BST ELTROMAT Das iPQ-Center ist eine modular aufgebaute Lösung für die umfassende Qualitätssicherung im Flexo- und Tiefdruck sowie in anderen Druckverfahren. Ihr Rückgrat bildet der iPQ-Workflow. Er integriert die drei Qualitätssicherungssysteme – iPQ-Check für die 100% Druckbildinspektion, iPQ-View für die digitale Bahnbeobachtung und iPQ-Spectral für die Inline Spektralfarbmessung – in einen durchgängigen Qualitätssicherungsprozess, der die Basis für die kontinuierliche Optimierung von Druckprozessen bildet. Indem BST eltromat in seinen Workflow produktionsunterstützende Software-Tools anderer Hersteller und auch die Druckvorstufe integriert, verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz rund um die gesamte Druckproduktion.
Mit vier Modulen deckt das iPQ-Center praktisch die gesamte Vielfalt der Anforderungen an die Qualitätssicherung in Druckprozessen ab. Die drei Qualitätssicherungssysteme iPQ-Check, iPQ-View und iPQ-Spectral übernehmen jeweils verschiedene Aufgaben der Qualitätssicherung. Jedes System lässt sich als Standalone-Lösung einsetzen. In der Praxis werden jedoch meist zwei oder alle drei Systeme zu ganzheitlichen Lösungen für die Qualitätssicherung integriert und kundenspezifisch konfiguriert.
Als viertes Modul verbindet der iPQ-Workflow diese drei Systeme nahtlos zu einem durchgängigen Qualitätssicherungsprozess mit einem einheitlich komfortablen Bedienkonzept. Die Benutzeroberfläche stellt alle interaktiven Setup- und Bedienmenüs sowie alle Inspektionsergebnisse inklusive Live-Bildern aus dem Druck übersichtlich auf einem Multitouch-Screen-Monitor dar – wobei die intuitive Bedienung mit Gestensteuerung den Maschinenführern hohen Komfort bietet.
Dank des modularen Aufbaus können Druckereien die einzelnen Module sukzessive in ihre Prozesse integrieren. So starten viele Kunden etwa mit der Bahnbeobachtung iPQ-View und erweitern diese je nach Entwicklung ihrer Anforderungen nachträglich um die anderen Module – Schritt für Schritt bis zum kompletten iPQ-Center. Dabei sind beliebige Kombinationen möglich. Das bedeutet uneingeschränkten Investitionsschutz für Kunden, die mit »nur« einem Modul beginnen. Alle Systeme des iPQ-Centers sind als kostengünstige Eco-Varianten oder Pro-Versionen für höhere Anforderungen lieferbar.
iPQ steht für »increasing Productivity & Quality«, also für höhere Produktivität und Qualität im Druck. Das iPQ-Center erkennt und protokolliert zuverlässig während des Drucks auftretende Fehler. Druckereien können fehlerhafte Druckprodukte sicher ausschleusen. Es dringen keine Druckerzeugnisse mehr zu Kunden vor, die deren Qualitätsstandards nicht entsprechen. Zudem können die Maschinenführer frühzeitig und schnell in den Prozess eingreifen und Einstellungen korrigieren. So stellen sie sicher, dass im Druck vorgegebene Toleranzen eingehalten werden und Makulatur von vornherein vermieden bzw. minimiert wird. Gerade bei Aufträgen mit engen Margen kann das für die Rentabilität entscheidend sein. Zudem bilden die in Echtzeit aus der Produktion gezogenen Daten und die Fehlerprotokolle eine solide Basis für eine kontinuierliche und langfristige Prozessverbesserung – erlauben diese Informationen doch zuverlässige Rückschlüsse, wo in der Druckproduktion Parameter aus dem Ruder laufen.
Nicht bei allen Druckaufträgen ist höchste Qualität erforderlich. Das iPQ-Center liefert alle Daten, die Druckdienstleister für ein gezieltes Feintuning ihres Druckprozesses brauchen. So können sie zum Beispiel ihre Druckmaschinen bei bestimmten Jobs mit höheren Geschwindigkeiten laufen lassen, weil die dann produzierte Qualität immer noch den Anforderungen der Kunden entspricht – was sie mit dem iPQ-Center zudem zuverlässig überwachen und sicherstellen können.
Unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Qualitätssicherungsaufgaben
iPQ-Check heißt das Modul für die 100% Druckbildinspektion bei Bahnbreiten bis 2800 mm und Maschinengeschwindigkeiten bis 1000 m/Min. Leistungsstarke Zeilenkameras liefern über das gesamte Druckformat hinweg detailreiche Farbbilddaten und protokollieren die Produktionsergebnisse ab der ersten Umdrehung der Druckzylinder. Ausgereifte Technologien und Algorithmen garantieren eine lückenlose und zuverlässige Kontrolle, so dass Fehlerquellen schnell lokalisiert und behoben werden können. Dabei unterscheidet iPQ-Check zwischen prozessbedingten und sporadischen Fehlern. Die iPQ-Check-Beleuchtung ist speziell für opake Materialien ein einzigartiges Leistungsmerkmal. So gibt es neben der direkten Beleuchtung eine diffuse Beleuchtung für stark reflektierende Materialien, die auch hier herausragende Inspektionsergebnisse garantiert.
