FPE Die Mitglieder von Flexible Packaging Europe (FPE) begrüßen, dass die EU-Kommission und ihre Mitgliedstaaten in der Initiative »Save Gas for a Safe Winter« die Lieferkette der Agrar- und Ernährungswirtschaft als »gesellschaftlich unverzichtbar« einstufen. Verpackungen sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Lieferkette, wie kürzlich von Copa-Cogeca, Primary Food Processors und FoodDrinkEurope dargelegt wurde. Andere »gesellschaftlich unverzichtbare« Wertschöpfungsketten wie der pharmazeutische und medizinische Sektor sind ebenfalls auf flexible Verpackungen angewiesen, um den Zugang der Patienten zu diesen Produkten zu gewährleisten.
Der Industriesektor flexible Verpackungen ist nach wie vor sehr besorgt über die mögliche Verknappung von Erdgas in Europa. Zwar ist der Gesamtgasverbrauch der Hersteller flexibler Verpackungen im Vergleich zu anderen Industriezweigen eher gering, doch sind der Sektor und seine Kunden auf einen stabilen und kontinuierlichen Zugang zu Gas angewiesen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.
Etwa 50% aller Lebensmittel (ohne Getränke, in Einheiten) werden in flexiblen Verpackungen (wie Beuteln, Deckeln oder Umverpackungen) verpackt und können daher als wesentlich für die Lieferketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft betrachtet werden. Die Verwendung flexibler Verpackungen für viele pharmazeutische Produkte (z.B. Blister und Beutel) und medizinische Anwendungen (z.B. Sterilisation von Medizinprodukten bei der Herstellung oder in der zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) eines Krankenhauses) ist sogar noch höher. Die Industrie beliefert ihre Kunden in ganz Europa und über viele Grenzen hinweg. Da die Verpackung in der Regel produktspezifisch entwickelt wird, kann die Produktion nicht ohne Weiteres auf einen anderen Lieferanten umgestellt werden, selbst wenn dieser kurz- oder auch mittelfristig verfügbar ist.
Flexible Verpackungen haben sich in verschiedenen Ökobilanzstudien als sehr leichte und ressourceneffiziente Verpackungsoption erwiesen. So weise flexible Beutel bei der Verpackung von Tomatensoße oder Oliven eine um mehr als 60% geringere Umweltbelastung auf als ihre starren Alternativen.
»Eine stabile Gasversorgung würde zumindest für einen bestimmten Zeitraum eine Unterbrechung der Produktion dieser Materialien vermeiden, die im Allgemeinen in kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden. Auf diese Weise kann unsere Industrie die Lieferketten in den Bereichen Landwirtschaft, Pharmazie und Medizin in die Lage versetzen, eine sichere Versorgung mit Produkten aufrechtzuerhalten, die für die europäische Bevölkerung notwendig und oft lebenswichtig sind«, kommentiert Guido Aufdemkamp, Geschäftsführer der FPE, die Situation. »Aus makroökonomischer Sicht könnten flexible Verpackungen sogar eine Lösung zur Senkung des Gas- und Energieverbrauchs sein. Gerade in diesen außergewöhnlichen Zeiten sollten alle Möglichkeiten, energie- und ressourceneffizienter zu werden, auf dem Tisch gelegt und diskutiert werden. Alle Akteure in der Branche sind sich bewusst, dass jede Entscheidung in diesem Bereich letztendlich die Wertschöpfungsketten unterbrechen wird. Die Pandemie hat gezeigt, dass sich niemand über alle möglichen Auswirkungen im Klaren ist. Wir sind bereit, Regierungen und Gesetzgeber dabei zu unterstützen, sich mit den potenziellen Auswirkungen zu befassen, sobald sie offensichtlich werden«, fügte er hinzu. (Bildquelle: FPE)