HUBERGROUP Um Kunden aus dem Flexo- und Tiefdruck über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden zu halten, lud der Druckfarbenhersteller vor einigen Wochen zu einem Expertentreffen nach Celle. Sieben Referenten aus der Zulieferindustrie boten den mehr als 50 Gästen einen Einblick in unterschiedlichste Aspekte des Verpackungsdrucks. Wegen der durchweg positiven Resonanz auf die Fachvorträge und die Gelegenheit zum Networking soll das Expertentreffen in absehbarer Zeit erneut stattfinden.
Von der Druckveredelung zur Weißabdeckung
Nach der Begrüßung durch Frank Thomas Trinkaus (Vertriebsleiter für Flüssige Verpackungsdruckfarben, hubergroup), begann Oliver Leithäuser (Comexi Group Industries) mit dem ersten Vortrag über »Veredelungen, die den Mehrwert ausmachen«. Der Trend im Markt gehe zu mehr Premium-Verpackungen mit steigender Vielfalt und Komplexität. Comexi bietet dazu verschiedene Lösungen. Beim Kopier-Prinzip »Holographie Cast & Cure« wird in speziell ausgestatteten Kaschiermaschinen ein Hologramm von einer speziellen Masterfolie auf die bedruckte Bahn kopiert und mit UV-Lacken fixiert. Eine zweite Veredelungsmöglichkeit bietet Comexi durch Papier-/Folienverbunde mit Sichtfenster, die in neuester Laser- und Kaschiertechnik entstehen. Das unbedruckte Sichtfenster ermöglicht einen Schutz gegen das Ausweichen von Aromen und zeigt gleichzeitig das Füllgut der Verpackung.
Anschließend behandelte Wolfgang Sprehe (Windmöller & Hölscher) das Thema »Weiß ist eine Opazitätsfrage«. Eine Vielzahl von Anforderungen für einen stabilen Druckprozess macht eine perfekte Weißabdeckung, die ein wichtiger Faktor für das Erscheinungsbild der finalen Verpackung ist, schwierig. Mit einer verbesserten Messmethodik und optimierten Druckbedingungen, bei denen die Parameter Rasterwalze, Temperierung der Umlauffarbe und Dosierung des Lösemittels entscheidend sind, können auch ohne zweimaligen Druck hohe Opazitäten erreicht werden.
Onlineprint und Prozessoptimierung im Fokus
Einen spannenden Ausflug in die Welt des Onlineprints bot Steve Walpuski (Sales Manager Offset, hubergroup) mit der These »The print world is moving online«. Die Tatsache, dass das globale Marktvolumen im Bereich Print vergleichbar ist mit dem Umsatzvolumen der vier weltweit führenden Automobilhersteller, sorgte allseits für anerkennendes Kopfnicken. Der Onlineprint befindet sich in einem stetigen Wachstum und weist in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine zweistellige Umsatz-Zuwachsrate auf EUR 3 Mrd. auf. Ein Trend seien Customized-Produkte für B2C, die via Facebook verkauft werden.
Unter dem Titel »Prozessoptimierung der neuesten Generation« stellte Frank Thomas Trinkaus eine Innovation der hubergroup vor, um über eine schnellere und exaktere Korrektur der Farbformulierungen in der Druckmaschine schneller in Produktion zu kommen. Die mit den Kooperationspartnern Color Consulting und Quad Tech entwickelte Softwarelösung »hu-track & hu-weigh« minimiere nicht nur Rüstzeiten, sondern reduziere auch die Makulatur des Drucksubstrats. Damit generiere sie einen Mehrwert und optimiere die Prozess-Standardisierung beim Kunden. Erste Anlagen seien bereits im Markt und zeigten deutliche Vorteile bei den Farbrüstzeiten.
Farbseparation, Rasterwalzen und Verpackungstrends
Das »Potential durch Mehrfarben-Separation« beleuchtete André Jochheim (Asahi Photoproducts) und präsentierte die Mehrfarben-Separation als neuen Trend im Flexodruck. Der erweiterte Farbraum mit einer fixierten Farbauswahl von sieben Farben könne eine Einsparung in Bezug auf Sonderfarbe bringen und damit die Rüstkosten positiv beeinflussen. Ob sich aus dem Trend eine breite Marktdurchdringung ergibt, werde am Kostendruck oder den Anforderungen der Markenartikelhersteller liegen.
Aus der Sicht des Designers betrachtete Micha Goes (Designagentur Pacoon AG) die »Verpackung – Was sind die Herausforderungen von morgen?«. Die großen Trends sind Digitalisierung, Individualisierung, Onlineversand und Nachhaltigkeit. Smart Packaging sei bereits weit verbreitet und werde sicherlich den zukünftigen Verpackungsmarkt vor viele spannende Herausforderungen stellen, aber auch neue Möglichkeiten bieten, eine Marke zu präsentieren. Das Einbeziehen der ganzen Prozesskette werde hier immer wichtiger, um neue Produkte erfolgreich zu etablieren.
Zum Schluss ging Jörg Rohde (Zecher GmbH) in seinem Vortrag »Die Rasterwalze – Differenzierung für das Optimum« auf die neuesten Standards bei Rasterwalzen ein. Nur mit einer Unterscheidung der Lineaturen von Rasterwalzen sei es heute nicht getan. Rohde stellte die Zusammenhänge für ein perfektes Druckergebnis anhand einer optimierten Gravur-Technologie Druckergebnis dar. (Foto: hubergroup)