Actega Metal Print, EcoLeaf, Folienveredelung,

 

Gespräch mit Stephan Plenz, Geschäftsführer von Actega Metal Print

Für Verbraucher, Politik, Druckverarbeiter und Markenunternehmen hat Nachhaltigkeit heute ganz zu Recht höchste Priorität. Daher werden neue Lösungen für einen echten Wandel gesucht – ohne Kompromiss bei Qualitätsstandards. Eine solche Lösung macht gerade überall von sich reden: das von Actega entwickelte Metallveredelungsverfahren Ecoleaf. Anders als bei der Folienveredelung (heiss oder kalt) fallen bei dem bahnbrechenden Verfahren keine Folienabfälle an, Etiketten und Verpackungen lassen sich zudem leichter recyceln.

 

Die Innovation kommt gerade zur passenden Zeit und bewog ein echtes Branchenschwergewicht, die Entwicklung nicht mehr nur als Außenstehender zu beobachten, sondern sich dem Ecoleaf-Entwicklungsteam anzuschließen. Der Verpackungsexperte Stephan Plenz, mit über 30 Jahren Erfahrung beim Druckriesen Heidelberg ein echter Branchenveteran, ist seit Oktober 2021 Interimsgeschäftsführer von Actega Metal Print. Wir sprachen mit ihm über sein Erfolgsrezept und seine Zukunftsvision für die Branche und baten ihn zu erklären, warum eine nachhaltige Metallisierung seiner Meinung nach das Luxussegment im Etiketten- und Verpackungsdruck revolutionieren wird.

Welche Besonderheit des Ecoleaf-Verfahrens hat Sie dazu bewogen, die Position des Geschäftsführers bei Actega Metal Print zu übernehmen?
Nachhaltigkeit liegt mir schon immer am Herzen. Mittlerweile ist allen klar, dass sie zu unseren drängendsten Anliegen gehört. In fast allen Geschäftsbereichen gelten immer strengere Vorschriften. Die Umstellung auf umweltfreundlichere Lösungen ist vom dritten Weg zu einem unverzichtbaren Faktor für Erfolg und langfristig sogar das Überleben in unserer Branche geworden. Mich faszinieren vor allem Marktteilnehmer, die sich nicht mit einem grünen Anstrich begnügen, sondern kreativ nach innovativen Lösungen suchen, die zu echten und quantifizierbaren Umweltvorteilen führen. Und genau das macht Actega mit Ecoleaf. Statt der bloßen Optimierung der Folienveredelung zur Abfallreduktion hat Actega das Verfahren neu gedacht und Folien ganz überflüssig gemacht. Das hat eine große Tragweite und riesiges Marktpotenzial und ich freue mich, bei einer Entwicklung mitzuwirken, die einen konkreten Fortschritt darstellt.

Actega Metal Print, EcoLeaf, Folienveredelung, Welche Stärken und Synergien bringen Sie mit, um Ecoleaf voranzubringen?
Ich habe über 25 Jahre in der grafischen Industrie auf führenden Positionen an der Schnittstelle zwischen Technologie, Innovation und Produktentwicklung gearbeitet, um Produkte vom Konzept über die Entwicklung und Erprobung bis zum Markterfolg zu bringen, mit über tausend Kunden kommuniziert und mich in den verschiedensten Teams bewegt. Da erhält man eine einmalige Vorstellung davon, was ein Produkt für den Markterfolg braucht. Meiner Meinung nach bilden ein gutes Produkt, das ein Branchenproblem löst, und ein dynamisches, aufstrebendes Organisationsumfeld die zwei wichtigsten Säulen für Erfolg. Bei Actega sind beide bereits vorhanden – in Form eines hochqualifizierten und engagierten Teams und der bahnbrechenden Lösung Ecoleaf. Es geht jetzt darum, dies auszubauen und das Team dabei zu unterstützen, das Produkt zur Serienreife zu bringen, damit wir seine wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile weltweit in einem viel größeren Umfang teilen können.

Wie weit ist das Verfahren zum heutigen Zeitpunkt?
Es sind derzeit sechs Beta-Einheiten im Einsatz, bis zum Jahresende sollen es um die 20 werden. Die Resonanz ist äußerst positiv, manche Kunden denken bereits über die Installation einer zweiten oder dritten Einheit nach. Das ist ein sehr vielversprechender Anfang. Ein nachhaltiges Metallisierungsverfahren hat enormes Potenzial: Der Markt ist hart umkämpft, Markendifferenzierung ist wichtiger denn je und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten so stark wie nie zuvor. Das ist der ideale Nährboden für Ecoleaf, mit dem sich herausragende Metalldekorationen mit einem soliden Umweltprofil produzieren lassen.

