Österreichischer Verpackungstag, FH Campus Wien,
Begrüßung zum Österreichischen Verpackungstag 2022 durch Wilhelm Behensky, Vorsitzender der Geschäftsleitung, und Fachbereichsleiterin Packaging and Resource Management Silvia Apprich.

 

FH CAMPUS WIEN     Der Fachbereich Packaging and Resource Management der FH Campus Wien hatte am 13. Oktober ins Wiener MAK zu Expertvorträgen und Podiumsdiskussion mit dem Fokus: Innovativ, vernetzt und transparent entlang der Supply Chain eingeladen. »Uns ist es wichtig, Entwicklung voranzutreiben und wissenschaftliche Erkenntnisse für zielgerichtete Lösungen und Perspektiven beizusteuern«, so Silvia Apprich, Leiterin des Fachbereichs Packaging and Resource Management an der FH Campus Wien. »Vernetzung aller Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette, um beispielsweise Verpackungsdaten auszutauschen, ist das Gebot der Stunde.«

Verpackung wird gläserner
Um eine Kreislaufwirtschaft im Sinne des Green Deals der EU sicherzustellen, braucht es eine neue Qualität und ein globales System von Daten. Denn nur mit einer fundierten Datenbasis entlang der Wertschöpfungskette können Recyclingfähigkeit und Carbon Footprint berechnet werden. In der Mitte einer zirkulären Ökonomie steht daher der digitale Produktpass, mit dem Informationen zum Produkt weitergegeben werden können; etwa zur Produktgeschichte, zu Zertifikaten, dem Carbon Footprint, Rezyklat-Anteil oder Recyclinghinweisen. Die große Herausforderung bleibt, an die Verpackungs-Daten aus den Unternehmen zu kommen.

Genereller Kunststoff-Verzicht nicht sinnvoll
Die Österreichische Kunststoffstudie 2022, erstellt in Zusammenarbeit von der FH Campus Wien und Circular Analytics TK GmbH, gibt Aufschluss über die Sortier- und Recyclingquoten im Kunststoffbereich in Österreich. Sie untersuchte einerseits Datenqualität und -lücken im Bereich der Kunststoffverpackungen (Hohlkörper und flexible Verpackungen) und analysierte andererseits Substitutionsmöglichkeiten. Die Studie zeigt, dass ein genereller Verzicht auf Kunststoff für viele Anwendungen nicht sinnvoll ist, da er gegenüber anderen Materialien auch deutliche Vorteile mit sich bringt. Wichtig wäre allerdings, Kunststoff konsequent im Kreislauf zu führen.

Es braucht einheitliche Definitionen und Standards
Immer wieder angesprochen: Der Begriff der Recyclingfähigkeit ist derzeit nicht eindeutig definiert. Da die Recyclingfähigkeit aber als Voraussetzung für eine Ökomodulation gilt, also eine Modifikation von Gebühren basierend auf messbaren Produkteigenschaften, wird eine verbindliche Definition seitens der EU erwartet. Auch für eine Standardisierung der Datenstruktur und Berechnungsmethoden brauche es Vorgaben der EU, andernfalls müsse die Branche diese selbst entwickeln. Eine weitere Forderung ist jene nach einem einheitlichen Labeling-System für Verbraucher*innen: Damit diese – ähnlich dem Nutri-Score – auch wissen, wie nachhaltig oder recyclingfähig die gekaufte Verpackung ist.

Empfehlungen für Design und Produktion recyclinggerechter Verpackungen
Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen sollen die Verpackungsbranche unterstützen, mit innovativen Verpackungen Vorgaben zu erfüllen, wie die Recyclingquoten des EU Green Deal. AM Verpackungstag druckfrisch: In fünfter Auflage leisten dabei die Circular Packaging Design Guidelines Hilfestellung – herausgegeben von der FH Campus Wien in Kooperation mit Circular Analytics TK GmbH und Packforce Austria. Fachliche Expertise des Fachbereichs Packaging and Resource Management fließt auch in Leitfäden der ECR Circular Packaging Initiative ein, aktuell in die ECR Empfehlungen für Verpackungsstammdaten. (Bildquelle: FH Campus Wien)

www.fh-campuswien.ac.at

 

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