Finat, Haftverbunde

 

FINAT      Aufgrund der Nachfrage nach Highend-Anwendungen sind ausgereifte Etikettensubstrate exponentiell gewachsen. Seit 2010 ist die Nachfrage nach Materialien auf PP-Basis um 78% gestiegen, bei Direktthermo-Papieren um 51% und bei weißen gestrichenen Papieren um 24%. Die Zahlen zeigen, dass papierbasierte Materialien weiterhin die Nachfrage nach Etikettenmaterialien dominieren, es jedoch zu einer Verlagerung von grundlegenden Primär- und VDP-Etiketten hin zu anspruchsvolleren Highrnd-Anwendungen kam.

Finat, Jules LejeuneJules Lejeune, FINAT Managing Director, kommentiert: »Das anhaltende Wachstum der Nachfrage nach verpackten Konsumgütern, insbesondere in Schwellenländern, hat den Bedarf an weißen, beschichteten Materialien erhöht, da Endverbraucher ihre Markenprodukte im Regal differenzieren möchten. Etiketten mit variablen Produktdaten in Branchen wie Handel, Logistik, Prozessautomatisierung und Lagerverwaltung erfordern ein immer größeres Volumen an Thermopapieren. Aber vor allem der Bedarf an hochqualitativer (transparenter) Produktdekoration in High-Speed- und High-Volume-Sektoren wie Lebensmittel, Gesundheits- und Schönheitspflege und Premiumgetränken treibt den Anstieg des Verbrauchs von PP-basierten Etiketten an.«

Der Trend ermutigt Hersteller von Selbstklebeetiketten, angrenzende Highend-Verpackungslösungen wie Beutel, Sleeves und andere flexible Verpackungen anzubieten. Sie investieren auch in die entsprechenden Kenntnisse, Einrichtungen und Akkreditierungsprogramme wie bei der Lebensmittelsicherheit.

Diese Ergebnisse basieren auf einer Wachstumsrate des Gesamtverbrauchs von Hafteikettenmaterial von 4,7% in Europa auf bis zu 7,45 Mio. m2 im Jahr 2017, leicht unter dem Durchschnitt von 5,4% in den vorangegangenen vier Jahren.

Osteuropa treibt Wachstum
Die anhaltende Entwicklung der osteuropäischen Märkte bleibt auch weiterhin ein wichtiger Wachstumstreiber und hat den europäischen Etikettenunternehmen seit 2010 insgesamt einen Anstieg ihrer jährlichen Nachfrage um fast 1,7 Mrd. m2 beschert. Die etablierten Märkte Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien stehen für 58% des gesamten europäischen Marktes. Das aufstrebende Polen und die Türkei holen auf. Man erwartet, dass diese Länder in den nächsten Jahren die Top Fünf herausfordern werden.

Beim Vergleich der Nachfrage mit dem Pro-Kopf-Verbrauch gibt es jedoch erhebliche Unterschiede in Europa. Während der europäische Durchschnitt von 9,7 m2 sich der 10-m2-Marke nähert, verbrauchten Dänemark, Litauen und die Niederlande (alle kleinen, exportorientierten Länder) fast 17,5 m2 pro Kopf. Die letzten 10 Länder verbrauchen weniger als 5 m2 pro Kopf.

Darunter befinden sich Rumänien, Russland und die Türkei, die zusammen fast 250 Millionen Einwohner oder ein Fünftel der Gesamtbevölkerung in den betrachteten Ländern repräsentieren. Dies deutet darauf hin, dass noch ein großes Potenzial für zukünftiges strukturelles Wachstum besteht. Dieses Potenzial berücksichtigt nicht den sich ständig erweiternden Anwendungsbereich des Etikettensektors in kleinauflagige flexible Verpackungen.

Finat, Haftverbunde
Entwicklung des Haftverbundverbaarus in Europa, 1996-2017. (Grafik: Finat)

Kurzfristiger Ausblick: Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung?
laut der FINAT-Statistikagentur Panteia gibt es einen eindeutigen statistischen Zusammenhang zwischen der Nachfrage nach Rollenpapier und dem allgemeinen Wirtschaftsklima. Nicht überraschend ist die Tatsache, dass Etiketten in einer Vielzahl von Bereichen der Geschäftswelt ein essentieller Wegbereiter sind. Rückblickend wurde der allgemeine Konjunkturwechsel in den EU28-Ländern in den vergangenen 15 Jahren durch eine Umkehrung der Nachfrage nach Etikettenmaterial in den vorangegangenen Quartalen »angekündigt«.

Lejeune erklärt: »Angesichts der gegenwärtigen Ungewissheiten im Zusammenhang mit dem Brexit, eskalierenden Handelskriegen zwischen der EU und den USA, anhaltenden Handelssanktionen gegen Russland sowie wiederauftretenden Sorgen über den Euro nach der Einführung der neuen italienischen Regierung, sollte es nicht überraschen, dass der Abstand zwischen den annualisierten Wachstumsraten in der Etikettenindustrie und dem BIP, in den letzten Quartalen zurückgegangen ist, nachdem sie fünf Jahre weit über den BIP-Wachstumsraten lagen.«

»RADAR« signalisiert lebhafte Märkte
LPC Inc, ein weiterer Marktforschungs-Partner von FINAT, führten technische Umfragen und Einzelinterviews mit Marken in ganz Europa für die Frühjahrsausgabe 2018 von »FINAT RADAR« durch. LPC bestätigt den Auftrieb der Etikettenindustrie. Das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum in den letzten fünf Jahren betrug 7,1%, obwohl sich dieses im Jahr 2017 gegenüber den Vorjahren verlangsamt hat. Interessanterweise wurden die höchsten Wachstumsraten in Non-Prime-Märkten wie Automobil-, Gebrauchsgüter- und Industriechemikalien verzeichnet, während die größten Etikettensektoren für Nahrungsmittel und Getränke weiterhin zu den fünf größten Wachstumsmärkten gehören.

Die Umfrage gibt den FINAT-Mitgliedern eine einzigartige Perspektive auf den europäischen Etikettensektor und auf die Trends und Kräfte, die Marken dazu bewegen, spezifische Etikettiertechnologien und Dekorationsformate zu übernehmen und umzusetzen. Zwei Trends dominieren: Prime Labels werden immer komplexer und Non-Prime-Labels werden zunehmend funktional.

Die robuste Wirtschaftsleistung der Eurozone stützt – dank eines sich erholenden Arbeitsmarktes und einer gesunden Auslandsnachfrage –as anhaltende Wachstum des Etikettensektors. Daher suchen Marken nach Wegen, um mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Eine Methode ist durch Verpackungsdekoration. Da Marken bestrebt sind, spät in der Lieferkette einen marktspezifischen Ansatz zu erreichen, benötigen sie kleinere Auflagen und eine schnelle Abwicklung, um die Anforderungen an die Design- und Etikettfunktionalität im fortgeschrittenen Stadium zu erfüllen. Dies treibt die Verbreitung digitaler Medien voran und prägt die Art und Weise, wie Marketing- und F&E-Abteilungen fesselnde Kampagnen für den Verbraucher schaffen.

Lejeune kommt zu dem Schluss: »Für Etiketten bleibt die Zukunft rosig. Auf die Frage, welcher Verpackungsdrucksektor die meisten Innovationen liefert, behaupten Marken immer wieder, dass ihre Etikettenlieferanten mehr Innovation und Flexibilität gegenüber ihren Lieferanten von flexiblen Verpackungen, Karton und Wellpappe bieten.« (Foto: PPG/Teslin)

www.finat.com

 

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