Zeller+Gmelin, Farbe, Farbmischen, Farbmanagement,

 

Der Druckfarbenhersteller Zeller+Gmelin bietet individuelle Beratung rund um das Thema Farbe, Farbmischen und Farbmanagement

 

Der Farbhersteller Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG bietet seinen Kunden neben der Lieferung von Druckfarben und Lacken ein umfassendes Angebot an Beratungsleistungen. Die Unterstützung seines Farblieferanten in Anspruch zu nehmen, kann insbesondere für Verpackungsdruckereien von großem Nutzen sein, wenn es um die Optimierung der Produktionsprozesse geht.

Die sogenannte schwarze Kunst des Druckgewerbes ist Vergangenheit, auch wenn im Bereich der Farbe immer noch so harmlose Begriffe wie Farbküche und Rezeptierung im Gebrauch sind, die Assoziationen zu eher alltäglichen Aufgaben im Haushalt wecken. In der Praxis hat sich das Drucken zu einem technischen Prozess entwickelt, der in jedem Teilbereich umfängliches Fachwissen erfordert. In Sachen Farbe beispielsweise sehen sich Druckbetriebe mit dem Anspruch der Kunden nach exakter Farbwiedergabe und einer schnell voranschreitenden Digitalisierung in der gesamten Farbkommunikation konfrontiert. Geht es zudem um den Druck von Lebensmittelverpackungen, muss zusätzlich noch die komplexe Thematik der gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden.

Bedarfsgerechte Beratung
Kein Wunder also, dass der Farbhersteller Zeller+Gmelin seit Jahren einen wachsenden Beratungsbedarf rund um die Druckfarben und Lacke verzeichnet, die er an seine Kunden liefert. Farbserien sind längst speziell für bestimmte Anwendungsgebiete ausgelegt. Ändern sich dort die Bedingungen, weil z.B. neue Gesetze in Kraft treten oder die Verfügbarkeit von Rohstoffen aufgrund von aktualisierten Vorschriften oder Lieferengpässen eingeschränkt wird, müssen Druckfarben und Lacke häufig modifiziert oder sogar neu formuliert werden. Für Druckereien bedeutet das stets Anpassungen wichtiger Prozesse. Dies wird von vielen Unternehmen als lästiger Störfaktor im Produktionsalltag empfunden. Allerdings eröffnen sich bei solchen Maßnahmen auch Chancen für die Druckereien, ihre farbrelevanten Prozesse mit Hilfe kompetenter Beratung und Schulung zu optimieren und zukunftssicherer zu gestalten. Hierbei lassen sich vor allem drei typische Anlässe beobachten:

  • Umstellung auf eine neue Farbserie
  • Installation einer Farbmischanlage
  • Wechsel des Farblieferanten
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Jürgen Walther, Leiter SBU-Management und Technischer Service bei Zeller+Gmelin.

Welche Beratungsleistungen im Einzelfall sinnvoll sind, ist ganz wesentlich von der individuellen Situation der Druckerei abhängig. »Eine wichtige Rolle spielen zum einen die Positionierung des Unternehmens im Markt und das vorhandene technische Equipment. Daneben ist der aktuelle Farbbedarf zu analysieren und festzustellen, welche Erfahrungen das Personal im Bereich Druckfarbe besitzt«, erklärt Jürgen Walther, Leiter des Technischen Service bei Zeller+Gmelin.

Von Farb-Laien und Farb-Experten
Aus der Praxis weiß er, dass gerade beim Erfahrungsniveau auf dem Gebiet Farbe bei Druckereien sehr unterschiedliche Voraussetzungen anzutreffen sind. »Es gibt Unternehmen, die über eine Farbverwaltung mit Rezeptierung sowie eine hauseigene Farbmischanlage verfügen. Hier ist die Beratung oft ein Austausch von Informationen auf Augenhöhe. Andere Betriebe, die sich noch nicht so intensiv mit der Thematik beschäftigt haben, benötigen logischerweise deutlich mehr Unterstützung.«

Wenn beispielsweise eine Druckerei den Wunsch an Zeller+Gmelin richtet, die anstehende Umstellung auf eine neue Farbserie mit einer fachlichen Beratung zu begleiten, läuft das in der Regel in den folgenden fünf Schritten ab:

  1. Analyse des Ist-Zustandes
  2. Bedarf im Detail dokumentieren
  3. Definition des geeigneten Sortiments
  4. Analyse der Mischrezepturen
  5. Wechsel der Farbserie in der Produktion

Analyse des Ist-Zustandes: Vor dem Wechsel auf eine neue Farbserie wird in jedem Fall eine Analyse der aktuellen Situation des Kunden durchgeführt. Dabei steht vor allem die Frage im Fokus, in welchen Marktsegmenten das Unternehmen tätig ist und in welcher Weise die Farbkommunikation erfolgt. Schließlich sind die weiteren Schritte beispielsweise davon abhängig, wie die Druckerei bisher die vom Endkunden vorgegebenen Farbziele erreicht – entweder durch die Verwendung von Mustern sowie gedruckten Farbfächern oder mittels digitaler Farbwerte.

