UPM RAFLATAC Das Haftverbundwerk in Pompey bei Nancy/F ist das erste UPM Raflatac-Werk, das nach dem Energiemanagementsystem-Standard ISO 50001:2011 zertifiziert wurde. Die Norm ISO 50001 verlangt eine kontinuierliche Verbesserung der Energieausnutzung – gemessen als Menge der Energie pro Million Quadratmeter produziertes Etikettenmaterial.
»Sie benötigen technisches Wissen und Fähigkeiten, um die Ziele von ISO 50001 zu erreichen. Genaues Messen ist wichtig. Sie müssen den Wert jeder Entscheidung kennen, um gute Entscheidungen zu treffen, sonst sind Sie blind«, betont Daniel Bozonnet, Leiter des Umweltmarketing-Supports von UPM Raflatac.
In Nancy begann der ISO 50001-Prozess in 2013, die Zertifizierung wurde in 2015 erreicht. Die CO2-Emissionen des Werks sind seit 2012 um beeindruckende 27% gesunken. UPM hat das Ziel, global die CO2-Emissionen bis 2020 um 15%, und bis 2030 um 30% zu senken.
Energieeffizienz auf Schritt und Tritt berücksichtigt
Der Wechsel erforderte eine gute Zusammenarbeit und einen intensiven Einblick in die Messung des Energieverbrauchs. Die Erfassung des Energiezustandes im Werk Nancy begann 2014 mit der Unterstützung externer Energieexperten. Ein zweitägiges Audit war die erste Evaluierung, bei der Schlüsselindikatoren für zukünftige Messungen definiert wurden.
»Nach dem Audit erhielten wir rund 30 individuelle Vorschläge zur Verbesserung und verfolgten das Projekt mit monatlichen Treffen mit dem Energieteam. Wir hatten rund ein Jahr Zeit, um uns auf das Audit nach ISO 50001 vorzubereiten«, erklärt Bozonnet.
Die Zusammenarbeit mit externen Partnern hat sich als wichtiger Faktor bei der Suche nach Lösungen für eine bessere Energieleistung erwiesen. »Gemeinsam haben wir viele neue Möglichkeiten entdeckt. Könnten wir zum Beispiel in Zukunft Sonnenenergie für unsere Beleuchtung nutzen? Im Moment konzentrieren wir uns auf LED-Beleuchtung. Wir haben auch damit begonnen, die warme Abluft aus unserer Produktion für die Heizung unserer Gebäude wiederzuverwenden. Wenn wir ein Problem haben, können wir unsere Lieferanten zu einer Lösung drängen, und oft finden sie eine. Jetzt haben wir in allen unseren Lieferantenverträgen einige Zeilen dazu geschrieben, uns die bestmögliche Energieeffizienz zu bieten«, sagt Bozonnet.
Darüber hinaus wurden Schulungen für die Mitarbeiter der Fabrik organisiert, um Energie zu sparen. Ihr Engagement ist wichtig, da die Erfüllung der Anforderungen der kontinuierlichen Verbesserung von ISO 50001 neue Ideen erfordert. »Unsere Mitarbeiter wurden geschult, alle Energiequellen auszuschalten, wenn Maschinen nicht genutzt werden. Ebenso wichtig sind Energiesparvorschläge von Mitarbeitern, wie zum Beispiel Bewegungsmelder in den Toiletten. Alles zählt.«
Verbesserungen in der Energiezähltechnologie
Zu Beginn des Prozesses kann die Energieleistung leicht verbessert werden, indem alte Geräte aktualisiert werden. Mit fortschreitender Entwicklung wird es jedoch immer schwieriger, genau zu bestimmen, welche Aktionen die größte Wirkung haben werden. »Die Amortisationszeit für Investitionen kann zwischen einem Jahr und vier Jahren liegen. Die lange Zeitspanne macht das Messen schwierig«, erklärt Bozonnet.
Zum Beispiel wurden in Nancy alte Fenster durch neue ersetzt, die Beleuchtung wird allmählich auf LED geändert. Alle individuellen Änderungen sind im jährlichen ISO 50001-Bericht dokumentiert, aber es ist schwierig zu messen, wie viel Energie tatsächlich durch diese kleinen Aktionen eingespart wird. Geräte, die den Energieverbrauch zu Hause, Gerät für Gerät, messen, finden erst jetzt ihren Weg in industrielle Umgebungen.
»Unser werk verfügt über ein Messgerät für Gas und Strom. Wir kennen den Gesamtverbrauch, aber nicht den Verbrauch einzelner Maschinen. Oft ist dies der Schwachpunkt bei der Verbesserung der Energieeffizienz. Deshalb investieren wir in die Messsysteme für das Werk. Neue Technologie kommt ständig auf den Markt. Die Herausforderung besteht darin, einen Ansatz zu finden, der für uns funktioniert.«
Wenn Standortleiter nach Möglichkeiten suchen, jede Einrichtung zu verbessern und zu modernisieren, könnten Energieeffizienzprojekte eine Möglichkeit sein, dies zu erreichen. Viele kleine Änderungen im Laufe der Zeit können zu großen Kosteneinsparungen bei gleichzeitig verbesserter Umweltleistung führen.
Die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung sind der Rahmen, den Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft nutzen, um die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben. Im Hinblick auf diese Ziele hat UPM Raflatac das Konzept der Biofore Site entwickelt und für 2030 Verantwortungsziele festgelegt, die auf die Verbesserung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistung abzielen. Ziel ist es, eine standortspezifische Roadmap zu erstellen, die den Audit, die Messung und die Evaluierung von Fortschritten beinhaltet. Das Biofore Site-Konzept wird das Wachstum einer starken Nachhaltigkeitskultur erleichtern und die Transparenz erhöhen. (Foto: UPM Raflatac)