MONDI Die Gruppe setzt mit »Project Proof« ein von der Ellen MacArthur Foundation (EMF) unterstütztes »Pioneer Project« um. Das Projekt hat zum Prototypen eines flexiblen Kunststoffbeutels geführt, der die Realisierbarkeit derartiger Beutel mit mindestens 20% recyceltem Altkunststoff aus gemischten Haushaltsabfällen bestätigt. Der Beutel eignet sich zur Verpackung von Haushaltsartikeln, wie beispielsweise Waschmitteln.
Das Projekt ist auf die Gestaltung von Produkten im Einklang mit kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien ausgerichtet und hat gezeigt, dass es möglich ist, unter Einsatz von Recyclat aus verschmutzten, verbrauchten Altmaterialien neue flexible Verpackungen zu schaffen. Mondi wird den Prototypen jetzt gezielt zu einem marktfähigen Produkt für seine multinationalen Kunden im Bereich der kurzlebigen Konsumgüter (FMCG) weiterentwickeln. Damit bekräftigt der Hersteller als Unterzeichner der New Plastics Economy seine Entschlossenheit, bis 2025 sicherzustellen, dass alle seiner flexiblen Kunststoffverpackungen dort, wo es die Vorschriften für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zulassen, mindestens 25% recyceltes Altmaterial aus Verpackungsabfällen enthalten.
Das Altmaterial wurde gewaschen, sortiert und mittels diverser Verfahren zu einem recycelten Polymer aufgearbeitet, das sich zur Verwertung in flexiblen Verpackungen eignet. Mit diesem Recyclat wurde schließlich ein völlig gebrauchsfertiger Standbeutel mit ausgezeichnetem Design, hoher Siegelfestigkeit und integriertem Gleitverschluss gefertigt. Aufgrund der Materialmischung erinnert der Beutel im Aussehen an Recycelpapier, mit kleinen unregelmäßigen Farbpunkten.
»Wir wollten sehen, was unter den ungünstigsten Voraussetzungen möglich ist, und waren dennoch in der Lage, einen absolut gebrauchsfähigen Prototypen hervorzubringen«, erläutert Graeme Smith, Sustainability Manager bei Mondi Consumer Packaging. Das erfolgreiche Konzept unterstreicht das Potenzial dessen, was mit höherwertigen und vorsortierten Altkunststoffen machbar wäre. Bessere Abfallsammeltechniken und ein gezielt recyclinggerechtes Verpackungsdesign werden diesen Prozess optimieren und dazu beitragen, den Nachhaltigkeitskreis zu schließen.
Gestaltung recycelbarer Standbodenbeutel für Lebensmittel
Die zweite Phase von »Project Proof« war auf langlebige Standbodenbeutel für Lebensmittel ausgerichtet. Dabei wurden mit den beteiligten FMCG-Herstellern im Hinblick auf die Standards für Lebensmittelanwendungen hohe technische Vorgaben vereinbart. Die in gängigen Kunststoffverpackungen für Lebensmittel häufig eingesetzte Aluminiumbarriere kann zwar die Lagerfähigkeit verlängern, verursacht jedoch beim Recycling Probleme. »Project Proof« bot den FMCG-Herstellern die Gelegenheit, bestimmte Spezifikationen zu überdenken und anzupassen, um den Einsatz nachhaltigerer Materialien zu ermöglichen.
Inzwischen werden bereits mehrere Monomaterial-Strukturen getestet, die keine problematischen Schichten wie Aluminium enthalten und das Recyceln innerhalb bestehender Abfallströme gestatten. Als vorläufiges Ergebnis wurde festgehalten, dass weitere Entwicklungsarbeit erforderlich ist, da die bestehenden Lösungen noch nicht alle grundlegenden Mindestspezifikationen der Markeneigner in diesem Bereich erfüllen.
Weitere aktuelle Pioneer Projects
Neben »Project Proof« ist Mondi an drei weiteren EMF Pioneer Projects unter der Leitung anderer Akteure der Kunststoffwertschöpfungskette beteiligt:
♦ Project Barrier ist auf die Entwicklung von Richtlinien für künftige recycelbare, kunststoffbasierte flexible Barriereverpackungen ausgerichtet.
♦ Project Sea analysiert die Abfallströme innerhalb bestimmter Regionen, um zu verstehen, wo sich Materialien am Ende ihrer Lebensdauer ansammeln.
♦ Project Holy Grail entwickelt Tracer und digitale Wasserzeichen, um Recyclingunternehmen eine schnellere, automatisierte Identifizierung von Kunststoffsorten zu ermöglichen und das Recycling im Sinn einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu erleichtern. (Foto: Mondi Group)
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