Dritte Veranstaltung des FINAT YMC mit Fokus auf Unternehmensführung und Innovation
»Familiengeführte Unternehmen und kontinuierliche Innovation waren seit den Anfängen der selbstklebenden Etiketten in den 60ern und 70ern Jahren der Schlüssel des Erfolgs«, so Jules Lejeune, Geschäftsführer der FINAT. Sie bleiben von entscheidender Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg, aber in vom Umbruch geprägten Zeiten sind verstärkt Persönlichkeit und Managementfähigkeiten der Generation gefordert, die jetzt in die Unternehmensleitung eintritt. Das YMC-Treffen ist darauf ausgerichtet, diese neue Generation an Führungskräften weiter zu fördern und in ihrer Funktion zu unterstützen. Während der Veranstaltung können sie sich untereinander austauschen, erhalten Einblicke in die Arbeitsweisen ihrer Kollegen und haben somit die Möglichkeit, diese Erkenntnisse mit in ihre Betriebe zu nehmen – ein wichtiger Aspekt zur Förderung des unternehmerischen Denkens und Handelns.
Ende April verbrachte die kommende Generation von Verantwortlichen in der Etikettenindustrie drei Tage mit Lernen und Networking anlässlich der jährlichen FINAT Young Managers Club (YMC) Veranstaltung in Budapest/H. Der YMC wurde von der FINAT gegründet, um die Nachfolgegeneration Europäischer Unternehmensgründer, Eigentümer und Manager in der Etikettenindustrie zu unterstützen. Ziel war die Gründung einer Networking Plattform und Stärkung der Führungskompetenz in allen Bereichen der Wertschöpfungskette. Bei der diesjährigen Veranstaltung standen zwei spezielle Themen im Vordergrund: die Nachfolge erfolgreich gestalten und Innovation.
Die Veranstaltung begann mit einem ganztägigen Workshop unter dem Motto »Unterstützung erfahren« und »Vermeidung von Fallstricken in der Unternehmensführung« und stand unter der Leitung von Elaine Eades und Fiona McNamara, aus Liverpool/GB stammende Expertinnen in Management, Karriere und soziale Kompetenz. Kernthema war das eigentliche Kapital eines Unternehmens – die Mitarbeiter – und die damit verbundene Mitarbeiterführung.
YMC Mitglieder gaben Einblicke in ihre aktuelle Lebenssituation und schilderten ihre persönliche Situation als Nachfolger in den Unternehmen. Themen wie »work life balance« (Familie = Unternehmen), die an sie gestellten Erwartungen und ihre eigenen Prioritäten wurden diskutiert.
Erfolgsstrategien und die eigene Einschätzung
Der Workshop beleuchtete verschiedene Strategien zum Umgang mit der Führungsrolle und anstehenden Umstrukturierungsmassnahmen in den Unternehmen. Alles beginnt mit der richtigen Selbsteinschätzung. Sich über die eigene Außenpräsenz bewusst zu sein ist von enormer Bedeutung, sei es im Tagesgeschäft, im Umgang mit der Familie oder auch wie man selber organisiert ist. Anhand der »Myers Briggs Typisierung« (MBTI), malte jeder Teilnehmer ein geistiges Bild seiner Eigenschaften und der eigenen Persönlichkeit. Dies kann dazu beitragen, Beziehungen und Selbstbewusstsein zu stärken, die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Insbesondere bei Umstrukturierungen und Konfliktmanagement ist dies enorm wichtig.
Label-Akademie
Der zweite Tag begann mit einem Update über die Label-Akademie, eine der wichtigen Initiativen in der Welt der Selbstklebeetikettierung. Mike Fairley, der grossen Anteil an dieser Bildungsplattform hatte, informierte die Teilnehmer anhand verschiedener – jetzt erhältlichen – Studien über das Wachstum der Akademie. Studenten können sich individuell durch die Studien durcharbeiten und Online-Prüfungen zu den von ihnen gewählten Themen ablegen. Dadurch erhalten sie offizielle Zertifizierungen. Die Label-Akademie wurde offiziell von der FINAT, TLMI in den USA, und LMAI in Indien gebilligt und bislang gab es mehr als 2000 Anmeldungen für die Trainingsmodule.
Gedankenaustausch zum Thema Innovation
Die Etikettenindustrie steht in der heutigen, schnelllebigen Zeit unter ständigem Innovationsdruck. Deshalb wurde der letzte Teil der Veranstaltung unter der Leitung von Praktiker und Erfinder Johannes Höfler, dem Thema interaktiver Gedankenaustausch gewidmet. Sein 2014 gegründetes Unternehmen beschäftigt sich innerhalb eines gewissen Rahmens mit »über den Tellerrand hinausgehendem« Denken, wodurch innovative Konzepte in Erfolgsgeschichten umgewandelt werden können.
In einer etablierten Industrie wie der Etikettenbranche besteht weit mehr Raum für Innovation und Umstrukturierungsmaßnahmen als in neu geschaffenen Geschäftsbereichen. Johannes Höfler betonte, dass Innovation ein anhaltender Prozess ist – von der Idee bis zur Umsetzung; dieser Prozess betrifft sämtliche Unternehmensebenen, vom Management hin bis zur untersten Ebene. Es folgten lebhafte Diskussionen über alle Bereiche von Innovation, von der Konzeption bis hin zum Marketing und der Schaffung einer einzigartigen Wertschöpfung.
Lejeunes Abschlusskommentar: »Vor ein oder zwei Generationen nahm sich unsere Industrie einer innovativen Technologie an und wandelte diese in eine höchst erfolgreiche Branche für kleine, inhabergeführte Unternehmen und der dazugehörigen Zulieferindustrie. Dank ihrer Innovationskraft liegen die Wachstumszahlen nach wie vor über dem BIP (Bruttoinlandsprodukt). Um dieses Wachstum erfolgreich weiter zu entwickeln, bedarf es einer höchst motivierten Unternehmensführung. Diese Veranstaltung bot einigen talentierten, jungen Menschen Einblicke, Wissen und praktische Ratschläge, die sie sofort im Tagesgeschäft umsetzen können. Ein großes Dankeschön an den Vorstand des Young Manager Clubs für die Organisation dieser Veranstaltung.«
FINAT YMC Präsidentin Dana Kilarksa – kürzlich in 2. Generation ernannte Geschäftsführerin der slowakischen Etikettendruckerei Purgina – ergänzte: »Wir alle sind die Führungskräfte von morgen – und unsere Aufgabe ist es, jeden Tag ein wenig besser zu werden.« (Fotos: Finat)