Bobst

 

KOENIG & BAUER     Der älteste Druckmaschinenbauer der Welt ist mit der strategischen Fokussierung auf den Wachstumsmarkt Verpackung auf Kurs, um durch Umsatz- und Ergebniszuwächse in diesem Bereich die Abhängigkeit vom politisch volatilen und von Großprojekten dominierten Wertpapierdruck zu reduzieren. Durch die Akquisitionen von Iberica und Duran, das Joint Venture mit Durst sowie verschiedene Partnerschaften im Software-Bereich wurde das Portfolio für Verpackungsdruckmärkte weiter ausgebaut.

Nach einer Erprobungsphase der neu entwickelten Bogen-Flexomaschine Corrucut für den analogen Direktdruck auf Wellpappe nahm der renommierte Pilotkunde und Entwicklungspartner Klingele die Maschine nach einem anspruchsvollen Werkstest ab. Mittlerweile produziert die Anlage zweischichtig im Klingele-Werk in Delmenhorst bei Bremen. Mit der Bestellung einer Corruflex durch Thimm Packaging Systems erhielt Koenig & Bauer einen strategisch wichtigen Folgeauftrag im Wellpappendruck. Für den digitalen Dekordruck gab Interprint die dritte Rotajet-Anlage in Auftrag (Meldung vom 18. März 2020). Mit dem sechsten Maschinenverkauf für den digitalen Dekordruck und dem Schlüsselauftrag von Tetra Pak für den digitalen vollfarbigen Getränkekartondruck (Meldung vom 21. Januar 2019) ist die RotaJET-Digitaldruckplattform im Markt besonders erfolgreich. Ebenfalls gute Früchte trägt die 2016 gestartete Serviceinitiative. Der Service-Umsatzanteil konnte im Konzern auf 28,2% (Vorjahr 25,9%) deutlich ausgebaut werden.

Der für das Performance 2024-Programm zuständige Vorstand Dr. Andreas Pleßke erläutert weitere Details: »Mit dem Programm Performance 2024 streben wir derzeit eine Kostensenkung von über EUR 70 Mio. bis 2024 bei Einmalkosten von EUR 30–40 Mio. an. Wir erwarten, dass der Maßnahmenkatalog weiter vergrößert wird. Bei den zahlreichen Projekten zur Optimierung der konzernweiten Strukturen und Prozesse steht die substanzielle Senkung der Herstellungskosten im Fokus, um die Ertragssituation im Neumaschinengeschäft deutlich zu verbessern. Dies umfasst Design-to-Cost-Projekte, Einkaufsoptimierungen und weitere Maßnahmen. Darüber hinaus stehen die Bündelung von Aufgaben als Shared Services und die Reduzierung der Holding- sowie der Vertriebs- und Verwaltungskosten auf der Agenda.«

CFO Mathias Dähn fügt hinzu: »Zusätzlich zu den Kostensenkungsprojekten zielt das Effizienzprogramm auf die Reduzierung der Durchlaufzeiten in der Montage und eine beschleunigte Kundenabnahme ab. Neben kürzeren Lieferzeiten werden dadurch ein niedrigeres Working Capital und eine Cashflow-Verbesserung ermöglicht. Mit weiteren Aktivitäten und einem ausgefeilten Maßnahmen-Controlling mit permanentem Monitoring wird an der signifikanten Reduzierung des Working Capitals gearbeitet. Erhebliches Verbesserungspotenzial sehen wir besonders im Wertpapierdruck bei Vorräten und Forderungen durch eine optimierte Vertriebssteuerung und die Forcierung der Exportfinanzierung. Zum umfassenden Maßnahmenpaket gehört auch die Verstetigung der Umsatzentwicklung bei Sheetfed.«

Geschäftsentwicklung 2019 in den Segmenten
Neben deutlich mehr Serviceaufträgen führten höhere Maschinenbestellungen im Groß- und Mittelformat zu einem Zuwachs des Auftragseingangs bei Sheetfed um 8,9% auf EUR 625,3 Mio. € (2018: 574,3 Mio.). Der Umsatz legte auf EUR 631,8 Mio. (2018: EUR 615,9 Mio.) zu. Der leicht niedrigere Auftragsbestand von EUR 183,4 Mio. (2018: EUR 189,9 Mio.) blieb auf einem guten Niveau.

Bei Digital & Web lag der Auftragseingang bvei EUR 144,9 Mio. (–18,0%. Neben dem rückläufigen Offset-Rollenmaschinen-Servicegeschäft waren geringere Maschinen-Bestellungen für Flexible Verpackungen für diesen Rückgang ausschlaggebend. Der Umsatz ist auf EUR 164,6 Mio. (+7,4%) gestiegen. Per Saldo reduzierte sich der Auftragsbestand zum Jahresende 2019 auf EUR 66,1 Mio. (Vorjahr: EUR 85,8 Mio.).

Bei Special lag der Auftragseingang mit EUR 406,7 Mio. unter dem durch einen Großauftrag im Wertpapierdruck beeinflussten Vorjahreswert von EUR 505,1 Mio. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2019 bei EUR 287,3 Mio. (2018: EUR 344,5 Mio.).

CFO Mathias Dähn: »Bereits vor dem Ausbruch des Corona-Virus waren die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen anspruchsvoll. Angesichts der sich täglich verschlechternden weltwirtschaftlichen Lage durch das Corona-Virus sind die Auswirkungen auf unser Unternehmen und die Erreichung unserer Planung derzeit vollkommen offen. Für 2020 ist unsere Planung, einen gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabilen Konzernumsatz und das EBIT-Niveau des Vorjahres – ohne die rund EUR 10 Mio. Sonderaufwendungen für das Effizienzprogramm – zu erreichen. Allerhöchste Priorität hat derzeit der Umgang mit möglichen Konsequenzen aus der Corona-Krise.« (Foto: Fotolia © Torbz)

www.koenig-bauer.com

 

- Anzeige -