Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 hat die Barthel-Gruppe ihr Geschäft kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt, was in jüngerer Zeit auch zu Akquisitionen geführt hat. Eines der jüngsten Mitglieder der Gruppe ist ATB-Systemetiketten mit Sitz in Herne/D im industriellen Ruhrgebiet (Meldung vom 2. Dezember 2020). Die ATB-Produktionsstätte, die bereits mit der LeoLED-Aushärtung des britischen Herstellers GEW ausgestattet ist, wurde kürzlich durch die Installation von zwei Mark Andy Evolution Series E5 Schmalbahn-Flexodruckmaschinen erweitert, die ebenfalls mit der LeoLED-Technologie ausgestattet wurden.
Mischa Barthel, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe, erläuterte die Investitionsphilosophie seines Unternehmens: »Wir verstehen uns als Innovationstreiber der Branche und nutzen neueste Technologien, um unsere Produktionsfähigkeit zukunftssicher zu machen und unseren Kunden einen langfristigen Mehrwert zu bieten, der uns und sie vom Wettbewerb abhebt.« Konkret bedeutete dies im vergangenen Jahr die Investition in eine Hybriddruckmaschine der Mark Andy Digital Series für das Werk der eprint Druck- und Veredelungsgesellschaft mbH in Bünde (Meldung vom 13. August 2020).
Neben der Erweiterung der Produktionskapazitäten steht die neue Technologie im Einklang mit der Haltung der Unternehmensgruppe zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. »Wir setzen seit vielen Jahren auf ressourcenschonende Produktionsverfahren, um Energie- und Materialabfälle so weit wie möglich zu minimieren«, so der Geschäftsführer weiter. Dies gelte nicht nur für die Wahl der LED-UV-Härtung, die eine längere Lampenlebensdauer bei reduziertem Energie- und Wärmefluss biete, sondern auch für den Verzicht auf Ozon und die Notwendigkeit von Absauganlagen.
Auch Andreas Puzik, Geschäftsführer bei ATB, kommentiert: »Neben den ökologischen Aspekten mussten die neuen Druckmaschinen der Mark Andy Evolution Serie auch höchsten Ansprüchen an Produktivität, Prozessgeschwindigkeit und Druckqualität genügen. Daher haben wir uns entschieden, beide mit Martin Automatic MBS Abrollrollenwechslern und ABG automatischen Aufrollern auszustatten.«
Die servogesteuerten Druckmaschinen der Evolution-Serie, eine 4-Farben- und eine 8-Farben-Maschine, haben beide eine Bahnbreite von 430 mm (17″) und eine hohe Standardausstattung, die Bahnreinigung und Korona-Behandlung umfasst. Die 8-Farben-Maschine verfügt außerdem über ein Hängeschienensystem für bewegliches Ab- und Aufwickeln für Folienkalttransfer und Laminierung sowie über Stanzeinheiten mit einstellbarem Gegendruck. Die für die neuen Mark Andy-Maschinen ausgewählten GEW LeoLED-Systeme bieten sowohl konventionelle Quecksilberbogen- als auch LED-Lampen-UV-Härtung. Dies gibt ATP die Flexibilität, Farben und Lacke beider Arten zu verwenden, da derzeit nicht alle in LED-Formulierung erhältlich sind.
Nach Angaben der Bediener bei ATP sind die Druckmaschinen der Evolution-Serie sehr benutzerfreundlich, mit kurzen Rüstzeiten und minimaler Makulatur selbst bei Produktionsgeschwindigkeiten von 230 m/min. Die Bedruckstoffkapazität reicht von 25–305 µm und umfasst Monofolien und Laminate sowie selbstklebende Materialien. Das Beste von allem ist das modulare Design und die Konstruktion der Evolution Series, die es ermöglicht, die Druckmaschinen an die veränderte Marktnachfrage anzupassen, indem sie bei Bedarf mit zusätzlichen Einheiten neu konfiguriert werden.
