VDL Hinter der deutschen Farbenindustrie liegt ein enttäuschendes Geschäftsjahr. Der neue Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), Peter Jansen, präsentierte am 12. Februar 2019 in Frankfurt/Main durchwachsene Zahlen für die rund 200 Mitgliedsunternehmen.
In der Bilanz für 2018 zeigt sich die große Bandbreite der überwiegend mittelständisch geprägten Branche: Rückgängen bei Industrielacken, Holz- und Möbellacken und Bautenfarben standen leichte Zunahmen bei Autoreparaturlacke, Korrosionsschutz und andere industrielle Sektoren (z.B. Elektroindustrie, Maschinenbau oder Metallerzeugnisse) gegenüber.
Negativ schlossen auch die Druckfarben ab. Ein überraschender Rückgang beim Verpackungsdruck verstärkte die Negativentwicklung beim Publikationsdruck und führt zu einem Gesamt-Minus im Verbrauch von 5,2% auf 257.000 to bei einem Umsatz von EUR 684 Mio.
Import und Export 2018 sind fast unverändert: Der Export verbuchte im Wert ein leichtes Plus von 1,5% auf EUR 3,7 Mrd, der Import wuchs auf EUR 1,1 Mrd (+2,3%) für Farben, Lacke und Druckfarben.
2019 – Kaum Aussichten auf eine Verbesserung
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sieht sich die Branche 2019 vor großen Herausforderungen. »Anspannung hat hier Besorgnis Platz gemacht. Wir können allenfalls auf eine Seitwärtsbewegung hoffen«, prognostiziert Jansen:
Der Druckfarbenmarkt werde bei Publikationen wegen der fortschreitenden Digitalisierung bedingt weiter schrumpfen. Eine leichte Konsolidierung könnte es allenfalls im Verpackungsmarkt geben. Auf der Rohstoffseite belasten weiterhin Lieferengpässe zum Beispiel bei Fotoinitiatoren das Geschäft. Insgesamt rechnet der Verband in diesem Segment mit einem Rückgang von 3,5%.
Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) vertritt rund 250 Unternehmen mit rund 25.000 Beschäftigten gegenüber Politik, Behörden, Wissenschaft und Medien. Der Verband vertritt mehr als 90% der mittelständisch geprägten Branchenfirmen. (Foto: VdL)