Bedarf im Detail dokumentieren: Bei jeder Umstellung muss die neue Farbgeneration nach wie vor gewährleisten, dass alle bestehenden Forderungen nach speziellen Eigenschaften wie Lichtechtheit, Kratzfestigkeit, chemische Beständigkeiten etc. weiterhin erfüllt werden. Außerdem gilt es festzustellen, welche Prozesse auf Basis der technischen Ausstattung anzupassen sind. Das betrifft z.B. das Anfertigen von Andrucken sowie die mögliche Optimierung beim Anmischen der Farben durch computergestützte Rezeptierung oder automatisiertes Mischen mit einer Farbdosieranlage.

Definition des geeigneten Sortiments: Anhand des so ermittelten Bedarfs ist das Sortiment zu definieren, das anschließend in der Druckerei zur Anwendung kommt. Falls Druckereien noch mit gedruckten Farbfächern arbeiten, lohnt sich bei dieser Gelegenheit die Überlegung, auf eine digitale Version umzustellen. In Zukunft wird die Farbkommunikation mit Sicherheit überwiegend digital erfolgen. Zu erwägen ist gleichzeitig auch der Einsatz des monopigmentierten Farbprogramms von Zeller+Gmelin. Es bietet eine Reihe von Vorteilen, die im Infotext mit dem Titel ›Reinere Farbtöne und höhere Intensität bei weniger Verbrauch‹ beschrieben sind.

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Ein Andruckgerät vermeidet das unwirtschaftliche Andrucken auf der Druckmaschine.

Analyse der Mischrezepturen: Vor allem in diesem Punkt ist die Unterstützung durch Zeller+Gmelin von besonderer Bedeutung: zum einen, weil das Anpassen von Farbrezepturen eine komplexe Materie ist, und zum anderen, weil hier erfahrungsgemäß viel Potenzial für Optimierungen schlummert. Manche Farbzielorte lassen sich mit einer geänderten Rezeptur kosteneffizienter erreichen. Dies ist z.B. dadurch realisierbar, dass die Anzahl der Komponenten reduziert oder der Farbauftrag verringert wird. Beispielsweise enthalten Rezepturen zum Teil unnötige Anteile an Transparentweiß. Hier kann eine Modifizierung bewirken, dass das Farbauftragsgewicht gesenkt werden kann. Im Flexodruck führt ein reduziertes Rasterwalzenvolumen zu einem geringeren Farbverbrauch und ermöglicht gleichzeitig die Darstellung feinerer Halbtöne.

Wechsel der Farbserie in der Produktion: Sind in der Farbdatenbank alle erforderlichen Mischrezepturen hinterlegt, kann die Umstellung auf die neue Farbserie erfolgen. Dabei bietet Zeller+Gmelin Unterstützung vor Ort an. Das mag in der Theorie unnötig erscheinen, nachdem mittels Online-Zugriff sehr viele Aktionen auch ohne Präsenz vor Ort möglich sind. »In der Praxis«, so Rolf Schönwiesner, bei Zeller+Gmelin Experte für den Bereich Farbmetrik, »kann ein Mitarbeiter des Farbherstellers im direkten Kontakt sehr viel zu einer reibungslosen Umstellung beitragen, da er meist über große anwendungstechnische Erfahrung in Sachen Color Management verfügt. Das sorgt dafür, dass sich überflüssige Maschinenstillstandszeiten sowie frustrierende Situationen bei unerwarteten Farbabweichungen von vornherein vermeiden lassen.«

