AVU Ältere Menschen setzen auf Mülltrennung im Haushalt, während sich jüngere Generationen nachhaltigere Verpackungen wünschen. Diese Tendenz zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Umfragen im »AVU-Verpackungsmonitor 2024«, durchgeführt durch das Marktforschungsinstitut YouGov. Mülltrennung ist 4 von 5 Befragten wichtig, jedoch ist diese Einstellung bei Älteren deutlich verbreiteter als bei Jüngeren. »Die starke Öffentlichkeitsarbeit bei Einführung des Grünen Punkts in den 90er-Jahren zeigt offenbar bis heute Wirkung. Jetzt müssen wir auch junge Menschen für die Abfalltrennung begeistern, um die Erfolgsgeschichte des Verpackungsrecyclings in Deutschland fortzuschreiben«, so Carl Dominik Klepper, Vorsitzender der Allianz Verpackung und Umwelt (AVU).
Bei der Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen ist die Altersstruktur umgekehrt: Die unter-35-Jährigen sind eher bereit, einen Aufpreis zu zahlen, als ältere Befragte. Das Interesse an unverpackten Produkten ist hingegen weitgehend altersunabhängig: Mehr als zwei Drittel der Befragten kaufen zumindest manchmal gezielt unverpackte Produkte, um Verpackungen zu vermeiden. Vor allem Obst und Gemüse sowie Backwaren werden häufig unverpackt erworben.
Der AVU-Verpackungsmonitor belegt einen Trend zu mehr stofflichem Verpackungsrecycling: 2022 stieg die Recyclingquote auf 74,6% im Vergleich zum Vorjahr – ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte. Bei Kunststoffverpackungen betrug die Steigerung sogar 2,4 Prozentpunkte auf 65,9%.
Insgesamt sank das Verpackungsaufkommen im Jahr 2022 um 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. Dies hat die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung für den Verpackungsmonitor ermittelt. Bis 2030 könnte das Verpackungsaufkommen sogar um weitere 9% sinken. »Die Gründe sind vielfältig: Verpackungen werden immer kleiner und leichter. Hinzu kommt der Ausbau von Mehrwegangeboten. Gleichzeitig könnte schwaches Wirtschaftswachstum weiterhin zu Konsumzurückhaltung führen« erläutert Carl Dominik Klepper. (Grafik: AVU)