WPV Die Papier, Karton, Pappe und Folien verarbeitende Industrie in Deutschland hat 2017 im vierten Jahr in Folge ein weiteres Umsatzwachstum erzielen können. Der Wirtschaftsverband Papierverarbeitung e.V. teilt mit, der Umsatz mit Papier- und Pappewaren 2017 sei gegenüber 2016 um 2,3% auf EUR 18,16 Mrd. gestiegen. Das Umsatzwachstum der Papier- und Folienverarbeitung lag damit geringfügig über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland 2017 von 2,2%.
Dabei lag der Inlandsumsatz mit EUR 13,29 Mrd. ebenfalls um 2,3% über dem Vorjahr, während die Auslandsumsätze 2017 um 2,2$ auf EUR 4,87 Mrd. gestiegen sind. Die Branchen-Exportquote betrug damit unverändert 26,8%, wobei rund 70% der Branchen-Exporte in die Länder der Eurozone gehen. Während diese im vergangenen Jahr um 5,6% gestiegen sind, sind die Umsätze mit dem sonstigen Ausland um 4,7% zurückgegangen.
Der Umsatz mit Verpackungen aus Papier, Karton, Pappe und Folien ist 2017 gegenüber 2016 deutlicher als die Papierverarbeitung insgesamt um 3,0% auf EUR 10,73 Mrd. gestiegen, wobei die Inlandsumsätze mit ca. EUR 8,27 Mrd. sogar um 3,3% über dem Vorjahr lagen, also deutlich über dem deutschen BIP-Wachstum. Die Auslandsumsätze mit PPK-Verpackungen sind hingegen nur um 2,0% auf EUR 2,46 Mrd. gestiegen. Dies entspricht einer gegenüber 2016 leicht gesunkenen Exportquote von 22,9%.
In den Unternehmen der deutschen Papier-und Folienverarbeitung waren in 2017 jahresdurchschnittlich 81.832 Mitarbeiter beschäftigt (+1,7%).
Die Stimmung der Unternehmen der Papier- und Folienverarbeitung hat sich im Jahresverlauf 2017 weiter kontinuierlich verbessert. Der vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index für die Papier, Karton- und Pappeverarbeitung ist zum Jahresende 2017 auf 18 Punkte gestiegen, dem besten Wert seit Jahresanfang 2014.
Eine große Herausforderung der Papier-und Folienverarbeiter sind die seit Jahresbeginn 2017 stark steigenden Papier- und Kartonpreise, die bei einem Anteil der Rohstoffkosten an den Gesamtkosten von bis zu 60% eine extreme Kostenbelastung der Unternehmen darstellen. Hinzu kommen steigende Kosten für Energie, Personal und Frachtdienst- leistungen. Vor diesem Hintergrund und angesichts der weiterhin guten Geschäftslage erwartet laut jüngstem Ifo-Geschäftsklima-Index vom Januar 2017 jedes zweite der befragten Unternehmen steigende Verkaufspreise der Branche. (Grafik: WPV)