Umstellungsaufwand variiert stark
Zeller+Gmelin, Farbe, Farbmischen, Farbmanagement,Jeder Einführung einer neuen Farbserie geht stets die Anpassung aller vorhandenen Farbrezepturen voraus. Das betrifft oftmals mehr als 1000 aktive Rezepturen. Dass bei diesem Vorgang eine kompetente Betreuung durch den Farbhersteller für jede Druckerei besonders wertvoll ist, liegt auf der Hand. Abhängig von den individuellen Gegebenheiten kann der Umfang dieser Aufgabe jedoch immer noch stark variieren. Bei einem Unternehmen, das zu einer neuen Produktgeneration wechseln will und über eine gut eingeführte digitale Farbverwaltung verfügt, wird sich der Aufwand in Grenzen halten. »In diesem Fall liegen digital definierte Zielfarborte vor. Ob die Druckerei vorher bereits Druckfarben von uns eingesetzt hat – und somit bereits Rezepturen von Zeller+Gmelin vorliegen – oder ob es sich um einen Neukunden handelt, ist dabei zweitrangig. Ausschlaggebend sind die Daten für die Farbziele. Sie dienen als Basis für die Rezeptierung der neuen Farbserie. Danach werden die neuen Rezepturdaten ins System des Kunden eingespielt und mittels Stichproben geprüft, ob die geforderten Farbtöne auch korrekt erreicht werden«, so Rolf Schönwiesner.

Falls die Druckerei jedoch noch analog arbeitet, ist der Zeit- und Arbeitsaufwand einer Umstellung wesentlich höher. In der Regel erhält Zeller+Gmelin in solchen Fällen Nassmuster von 30 bis 40 Farben. Um sie nachmischen zu können, wird von jeder einzelnen Farbe ein Andruck erstellt. Dieser wird messtechnisch erfasst. Die so ermittelten Daten stellen das Farbziel für die neuen Rezepturen dar. Damit werden alle Farben gemischt und wiederum angedruckt. Die Ergebnisse der Andrucke werden visuell und digital abgestimmt. Bei Bedarf wird so lange korrigiert, bis der Farbton am Ende der Zielvorgabe entspricht. Als Resultat erhält die Druckerei die neuen Rezepturen jeweils mit einem dazugehörigen Andruck.

Mischlisten des Farbherstellers als Kompromiss
Ein Kompromiss zwischen digitalen Farbwerten und Nassmustern ist die Nutzung von Mischlisten. Digitalisierte Versionen dieser Listen können Kunden bei Zeller+Gmelin anfordern. Darin sind alle Rezepturen einer Farbserie enthalten – abgestimmt auf ein definiertes Substrat. Benötigt eine Druckerei die Farbrezepturen für ein anderes Substrat, muss die Mischliste an dieses individuelle Material angepasst werden. Das kann mit Hilfe von Substratmustern erfolgen, die von den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Nach der messtechnischen Erfassung des jeweiligen Materials lassen sich bei Zeller+Gmelin in Eislingen die individuell angepassten Pantone-Mischlisten vom System errechnen. Diese Möglichkeit wird insbesondere von den Kunden in Anspruch genommen, die keine entsprechende Technik in Sachen Farbmetrik besitzen.

Zu den Bereichen, in denen der Einsatz von Farbmetrik bisher vergleichsweise wenig verbreitet ist, zählt auch das Marktsegment »Metal Decoration«. Erschwert wird die Rezeptierung in diesem Fall zusätzlich noch dadurch, dass auf die Blechtafeln vor dem Bedrucken üblicherweise ein Vordrucklack aufgebracht wird. Im Gegensatz zu einer weißen Papieroberfläche im klassischen Offsetdruck, ist der Untergrund im Blechdruck somit selten exakt definiert. In der Praxis erfordert dies individuelle – auf die jeweilige Oberfläche abgestimmte – Rezepturen.

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Elektronischer Farbfächer.

Farbfächer in Zukunft nur noch digital
Die bisherigen Ausführungen verdeutlichen, wie vielschichtig das Thema Farbe für Druckereien ist. Wenn Endkunden, Druckereien und Druckfarbenlieferanten vor diesem Hintergrund immer noch gedruckte Farbfächer als Basis der Farbkommunikation nutzen, ist aufgrund ihrer zahlreichen Nachteile zwangsläufig mit erheblichen farblichen Abweichungen zwischen Vorgabe und Resultat zu rechnen (Siehe Info »Farbfächer – Standard oder Fehlerquelle?«). Zukünftig führt auf diesem Gebiet jedenfalls kein Weg an digitalen Technologien vorbei.

