OREGON STATE UNIVERSITY Azur, Kobalt, Indigo oder Ultramarine Blau: Bekannt sind hunderte von blauen Farbtönen. Forscher der Oregon State University haben nun – per Zufall – einen neuen Blauton entwickelt. Das blaue Pigment entstand aus Ytrium, Indium, und Mangan und trägt den Namen »YInMn«, der Kurzform der enthaltenen Elemente.
In einem Experiment hatten Mas Subramanian und sein Team Schwarzes Manganoxid mit anderen Chemikalien gemischt und auf mehr als 1000 Grad Celsius erhitzt – eine blaue Mischung entstand. So entstand »YInMn«, das erste neue anorganische Blaupigment seit 200 Jahren. Das Pigment ist inzwischen kommerziell verfügbar. Die Forscher unterzogen das Pigment einem Säuretest und fanden heraus, dass es auch nach Wochen im Säurebad nicht verbleicht.
Ausserdem weist »YInMn« eine einzigartige Kristalstruktur auf, die nur blaue Wellenlängen reflektiert – es ist also hochstabil. Daneben absorbiert »YInMn« rote und grüne Wellenlängen des Lichts. Als Ergebnis hat »YInMn« eine Infrarot-Reflexion von rund 40% – es widersteht Sonnenlicht besser als andere Blautöne. Somit kann es für Kühlhäuser verwendet werden und erhöht die Energieeffizienz.
Die Universität hat nun ein Lizenzabkommen mit der Shepherd Color Company geschlossen. Da »YInMn« keine toxischen Substanzen enthält, plant Shepherd Color Company den Einsatz in Lacken und Kunststoffen. Subramanian hat ausserdem Muster an Künstler verschickt, die erste Kunstwerke damit erstellten. »Die Pigment sind recht wertvoll für die Restaurierung von Kunstwerken; es ist Ultramarin recht ähnlich, ist aber wesentlich widerstandsfähiger«, so Subramanian. (Quelle/Foto: blog.drupa.com)