HdM, Hocschule der Medien, Verpackungsdiskurs

 

HdM     Ein rundum zufriedenes Fazit ziehen die Teilnehmer und Organisatoren des 2. Stuttgarter Verpackungsdiskurses, der am 6. Oktober 2017 an der HdM Hochschule der Medien Stuttgart stattfand, wie Prof. Dr. Martin Dreher (HdM) berichtet. Der Studiengang Verpackungstechnik hatte eingeladen, sich in diesem Forum über die aktuellen Entwicklungen in den Spannungsfeldern Verpackung im Online-Handel und Fälschungssicherheit durch Verpackungen zu informieren und auszutauschen.

Mit mehr als 60 Teilnehmern, viele davon aus der aktuellen und früheren Studierendenschaft des Studiengangs, wurde ein hohes Interesse dokumentiert. Die Fachvorträge erwiesen sich als hervorragender Ansporn zu den erwünschten Diskussionen im Publikum und zu weiterführenden Gedanken. Mark André Nix (Porsche Consulting, Bietigheim-Bissingen) stimmte die Zuhörer auf den Geist der umwälzenden Veränderungen ein, die die Digitalisierung unserer Welt nach sich zieht.

Eine von den Studierenden Katharina Köhne, Hanna Vayhinger und Niklas Haferkamp durchgeführte Studie über die Reaktionen von Kunden auf eine dem Versandhandel angepasste Veränderung der Verpackung von Markenprodukten erregte mit ihren teils überraschenden Ergebnissen Aufsehen. Alexander Falk vertiefte das noch mit seinem aus mehr als 8000 Teilnehmern gewonnenen Datenmaterial zum Käuferverhalten im Online-Handel, das den Industriemarken und Handelsketten wichtige Erkenntnisse lieferte.

Interessante Grundlagen-Informationen lieferte Prof. Dr. Christoph Häberle (HdM, Stuttgart) über den Paradigmenwechsel im Käuferverhalten im Verlauf der Menschheitsgeschichte. Die zunehmende Individualisierung von Produkten ist eine der großen Herausforderungen für die Hersteller, insbesondere im Online-Handel. Dieser hat unter anderem in der intakten Zustellung der Waren beim Endverbraucher eine große Herausforderung, wie Michael Böhmer (Fraunhofer-Institut IML, Dortmund) zu berichten wusste. Im Spannungsfeld zwischen der drohenden Beschädigung des Produkts auf dem Versandweg und einer drohenden Überverpackung mit angeschlossenen negativen Folgen für Müllaufkommen und Image der Verpackung wird noch viel Arbeit zu leisten sein.

Prof. Dr. Hans Demanowski (Beuth Hochschule, Berlin) wusste die Zuhörer mit seinen Statements zur Erleichterung der Produktfälschungen gekonnt zu konfrontieren, die wir alle – meist unbewusst – ermöglichen. Wunsch und Wirklichkeit der gelebten Praxis driften hier oft noch sehr weit auseinander. Eine mögliche, besonders sichere Lösung zur Absicherung von Produkten und Verpackungen gegen unberechtigtes Kopieren stellte Rolf Simons (3S GmbH, Nottuln) mit seinen Mikro-Farbcodes vor. Sie bieten eine der wenigen Möglichkeiten, höchsten Kopierschutz mit Erkennbarkeit durch den Konsumenten zu vereinen.

Die besonderen Herausforderungen und Schutzmaßnahmen des Handels mit Pharmaka präsentierte Markus Buchholz (Harro Höfliger Verpackungsmaschinen, Allmersbach im Tal) dem Auditorium. Wo von Fälschungen unter Umständen sogar eine Lebensgefahr für den Konsumenten ausgeht sind natürlich besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Eine Erläuterung eines erweiterten Spektrums hiervon, beschrieben durch Thomas Völcker (Schreiner Group, Oberschleißheim bildete den Abschluss des Konferenztages. Die Teilnehmer wurden überrascht, in wie vielen Produktbereichen Fälschungen drohen, aber auch davon, welch ausgeklügelte Schutzmechanismen dagegen entwickelt worden sind.

Wie anregend und spannend die Veranstaltung für die Teilnehmer war zeigte sich an der äußerst regen Diskussion rund um jedes einzelne der Referate. Die Teilnehmer konnten neue Einsichten, Ideen oder Denkanstöße mitnehmen, während der Studiengang Verpackungstechnik der HdM mit dem Versprechen abschloss, die begonnenen und angekündigten Forschungsprojekte weiterzuführen, die Spezialisierung auf das Thema Verpackung im Online-Handel voranzutreiben und den Stuttgarter Verpackungsdiskurs zur weiterhin regelmäßigen Einrichtung zu machen. (Foto: Hochschule der Medien)

www.hdm-stuttgart.de

 

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