Die FFPI (Forschungsgemeinschaft Faltschachteln für die Pharmaindustrie) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Experten aus Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Pharmafaltschachteln. Seit ihrer Gründung am 18. Oktober 1993 arbeitet sie erfolgreich daran, das Sekundärpackmittel Faltschachtel zukunftssicher zu machen.
So gelang es gemeinsam, rechtzeitig regulatorische Entwicklungen aufzuspüren und damit verbundene Chancen und Risiken in gezielter Projektarbeit zu untersuchen und zu bewerten. Die Blindenschrift-Prägung ist ein Beispiel dafür. Die Arbeitsergebnisse der FFPI haben wesentlich zur Ausgestaltung der Blindenschriftnorm ISO 17351 beigetragen.
Ein weiteres Beispiel ist die Anfang der 2000-Jahre aufkommende Serialisierung von Faltschachteln und die Codierung variabler Daten mittels Datamatrix-Codes, die im Inkjet-Druck oder Laser-Ablation aufgebracht werden sollten. Ein FFPI-Projekt entwickelte eine noch heute gültige Prüftechnik, auf deren Basis die Kartonindustrie in den darauffolgenden Jahren gezielt umfassende Entwicklungsarbeiten vornehmen konnte. Im Ergebnis können heute alle relevanten Hersteller Kartonsorten anbieten, die gut für Inkjet- und Lasercodierungen geeignet sind.
Fokus Nachhaltigkeit
Die Projektarbeiten der FFPI wurden von Beginn an durch das Erstellen technischer Dokumentationen begleitet, von denen die wohl wichtigste die Spezifikation FFPI-SP 08/2024 »Pharmakarton« ist. Heute ist es das Thema Nachhaltigkeit, das die FFPI bewegt. Auch bei Diskussionen zu diesem Thema erweist sich die branchenübergreifende Herangehensweise der FFPI als wesentlicher Vorteil.
Von Anfang an war Dr. Renke Wilken mit der Geschäftsführung der FFPI betraut, die er — von wenigen Unterbrechungen abgesehen — bis heute innehat. Dr. Wilken, Jahrgang 1945, studierte Physik und promovierte in diesem Fach. Nach einem kurzen Intermezzo begann er 1979 seine berufliche Laufbahn in der Papiertechnischen Stiftung (PTS). Nach 31 Jahren erfolgreicher Tätigkeit ging er in den Ruhestand, der ihn aber nicht hinderte, weiterhin aktiv für die FFPI tätig zu sein.
Übergabe an neuen Geschäftsführer
Der bevorstehende 80. Geburtstag veranlasst ihn, das Amt zum 1. Januar 2025 in jüngere Hände zu übergeben. Zum neuen Geschäftsführer wurde auf der FFPI-Sitzung am 5. November 2024 sein Wunschkandidat, Prof. Dr. Martin Angerhöfer, ohne Gegenstimmen bestellt. Prof. Angerhöfer ist Jahrgang 1960 und begann nach Studium und Promotion in der Verfahrenstechnik seine berufliche Laufbahn ebenfalls in der PTS. Nach 8-jähriger Tätigkeit in Forschung und Beratung wechselte er zum Kartonhersteller StoraEnso, bei dem er am Standort Baienfurt für die Technologie verantwortlich war. 2010 folgte er dem Ruf der Hochschule München. Dort lehrt er seither das Fachgebiet »faserbasierte Verpackungen«. (Bildquelle: FFPI)