Altana, Actega, Eckart,

 

ALTANA     Der Spezialchemiekonzern hat sich im Geschäftsjahr 2019 in einem herausfordernden Marktumfeld behauptet und gleichzeitig die Weichen für sein weiteres Wachstum gestellt. Der Umsatz erreichte EUR 2249 Mio. und lag damit knapp 3% unter dem Niveau des Vorjahres, das noch durch ein konjunkturell starkes 1. Halbjahr geprägt war. Wesentliche Gründe hierfür waren die anhaltend schleppende Nachfrage aus wichtigen Industriebereichen, insbesondere dem Automobilsektor, und die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung, vor allem in China. Bereinigt um Akquisitions- und Wechselkurseffekte betrug der Umsatzrückgang 4%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte EUR 416 Mio. (–3%). Die EBITDA-Marge lag trotz weiter gesteigerter Ausgaben insbesondere für Forschung & Entwicklung und Digitalisierung mit 18,5% etwa auf dem Niveau des Vorjahres und damit im langfristigen Zielkorridor von 18–20%.

Der Konzern erhöhte seine Aufwendungen für Forschung & Entwicklung um 7%. Mit einem Umsatzanteil von ebenfalls 7% investiert die Gruppe damit weiterhin überdurchschnittlich in Innovationen und neue Technologien, zum Beispiel im Zukunftsmarkt Digitaldruck. So steht das Altana interne Start-up Actega Metal Print kurz vor der Markteinführung einer Technologie, die dekorative Metallic-Effekte mit erheblich weniger Material, Kosten und Produktionszeit als die bisher gängigen Verfahren erzielt. Der aufstrebende Druckerhersteller dp polar (Beteiligung seit 2017, hat 2019 mit dem Know-how des Spezialchemiekonzerns bei der Materialentwicklung das erste 3D-Drucksystem mit einem rotierenden Drucktisch auf den Markt gebracht. Damit entstehen hoch präzise Bauteile bis zu 20-mal schneller.

Geschäftsbereiche: Actega profitiert von konsumnahen Branchen
Actega setzte auch im Geschäftsjahr 2019 sein Wachstum fort. Aufgrund der weiterhin guten Nachfrage nach Lack- und Verpackungslösungen aus konsumnahen Abnehmerbranchen steigerte der Geschäftsbereich seinen Umsatz auf EUR 358 Mio. (+1%). Bereinigt um positive Wechselkurseffekte lag der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Effektpigmentspezialist Eckart erzielte Umsatzerlöse in Höhe von EUR 356 Mio. (–7%).Die Einstellung des Handelsgeschäfts mit Weißpigmenten in China trug zu dieser Entwicklung bei. Bereinigt um diesen Sondereffekt sowie Wechselkurseffekte sank der Umsatz um 6%.

Der Umsatz des größten Geschäftsbereichs, BYK, ging um 2% auf EUR 1041 Mio. zurück. Positiv wirkte sich vor allem der Zukauf der US-amerikanischen Paul N. Gardner Company aus. Bereinigt um Akquisitions- und Wechselkurseffekte lag der Umsatz 4% unter dem starken Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich Elantas erreichte einen Umsatz von EUR 495 Mio. und lag damit 2% (operativ 4%) unter dem Vorjahreswert. Der im Dezember 2019 vollzogene Erwerb des Drahtlackgeschäfts der Hubergroup India wird ab 2020 zur Stärkung von Elantas im Wachstumsmarkt Indien beitragen.

Stabile Entwicklung in Europa, hohe Investitionen in die Zukunft
Der Umsatz der Gruppe ist weltweit weiterhin ausgewogen verteilt, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2019 aber regional unterschiedlich. Die weiterhin umsatzstärkste Region Europa erreichte EUR 858 Mio. und blieb mit einem leichten Minus von 2% insgesamt stabil. Der Umsatz in Asien sank  auf EUR 732 Mio. (–5%). Bereinigt um positive Wechselkurseffekte lag der Umsatzrückgang operativ bei 6%. Der in Amerika erzielte Umsatz sank operativ um 5%. Aufgrund positiver Akquisitions- und Wechselkurseffekte erreichte Altana hier mit nur einem leichten Rückgang auf EUR 621 Mio. (–1%) nahezu den Vorjahreswert.

In allen Weltregionen hat der Konzern 2019 den Ausbau seiner Standorte und Produktionskapazitäten vorangetrieben. Im April eröffnete der Konzern einen neuen integrierten BYK Standort in Schanghai. Im Juni nahm ein neues Innovationszentrum von ACTEGA seinen Betrieb in Grevenbroich auf und im Dezember eröffnete ACTEGA einen neuen integrierten Standort in der brasilianischen Stadt Araçariguama. Aktuell baut ALTANA den US-Standort von BYK in Gonzales sowie den ACTEGA Standort in Bremen erheblich aus. Und auch im niederländischen Deventer und in Tongling in China laufen Erweiterungsprojekte. Am Konzernsitz in Wesel eröffnete ALTANA ein hochmodernes neues Gebäude, das eine innovative Arbeitsumgebung für die IT- und Digitalexperten der Gruppe bietet.

Digitalisierung vervielfacht Spektrum maßgeschneiderter Lösungen
Altana investiert kräftig in die Digitalisierung. So gingen zum Beispiel im ersten Halbjahr zwei neue E-Commerce Plattformen bei Actega und BYK online. In den nächsten drei Jahren plant der Spezialchemiekonzern Ausgaben für diesen Zukunftsbereich in Höhe von knapp EUR 40 Mio. Allein EUR 15 Mio. fließen in eine sogenannte High Throughput Screening-Anlage am Konzernsitz in Wesel. Damit können Produkttests mit enormer Schnelligkeit und Effizienz auf höchstem Qualitätsniveau durchgeführt und Kunden so noch schneller passgenaue Lösungen angeboten werden.

Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte Altana weltweit 6476 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit 48 mehr als zum Jahresende 2018. Jeder sechste Beschäftigte ist im Bereich F&E tätig.

Ausblick
Bei der Planung des Geschäftsjahres 2020 hatte Altana für das 2. Halbjahr ein etwas stärkeres globales Wirtschaftswachstum zugrunde gelegt. In einem solchen Umfeld hatte der Konzern ein operatives Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich und weiteres Wachstum durch die bereits vollzogenen Akquisitionen erwartet. Der weitere Verlauf der Coronavirus-Pandemie und deren Auswirkungen auf Nachfrage-, Produktions- und Lieferprozesse lassen sich allerdings aktuell nicht abschätzen.

Unabhängig von der Geschäftsentwicklung hält die Gruppe an ihrem Ziel fest, bis 2025 in ihrem direkten Einflussbereich Klimaneutralität zu erreichen. Im laufenden Geschäftsjahr wird bereits die komplette Stromversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt. (Foto: Altana / Actega)

www.altana.de

 

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