Flexo-/Inkjet Hybrid Technologie gewinnt – Statt zwei nur eine Schicht notwendig
Obwohl schon in 2009 gegründet ist Arti-Bau erst in 2012 ins Druckgeschäft eingestiegen – mit vier Mitarbeitern und einem Wachhund genannt »Marley« erzählt Monika Stefanska, die mit ihrer Mutter Barbara nun mit der ersten Digital Series Hybrid-Maschine in Europa den Weg bereitet.
In nur fünf Jahren ist der Personalbestand auf 25 Mitarbeiter angewachsen, die im modernen Betrieb nahe Wroclaw (Breslau), rund 350 km südwestlich von Warschau arbeiten. Mit Unterstützung von Produktionsleiter Jaroslaw Lewandowski – er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Druckindustrie – wurde Arti-Bau zu einem der Pioniere für digitale Inkjet Technologie in Polen. Rund 95% der Produktion entfällt auf Etiketten – Papiere, PP, PE, PET und PVC-Laminate für Tuben.
Rund 250.000 m2 Etikettenmaterial wurden in 2016 verarbeitet – der größte Teil für die Industriezweige Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Automobilbau in Polen. Ab jetzt faßt man auch den Export ins nahe Deutschland ins Auge. »Wir planen eine Erweiterung in den Sachet-Markt, für den die Digital Series sehr gut geeignet ist«, so Monika Stefanska. Kurze Markteintrittszeiten ist für die meisten Kunden von Arti-Bau von größter Wichtigkeit; drei Tage vom Auftragseinganz bis zur Lieferung ist normal. »Wir glauben, Inkjet ist ideal für die Art von Druckjobs die wir produzieren, denn wir können nahezu jedes Material bedrucken und benötigen keine Vorbehandlung«, erklärt Monika Stefanska, und hat einen Kunden im Sinn, der 4000 Laufmeter eines Etiketts orderte und sieben Tage Lieferzeit vorgab.
»Als wir in 2015 uns nach weiterer Kapazität im Digitaldruck umschauten, waren die beiden Hersteller von toner-basierten Maschinen bald aus dem Rennen. Wir wußten, das weitere Inkjet-Technologie kurz vor dem Produktionsstart in Wroclaw stand. Deshalb wollten wir etwas Besonderes anbieten, das uns einen Marktvorteil bieten sollte. Das Timing von Mark Andy mit der Digital Series war aus unserer Sicht perfekt«, ergänzt Jaroslaw Lewandowski. Das Geschäftsmodell von Arti-Bau basiert auf hoher Qualität und exzellentem Service. Lewandowski erklärt seine Gründe, warum Mark Andy die Nase vorne hatte:
»Alles aus seiner Hand, so meine Erfahrung, funktioniert am Besten. Wir wußten, daß Flexo-Inkjet Hybrid-Technologie am besten zu uns paßte – aber wir hatten keine Flexokompetenz im Haus. Kein anderer Hersteller von Schmalbahnmaschinen hat mehr Erfahrung im Flexodruck als Mark Andy, die uns großartig unterstützt haben. Und uns gefiel die Tatsache, daß Mark Andy seine eigene Inkjet-Einheit entwickelt hat – wir hatten es also nur mit einem Lieferanten zu tun.« Nach Lewandowski’s Auffassung haben Vorführungen auf Messen wenig gemeinsam mit dem Tagesgeschäft. Mark Andy hatte den polnischen Kunden intensiv geschult zu den Themen Bedruckstoffe, Materialhandling und Bahnführung. Arti-Bau im Gegenzug lieferte wertvolle Produktionsdaten und teilte seine Beobachtungen mit dem Hersteller.
Seit der Installation im Sommer 2016 hat sich die Produktivität merklich verbessert, so Lewandowski. Was früher in zwei Schichten produziert wurde, wird heute in weniger als einer Schicht gefertigt. Die Mark Andy Digital Series bei Arti-Bau bietet 330 mm (13“) Druckbreite, umfaßt Koronavorbehandlung und Bahnreinigung, zwei Flexodruckwerke, Wendekreuz, eine Laminierstation, Folienveredelung (kalt) und eine kompakte Einheit für Mehrlagenkonstruktionen. Die Digitaldruckeinheit bietet CMYK plus Weiß und produziert – je nach Bedruckstoff – bei 73 m/Min (240 ft/Min.) »Die Maschine ist ein sehr vielseitiges Instrument für Produktionen in einem Durchgang und ermöglicht uns viele neue Möglichkeiten.«
Die Digital Series bietet einen automatisierten Workflow auf PDF-Basis, konfiguriert von Mark Andy, mit der Bezeichnung ProWORX. Das von Esko entwickelte Paket kann erweitert werden, wenn der Bedarf entsteht. Es bietet die Möglichkeit variable Daten und Barcodes zu drucken. Dem Bediener steht mit der Mark Andy ProVIEW Plattform ein System zur Verfügung, das über eine intuitive Bedienschnittstelle Zugriff auf kundenspezifische und Standardoperationen bietet. Laut Arti-Bau wurde das System schnell erlernt und ist einfach zu bedienen.
Nach kleinen Anfängen (85 m2) stehen heute 500 m2 auf einem 2500 m2 Grundstück zur Verfügung – eine solide Grundlage für weiteres Wachstum. »Wir haben schon immer in Technologie investiert, die dem Markt voraus war. Dann sind wir gewachsen. Unsere neue Digital Series bietet uns viele neue Möglichkeiten, die vorher außerhalb unserer Reichweite lagen. Eigentlich beginnen wir gerade erst zu verstehen, welche neuen Möglichkeiten uns nun offenstehen«, kommentiert Monika Stefanska.
Für Mark Andy ist die Nähe eines so dynamischen Kunden zum europäischen Hauptquartier in Warschau natürlich ein echter Mehrwert. Tom Cavalco, kürzlich zum Geschäftsführer Mark Andy Europe berufen, fügt hinzu: »Mark Andy hat das breiteste Angebot aller Hersteller von Schmalbahn-Druckmaschinen im Bereich digitaler Hybriddruck. Wir sind bekannt für unsere Flexodruck-Expertise, deshalb ist es wichtig, eng mit dem Markt zusammenzuarbeiten, um Hybrid-Technologie in Effektivität und Produktivität weiter zu maximieren. Die Installation bei Arti-Bau bedeutete einen optimalen Start für uns – und wir schätzen ihren Input und die Zusammenarbeit außerordentlich.« (Fotos: Nick Coombes)
Titelfoto: Eigentümerin Monika Stefanska, und Jaroslaw Lewandowski, Produktionsleiter vor der ersten Mark Andy Digital Series in Europa.
〉 www.artibau.pl
〉 www.markandy.com