iPQ-View ist ein leistungsstarkes Werkzeug mit vielfältigen Standard-Funktionen und Ausstattungs-Optionen für die digitale Bahnbeobachtung inklusive einer einfachen Fehlerdiagnose im Druckprozess. iPQ-View stellt Live-Bilder aus dem Druck in exzellenter Qualität dar, anhand derer die Maschinenführer die Druckqualität optisch beurteilen und bei kürzesten Reaktionszeiten beeinflussen können. Wichtige Leistungsmerkmale sind die hochauflösenden Digitalkameras, optische Zoom-Varianten zur Anpassung des Sichtfeldes ohne Qualitätsverluste sowie vielfältige Beleuchtungsoptionen, die den Druckbereich bei allen gängigen Materialien gleichmäßig optimal ausleuchten. Besonderen Komfort bietet die Split-Screen-Funktion. Sie erlaubt den Maschinenführern auf dem Bedienmonitor den Vergleich von Live-Bildern aus der Produktion mit Referenzbildern oder wahlweise mit Live-Bildern einer zweiten Kamera. Dabei können die Bediener wählen, ob sie den Bildschirm horizontal oder vertikal teilen oder Bild-in-Bild-Darstellungen bevorzugen. Hinzu kommen unterstützende Funktionen – zum Beispiel zur Barcode-Überwachung oder Haze Guard zur Erkennung von Druckfehlern mit schwachem Kontrast wie Tonen.
iPQ-Spectral für die Inline Spektralfarbmessung ermöglicht Druckereien bei hohem Komfort das Einhalten vorgegebener Farbstandards. Dieses gemeinsam mit X-Rite entwickelte System stellt die Vergleichbarkeit offline und inline gemessener Daten über den XRGA-Standard sicher. iPQ-Spectral misst die Farbdaten mit einem hochauflösenden Spektralphotometer inline in der Druckmaschine in Echtzeit und gleicht sie mit vorgegebenen Referenzwerten ab. Erkennt das System Abweichungen, stellt es diese in Form aussagekräftiger Statistiken, Grafiken und Bilder dar. Die Maschinenführer sehen auf einen Blick, wo sie in den Prozess eingreifen müssen, um Makulatur zu vermeiden. Dank der Messung in der Maschine werden während des gesamten Druckjobs permanent Farbbilder erfasst – ein entscheidender Vorteil gegenüber handgeführten Messgeräten, die in der Regel nur wenige Messungen pro Druckauftrag erlauben. In der Praxis sind Messungen nur zu Beginn einer neuen Rolle üblich. Informationen über die Güte der Farbe der gesamten Rolle liegen jedoch nicht vor. Wichtige Daten von iPQ-Spectral sind der spektrale Messbereich von 380 bis 730 nm und die maximale Messfrequenz von 30 Messungen pro Sekunde. Die minimale Messfeldgröße kann 5 x 5 mm betragen und im Druckbild beliebig positioniert werden. iPQ-Spectral misst sowohl Vollton- als auch Halbtonfarben.
iPQ-Workflow für noch mehr Komfort und Möglichkeiten in der Qualitätssicherung
Mit zusätzlichen Funktionen rundet das Workflow-Modul die Möglichkeiten des iPQ-Centers ab. Damit erhöht es den Komfort in der Qualitätssicherung und die Produktionssicherheit. Zudem bietet der iPQ-Workflow zusätzliche Optionen, Makulatur zu vermeiden bzw. zu minimieren. Etwa der im Markt einzigartige PDF Plate Auditor schlägt schon in der Andruckphase frühzeitig Alarm, sollten beschädigte oder falsche Druckformen in die Maschinen montiert werden. So vergleicht der PDF Plate Auditor die aktuellen Druckbilder mit den Referenzbildern aus der Druckvorstufe. So erkennt er gleich zu Beginn des Setups, wenn in der Herstellung länderspezifischer Verpackungen Druckformen mit falschen Sprachen in die Maschine gespannt werden.
Der Event Logger protokolliert spurbezogen alle relevanten Fehler. Er erfasst die Fehlerklassen, die Laufmeterpositionen sowie die Fehlerbilder und die zugehörigen Referenzbilder. Gleiches gilt für weitere prozessrelevante Informationen wie etwa Änderungen der Inspektionsempfindlichkeiten. Die Optik der PDF-Reporte lässt sich mit dem Report Generator kundenspezifisch gestalten.
Nicht jede Abweichung im Druckprozess bedeutet Makulatur. Mit dem Quality Assistant lassen sich vom System erkannte Fehler individuell bewerten, ob sie tatsächlich relevant sind. Der Waste Indicator bietet komfortable Möglichkeiten, Fehlerstellen in Materialbahnen während des Drucks zu markieren, das Ausschleusen des Materials zu initiieren oder anders über Makulatur zu informieren. Der Rewind Navigator garantiert Komfort und hohe Produktivität beim Eliminieren fehlerhafter Bereiche am Umroller.
Ein entscheidendes Merkmal des iPQ-Workflows ist seine Offenheit für produktionsunterstützende Lösungen anderer Hersteller. Schon bislang warteten die Inspektionssysteme des iPQ-Centers mit Schnittstellen unter anderem zu Color Cert, AxonGraphix, PantoneLIVE oder Colorware PressView auf. Neu ist die bidirektionale Schnittstelle zur Automation Engine von ESKO, die unter anderem Flexo- und Tiefdruckern neue Möglichkeiten eröffnet, Setup-Zeiten weiter zu verkürzen. So lassen sich in der Automation Engine komfortabel Vorgaben für die einzelnen Module des iPQ-Centers einstellen. Zudem rückt das iPQ-Center über eine hierfür designte Schnittstelle enger mit Druckvorstufe und Druck zusammen. Weitere Integrationsaufgaben wie etwa die Verheiratung mit ERP-Lösungen stehen an. (Grafik: BST eltromat)