und der technologischen Entwicklung eine Zuführung von externen Ressourcen erforderlich war und beschlossen, das geistige Eigentum an Contiweb zu verkaufen. In den Jahren 2017 und 2018 wurden sechs weitere Thallo-Pressen gebaut und ausgeliefert sowie zwei Vision-Linien. Das Unternehmen hat seitdem beschlossen, sich auf »Spezial«-Maschinen zu konzentrieren, bei denen sein fundiertes Wissen und Know-how einen echten USP bietet.
Leider verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Peter Kloppers im Jahr 2017, so dass er in den Vorruhestand ging und seine Anteile an Remko Koolbergen übergingen. Der 10. Jahrestag wurde somit zu einem ergreifenden Anlass für die beiden Partner, die sich laut Koolbergen perfekt ergänzten: »Peter war gut darin, Türen zu öffnen – ich war gut darin, sie offen zu halten«, witzelte er. Mit ihrer Contiweb-Verbindung und ihren einzigartigen internen Fähigkeiten freut sich DG press auf das nächste Jahrzehnt der Geschäftstätigkeit. (Foto: DG press)