XAAR Das im Cambridge Science Park ansässige Unternehmen wurde 1990 von einem vierköpfigen Team, darunter Mike Willis und Mark Shepherd, gegründet. Ziel war es, die Arbeit der Cambridge Consultants von Steve Temple und David Paton, den Erfindern der piezoelektrischen Drop-on-Demand-Technologie von Xaar, zu kommerzialisieren; beide traten auch kurz nach der Gründung von Xaar in das Unternehmen ein.
Das Unternehmen unterzeichnete seinen ersten kommerziellen Vertrag 1991 mit Brother Industries, die die Technologie zur Entwicklung von Home-Office-Druckern und Faxgeräten lizenzierten. Bis 1992 hatte Xaar einen bedeutenden Meilenstein erreicht und einen Umsatz von über GBP 1 Mio. aus Lizenzgebühren, dem Verkauf von Evaluierungskits und technischer Beratung erzielt.
Neben der Lizenzierung seiner Technologie wurde die Entwicklung und Herstellung von Tintenstrahldruckköpfen zu einem ebenso wichtigen Teil des Erfolgs. Die frühe Produktpalette des Unternehmens, zu der der Xaar 128 und der Xaar 500 gehörten, trug maßgeblich zum Wachstum der digitalen Grafik und der Codier- und Kennzeichnungsindustrie auf der ganzen Welt bei.
Die Einführung des Xaar 1001 stellte einen weiteren bedeutenden Fortschritt in der Tintenstrahltechnologie dar. Die einzigartige Architektur des Druckkopfes, Xaar’s Hybrid Side Shooter, ermöglichte eine Tintenzirkulation sowohl hinter der Düse als auch im gesamten Kanal (Xaar’s einzigartige TF-Technologie). Dies führte zu einem grundlegenden Wandel in der Druckzuverlässigkeit und trieb die digitale Transformation des Marktes für die Herstellung von Keramikfliesen in den 2000er Jahren voran.
Die ersten Druckköpfe des Unternehmens wurden in Järfälla/S hergestellt. In 2007 eröffnete Xaar eine neue, hochmoderne Fabrik in Huntingdon/GB, die zunächst für die Herstellung des Xaar 1001 vorgesehen war und in die seit Beginn der Produktion über GBP 60 Mio. investiert wurden.
Investitionen in Forschung und Entwicklung waren schon immer von zentraler Bedeutung für den Fortschritt von Xaar als unabhängiges Unternehmen und machen heute etwa 11% der Unternehmenseinnahmen aus. Diese Konzentration auf F&E hat dazu geführt, dass das Unternehmen in seiner 30-jährigen Geschichte über 2000 Patentanmeldungen eingereicht hat und bahnbrechende Tintenstrahldruckköpfe und Technologien entwickelt hat, die zur weltweiten Expansion des Inkjetdrucks beigetragen haben.
Zu den jüngsten Innovationen gehören die High Laydown Technology (Meldung vom 27. September 2017), mit der große Flüssigkeitsmengen bei hohen Liniengeschwindigkeiten aufgetragen werden können, und die Ultra High Viscosity, mit der Flüssigkeiten mit deutlich höherer Viskosität – bis zu 100 Centipoise bei typischen Betriebstemperaturen von etwa 40 ˚C–50 ˚C – ausgestoßen werden können. Solche Entwicklungen haben die Flexibilität des Keramikportfolios von Xaar erhöht und das Wachstum in neuen Spitzensektoren wie 3D-Druck und Additiv-Fertigung eröffnet.
CEO John Mills sagte: »30 Jahre sind ein bedeutender Meilenstein für jedes Unternehmen, und wir alle waren sehr daran interessiert, dieses Ereignis zu feiern und unsere Leistungen als Team zu würdigen – obwohl viele von uns immer noch an getrennten Standorten arbeiten«.
Im Rahmen der Feierlichkeiten hat Xaar in seinen Archiven geforscht und tauscht Erinnerungen an wichtige Meilensteine in sozialen Medien aus. Ein besonderer Höhepunkt war die Nominierung des Unternehmens für einen »Queen’s Award« im Jahr 1995 und ein Auftritt in der BBC-Fernsehsendung »Tomorrow’s World«. Im Jahr 2005 gewann Xaar den »Queen’s Award for Enterprise« in der Kategorie Innovation, eine von vielen Auszeichnungen, die dem Unternehmen im Laufe der Jahre verliehen wurden. (Grafik: Xaar)