ERHARDT+LEIMER Bei ihrer Ende Januar abgehaltenen Jahreskonferenz informierte die Geschäftsführung des Spezialisten für Automatisierungs- und Inspektionstechnik mit Stammsitz in Leitershofen über das vergangene Geschäftsjahr und steckte Ziele für die nahe Zukunft der Unternehmensgruppe ab.
In ihrer Eigenschaft als Präsidentin der weltweit agierenden Firmengruppe gab Hannelore Leimer die Parole aus, im Jahr 2018 müsse Nachhaltigkeit zur Prämisse des unternehmerischen Handelns gemacht werden. Erhardt+Leimer steht unter extrem hohem Auftragsdruck, die Produktionsprozesse müssen also noch effizienter werden, damit die Produktion mit dem steigenden Auftragsvolumen Schritt halten kann.
Fast 10% Umsatzwachstum
2017 konnten trotz sinkender Bruttomargen stabile Erträge erwirtschaftet werden, so CEO Dr. Michael Proeller; der Umsatz stieg am Standort Augsburg um fast 10% auf EUR 91 Mio., in der gesamten Firmengruppe um knapp 9% auf EUR 176 Mio. Nach wie vor sind die Wachstumsraten im asiatischen Raum am höchsten. Circa EUR 150 Mio. stammen aus dem Kerngeschäft, d.h. dem Verkauf von Komponenten und Systemen für die Bahnlaufregelung sowie Schneid- und Inspektionstechnik für die Produktion an laufenden Bahnen. Den größten Umsatzanteil verbucht nach wie vor der Vertriebsbereich »Textil«, dessen Stärke auch historisch bedingt ist. Großes Potential sieht Proeller nach wie vor in der Hygiene-Industrie (z.B. Windelproduktion) und der Batterie-Industrie. In diesem Zusammenhang sind für die Firma die Tochtergesellschaften in China, Japan und Südkorea von enormer Bedeutung, da neue Batteriefabriken fast ausschließlich in diesen Ländern gebaut werden.
Investitionen in die Digitalisierung der Fertigung
Bei der Investitionsplanung für das Jahr 2018 steht die Digitalisierung der Fertigung ganz oben auf der Liste. Durch den Einsatz interaktiver Software und durch teilautomatisierte Fertigung mittels Roboter soll schrittweise ein höherer Digitalisierungsgrad erreicht werden. Hinzu kommt die konsequente Anwendung der Methoden der sogenannten Lean Production zur Effizienzsteigerung.
Ausbau der Produktion auch in China, Indien und den USA
Nicht nur im Augsburger Werk werden Produktionsflächen erweitert und damit die Fertigungskapazitäten weiter ausgebaut. Um Handelsschranken durch Einfuhrzölle zu umgehen, möchte E+L am Standort USA die Produktion entsprechend ausbauen, insbesondere um die US-amerikanischen Großkunden unverändert bedienen zu können. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte die US-Niederlassung die lokale Fertigung um 30% steigern.
Bei Erhardt+Leimer China ist die jährliche Fertigung von 2000 bis 3000 Kleindrehrahmen für den lokalen Markt geplant, bei E+L Indien, der mit fast 300 Mitarbeitern größten Tochtergesellschaft, soll die Produktionsfläche auf das Doppelte erweitert werden. In diesem Zusammenhang bezeichnet Proeller allerdings das Know-how der E+L-Mitarbeiter am Stammsitz in Leitershofen/Augsburg als »von unschätzbarem Wert und nicht kopierbar«.
Nachhaltigkeit und Effizienz
Wichtiger als Marktanteile und Wachstum um jeden Preis, so Proeller, sei aber nachhaltiges und effizientes Wirtschaften, um die Herausforderungen, vor denen der Produktionsbereich heute steht, erfolgreich zu meistern. Auch eine nachhaltige Preisgestaltung sieht der E+L-Geschäftsführer als unabdingbar an. Die Stimmung im Unternehmen bleibt optimistisch: Für 2018 plant die Geschäftsführung mit einer Umsatzsteigerung von 8%. (Foto: Erhardt+Leimer)