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Querschnitt eines Papiers mit Barrierebeschichtung (oben). Man erkennt, wie dünn die Schicht ist und wie gut sie das Papier abdeckt. (Foto: PTS)

 

IPV     Die Verpackungstechnologie ist einmal mehr im Umbruch. Von Papier, Karton und Pappe werden zunehmend auch Eigenschaften verlangt, die diese von Natur aus nicht oder nur in geringem Umfang besitzen. Dies trifft insbesondere auf Verpackungspapiere und -kartons zu und bezieht sich dort häufig auf deren Barrierewirkung gegenüber Wasser, Wasserdampf, Fett und Öl sowie Sauerstoff aus der Luft. Die Lösung ist eine Kunststoffveredelung. Durch nachträgliches Kaschieren von Papieren mit entsprechenden Kunststofffolien oder durch Beschichten mit Polymeren werden Lebensmittel gut geschützt. Insbesondere Papiere mit dünnen und trotzdem funktionalen Beschichtungen werden zunehmend und nicht zuletzt wegen des neuen Verpackungsgesetzes an Bedeutung gewinnen.

Verpackungslösungen mit hoher Barrierewirkung und geringen Kunststoffbeschichtungen gehört die Zukunft. »Wir stellen uns den Herausforderungen hochtechnischer flexibler Verpackungen. Es muss dennoch bei aller Nachhaltigkeit klar sein, dass ein wirkungsvoller Barriereschutz ohne Kunststoff aktuell noch nicht möglich ist. Unsere Aufgabe ist es, Waren optimal zu schützen und im Sinne der ökologischen Komponente den notwendigen Kunststoffanteil für eine funktionierende Barriere so gering wie möglich zu halten«, erklärt Klaus Jahn, Vorstandssprecher des Industriebverbandes Papier- und Folienverpackungen (IPV). Unternehmen, Politik und Verbraucher sollten die Frage der Rezyklierbarkeit gemeinsam im Blick behalten und verbindliche Standards abstimmen.

Neue Lösungen verschließen Papierverpackungen nachhaltig
Durch neu entwickelte Dispersionen sind ultradünne Beschichtungen erst möglich geworden. Ihre Wirkung wird mit entsprechend vorbehandeltem oder vorgestrichenem Papier noch zusätzlich gesteigert. Im Ergebnis entstehen Papiere mit besseren chemischen und physikalischen Eigenschaften. Wässrige Barrieredispersionen sind zwar schon seit mehreren Jahrzehnten verfügbar, die deutliche Verbesserung der Barriereeigenschaften konnte aber erst jetzt mit der Entwicklung spezieller Emulsionspolymere umgesetzt werden. Sie sorgen dafür, dass vor allem Wasserdampf und Sauerstoff wirkungsvoll ferngehalten werden und deutlich schlechter ins Produkt eindringen können. Nahrungsmittel sind damit auch in einer Papierverpackung deutlich länger haltbar.

In den Papierindustrieanlagen bestimmen wässrige Dispersionen das Geschäft. Sie haben den Vorteil, dass sie mit den gebräuchlichen Beschichtungsverfahren am effektivsten aufgebracht werden können. Durch die Zugabe von Additiven und Füllstoffen kann die Barrierewirkung weiter verstärkt oder die notwendige Beschichtung reduziert werden. Die Suche nach dem optimalen Beschichtungsmittel ist zeit- und somit kostenintensiv. Laut IPV ist dieser Aufwand aber unverzichtbar, wenn eine möglichst effektive Lösung erreicht werden soll. Der Verband plädiert für praxistaugliche Modellberechnungen mittels Simulationsprogrammen. Die Prognosen für Verpackungspapiere mit Barrierefunktionen werden als hervorragend angesehen. Sie werden einen nachhaltigen Innovationsschub im Verpackungsbereich in Gang setzen. Das Ziel muss der richtige Produktschutz sein. Denn nur wenn das Lebensmittel geschützt dort ankommt, wo es hingehört, werden Ressourcen und Emissionen geschont. (Foto: PTS)

www.ipv-verpackung.de

 

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