LIKAT Klebstoffe aus biobasierten Polymeren sollen ganz im Sinne der Nachhaltigkeit dafür sorgen, dass sich geklebte Materialien am Ende ihrer Nutzung wieder trennen und recyceln lassen.
Das Leibniz Institut für Katalyse e.V., Rostock/D, und Henkel planen in den nächsten drei Jahren in einem vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) geförderten Verbundvorhaben die Entwicklung einer neuen Klebstoff-Generation. Die innovativen Industrie- und Konsumentenklebstoffe, die mit ihren neuen Funktionalitäten und Eigenschaften u.a. für die Montage im Elektronik-, -Geräte- oder Automobilbereich eingesetzt werden könnten, sollen auf nachwachsenden Rohstoffen beruhen.
Dafür werden neuartige Diole und Polyole auf Grundlage von biobasierten und größtenteils bereits am Markt verfügbaren Plattformchemikalien wie Glycolaldehyd oder Glycerin synthetisiert. Sie können dann einerseits direkt als Reaktivkomponente in Polyurethanklebstoffen eingesetzt oder auch katalytisch in reaktive Monomere übergeführt werden. Die Verbundpartner beabsichtigen damit die Entwicklung von – nach Gebrauchsende – spaltbaren Klebstoffen, um ein Recycling der geklebten Teile zu ermöglichen. Allein bei Henkel könnten sich durch nachwachsende Rohstoffe mehrere tausend Tonnen petrochemisch hergestellte Reaktivklebstoffe ersetzen lassen.
Um weitere derart vielversprechende Klebstoffprojekte einzuwerben und die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich weiter voranzubringen, fordert das BMEL mit seinem Förderaufruf »Anwendungsorientierte Forschungen zu biobasierten Klebstoffen« noch bis zum 15. Juni 2020 dazu auf, entsprechende Projektideen einzureichen. Gefragt sind nicht nur biobasierte Klebstoffe für verschiedenste Materialien und Anwendungen in Industrie, Medizin oder im Konsumentenbereich, sondern auch Klebstoffe mit neuen, zusätzlichen Funktionalitäten wie beispielweise brandhemmenden oder bioziden Eigenschaften. (Foto: FNR)
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