Actega Metal Print, EcoLeaf, Folienveredelung, Wie schneidet Ecoleaf im Vergleich zu bestehenden Lösungen in Sachen Nachhaltigkeit ab?
Ecoleaf hat eine ausgezeichnete Ökobilanz. Unseren ersten Berechnungen zufolge ist sein CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Folientransferverfahren (heiss, kalt) über 50% kleiner. Ecoleaf erfordert keine Folie und es wird nur genau so viel Metall aufgebracht wie nötig. Es fallen also weder Pigment noch Trägerfolienabfälle an. In einem größeren Kontext werden diese Vorteile noch deutlicher: 2,5 kg im Ecoleaf -Verfahren eingesetztes Pigment ersetzen 7,5 to Folie und vermeiden den Ausstoß von 30 to CO2 – das ist das Äquivalent von 1000 neu gepflanzten Bäumen. Mit einem derartigen Nachhaltigkeitspotenzial ist das Verfahren, wenn es erst einmal serienreif und in großem Maßstab im Einsatz ist, sehr verheißungsvoll für die Zukunft der Druck- und Verpackungsveredelung.

Wie wichtig sind Lösungen wie Ecoleaf für die Nachhaltigkeit von der Druck- und Verpackungsproduktion? Sollte die Industrie mehr tun?
Wir sind zweifellos über den Punkt hinaus, an dem Nachhaltigkeit als Extraangebot gilt. Sie ist vielmehr ein disruptiver Treiber für den Wandel und gibt die Richtung für Branchenentwicklungen vor. Die Frage darf nicht mehr heißen, ob die Branche mehr tun sollte. Fakt ist, dass wir mehr tun müssen – und zwar erstens, um als Geschäft eine Zukunft in der Branche zu haben und zweitens aufgrund unserer gemeinsamen Verantwortung für die Umwelt.

Was gibt es Neues über die Kommerzialisierung und technischen Entwicklung von Ecoleaf? Was ist für 2022 erwarten?
Dank des wissenschafts- und forschungsorientierten Ansatzes von Actega wurde Ecoleaf seit seiner ersten Präsentation auf der drupa 2016 bei der Entwicklung und Erprobung bis zur heutigen Marktreife noch vielfach weiter verbessert und erweitert. Wir haben wichtige Elemente der Technologie, wie etwa Bedienkomfort und Flexibilität, perfektioniert, sodass sie überall das gleiche beeindruckende Ergebnis liefert: im Flexo-, Digital- und Siebdruck, inline oder als Komponente eines Weiterverarbeitungssystems.

Actega Metal Print, EcoLeaf, Folienveredelung, Die Labelexpo Europe 2022 findet nicht statt. Erhalten Druckverarbeiter dieses Jahr dennoch Gelegenheit, die Technologie zu sehen?
Es ist natürlich schade, dass die Labelexpo dieses Jahr nicht stattfinden kann. Wir arbeiten mit unseren Partnern aber an zahlreichen anderen Initiativen, Ecoleaf Kunden und Interessenten zu präsentieren. Dazu gehört die Eröffnung unseres neuen Vorführzentrums in Hannover, wo die Branche das transformative Verfahren in vollem Umfang erleben kann und Gelegenheit erhält, sich sein Potenzial zunutze zu machen. Dort können wir die Möglichkeiten von Ecoleaf und seine Vorteile für Markenunternehmen und Verpackungshersteller endlich live demonstrieren und wir freuen uns darauf, die Branche beim Umstieg von der herkömmlichen Folienprägung zu unterstützen.

Welche Vision haben Sie für Ecoleaf unter Ihrer Leitung? Hat diese sich geändert, seit Sie im Team sind? Und wie geht es mit Marke und Produkt weiter?
Unsere Mission ist ganz klar: Ecoleaf soll ein Standard für die Metallisierung im Druck werden. Es ist ein neues, nachhaltiges Verfahren, das eine marktführende Qualität erzielt und zugleich Ausschuss sowie Material-, Kosten- und Zeitaufwand bei der Metallveredelungen erheblich verringert. Es ist also nicht übertrieben davon auszugehen, dass Ecoleaf die Veredelung revolutionieren wird. Alles, was wir hier machen, die treibende Kraft unserer Geschäftsentscheidungen, unser Arbeitsalltag und sogar unsere Teamstruktur ist auf die Verwirklichung unserer gemeinsamen Vision ausgerichtet: dass Ecoleaf für Markenunternehmen die Lösung der Wahl für die nachhaltige Metallveredelung wird.

Was denken Sie allgemein über die Branche und welche Schritte sollten Markenunternehmen, Druckereien und Verarbeiter dieses Jahr und darüber hinaus unternehmen, um ihren Geschäftserfolg zu steigern?
Unsere fantastische und innovative Branche bietet vielfältige Erfolgsmöglichkeiten, die unter den allgemeinen Herausforderungen und Mediendiskussionen oft übersehen werden. Der Schlüssel zum branchenweiten Erfolg wird in den nächsten fünf Jahren unbestreitbar das Erreichen echter Nachhaltigkeit auf industriellem Niveau sein und ich bin der festen Überzeugung, dass wir über die wissenschaftlichen und technischen Fähigkeiten verfügen, das zu erreichen. Die Technologie gibt es jetzt und unsere Aufgabe besteht darin, sie zu verbreiten und Unternehmen zu befähigen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. (Bildquelle: Actega)

www.actega.com
www.actega-metal-print.com

 

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