Bernd Schopferer, European Sales Manager von Martin Automatic: »Mischa Barthel hat sich für den Martin Automatic MBS Splicer entschieden, weil er als der robusteste und zuverlässigste Nonstop-Abwickler auf dem Markt gilt. Nachdem er sich bei einer Betriebsbesichtigung von der Effizienz der Martin Rollenwechsler und der Mark Andy Flexodruckmaschinen mit LED-UV bei einer Vielzahl von Klein- und Großauflagen überzeugt hatte, fiel ihm die Entscheidung leicht, in diese wirtschaftliche und ökologische Lösung zu investieren.«
Die Entscheidung der Barthel Gruppe, auf LED-UV-Härtung zu setzen, ist eine Entscheidung, die im Schmalbahnsektor immer bekannter wird, so Timo Donati, Mark Andys Verkaufsleiter für DACH und Benelux. »Mark Andy hat den Wert von LED-UV bereits 2009 erkannt, aber die Akzeptanz in der Branche wurde durch das geringe Volumen und die hohen Kosten der angebotenen LED-Farben und -Lacke begrenzt, die sich von denen der konventionellen UV-Härtung unterscheiden. Dieses Problem ist inzwischen weitgehend gelöst, und etwa 60% der neuen Mark Andy-Druckmaschinen in meiner Region sind jetzt mit LED-UV ausgestattet.«
Da sich die anfänglich höhere Preissituation bei LED-UV-Systemen und Verbrauchsmaterialien inzwischen verbessert hat, sollten die Unternehmen nach Ansicht von Donati die Investitionschance ganzheitlicher betrachten. Da die Kosten gesunken sind, sind auch die anderen Vorteile wie längere Lampenlebensdauer, geringerer Energieverbrauch und Ozonfreiheit deutlicher geworden, ganz zu schweigen von einer besseren Gesamtheilung. »Zu viele Unternehmen schauen nur auf die Anfangskosten und bewerten nicht den Lebenszeitwert der Technologie. Es gibt inzwischen genügend Systeme auf dem Markt, um schlüssig nachzuweisen, dass LED-UV in jeder Hinsicht besser ist als herkömmliche Bogenlampen-Systeme.«
Diese Punkte werden von Bernd Prattl von GEW bestätigt: »Beeindruckend ist, wie sich die Zahlen zusammensetzen. Wir schätzen, dass unser LED-UV-System eine um 35% höhere Dosierung bietet, die bei 30 W/cm auf 40% ansteigt, und das bei einem um 50% niedrigeren Anschaffungspreis für das System – und dabei sind die geringeren Betriebskosten aufgrund des niedrigeren Energieverbrauchs und der geringeren Anzahl von Lampenwechseln noch gar nicht berücksichtigt.« Er schätzt die typische Lebensdauer von LED-Lampen auf 40.000 Stunden, was es GEW ermöglicht, eine dreijährige Garantie ohne Nutzungsbeschränkung anzubieten.
Da es keine beweglichen Teile gibt, der Wartungsaufwand gering ist und keine Aufwärm- und Abkühlzeiten anfallen, ermöglicht ein LED-UV-System der Druckmaschine eine höhere Produktivität bei einem breiteren Spektrum von Aufträgen, wobei die fehlende Wärmeentwicklung auch bei empfindlichen Bedruckstoffen gut funktioniert. »Die derzeitige LED-UV-Technologie basiert auf UV-A-Strahlen, die besser in dicke Farbschichten eindringen und eine gleichmäßigere Aushärtung ermöglichen, insbesondere beim Siebdruck, bei Laminaten und bei Folienprozessen. Zukünftige Entwicklungen werden die UV-C-Technologie nutzen, um eine noch höhere Effizienz zu erzielen«, so Prattl.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass LED-UV der Weg in die Zukunft ist, und die erheblichen Investitionen, die die Barthel Gruppe in jüngster Zeit getätigt hat, sind sowohl eine ökologische Absichtserklärung als auch ein strategischer Schachzug, um durch die Verbesserung der betrieblichen Effizienz auf dem Markt Fuß zu fassen. Die Wahl von Mark Andy und GEW als Hauptlieferanten ist ein Beweis für die herausragende Kompetenz der beiden Hersteller in ihren jeweiligen Technologien. (Foto: Mark Andy)
〉 www.barthel.net
〉 www.markandy.com
〉 www.gewuv.com
〉 www.martinautomatic.com