Digitale Farbsysteme, z.B. PantoneLIVE, bieten den grundsätzlichen Vorteil, dass das Ziel beispielsweise als digitaler Farbort im L*a*b*-Farbraum eindeutig festgelegt ist. Aus diesem Grund empfiehlt Zeller+Gmelin bei der Umstellung auf eine neue Farbserie gleichzeitig auch immer die Einführung von so genannten digitalen Fächern. Den Anwendern sollte allerdings bewusst sein, dass dies lediglich der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Auch wenn der zu erreichende Farbort durch einen digitalen Wert eindeutig definiert ist, sind immer noch weitere variable Parameter zu berücksichtigen. Zu nennen ist hier zum einen die im Etikettendruck besonders große Bandbreite an unterschiedlichen Bedruckstoffen, die einen sehr großen Einfluss auf die Farbwiedergabe haben. Zum anderen spielen im Produktionsalltag auch die Bedingungen eine Rolle, unter denen die Farbe gemessen wird. Ein Beispiel sind die verschiedenenen Einstellmöglichkeiten an Spektralfotometern, die ebenfalls eine Quelle für Fehlmessungen sein können.

Die Änderung einer Variablen bedingt die Anpassung der Rezepturen
Wenn sich in der Produktion eine Variable wie das Substrat, die Druckfarbe selbst oder das Auftragsgewicht ändert, zieht das stets eine Anpassung der Rezepturen nach sich. Um bei der Umstellung auf eine neue Farbserie das Risiko von Startschwierigkeiten zu minimieren, ist es ein durchaus gängiger Weg, dass Zeller+Gmelin auf Kundenwunsch einen Teil der Rezepturen bereits im Vorfeld erarbeitet. Das wird in der Regel bei den viel genutzten oder besonders heiklen Farbtönen so gehandhabt, damit ihre Verfügbarkeit gesichert ist. Um eine visuelle Kontrolle anhand eines physischen Musters zu ermöglichen, wird davon zumeist auch ein Andruck angefertigt.

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Das Erstellen von Andrucken ist u.a. erforderlich, um Nassmuster messtechnisch zu erfassen.

Druckereien, die einen hohen Anteil an Aufträgen mit Sonderfarben haben, nutzen häufig eine hauseigene Farbmischanlage. Wird eine solche Anlage neu installiert, unterstützt Zeller-Gmelin bei Bedarf vor Ort. Kunden werden je nach Wunsch sowohl bei der Inbetriebnahme begleitet als auch bei der Bedienung des Systems geschult.

Beratung plus Technik im Paket
Bei allen Änderungen der Mischrezepturen ist es von Vorteil, wenn neben dem entsprechenden Know-how auch die nötige Technik, z.B. ein geeignetes Andruckgerät, vorhanden ist, um das unwirtschaftliche Andrucken auf der Druckmaschine zu vermeiden. Hierzu bietet Zeller+Gmelin seinen Kunden ein Servicepaket an, das sowohl Schulung und Betreuung als auch die Software für die Farbmetrik einschließlich Andruckgerät mit passendem Trockner umfasst. Damit können Unternehmen auch dann die komplette Umstellung einer Farbserie reibungslos über die Bühne bringen, wenn sie bisher noch keine Erfahrung auf diesem Gebiet hatten.

Eine kompetente Beratung des Farblieferanten kann sich auch bei scheinbar nebensächlichen Aspekten als äußerst hilfreich erweisen. Ein Beispiel ist die Nomenklatur der Farbrezepturen. Aus der Praxis sind Rolf Schönwiesner etliche Fälle bekannt, in denen manche Farbtöne mehrfach unter verschiedenen Namen im System vorhanden sind, wenn sie etwa unterschiedlichen Substraten zugeordnet wurden.

Digital bedingt eine systematische Struktur
Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Digitalisierung ist eine eindeutige Namensgebung und übersichtliche Struktur der Daten von großer Bedeutung. Bei einer Datenbank mit Farbrezepturen ist für jede Druckerei eine durchgängige Logik Grundvoraussetzung dafür, dass die wichtige Farbkommunikation mit Kunden und Farblieferanten in Zukunft reibungslos funktionieren kann. Deshalb bietet Zeller+Gmelin seinen Kunden auch an, sie beim Aufbau einer sinnvollen Namens- und Ordnungsstruktur zu unterstützen.

»Die gesamte Branche steht vor der Herausforderung, die digitale Transformation zu bewerkstelligen«, fasst Jürgen Walther die aktuelle Situation zusammen. »Mit unserem Angebot an Beratungsleistungen zu allen Aufgaben rund um das Thema Farbe, können wir unsere Kunden auf dem Weg zur viel zitierten Industrie 4.0 begleiten. Ein allgemeiner Branchenstandard wäre zwar sicherlich wünschenswert, er wird sich jedoch nur schwer etablieren lassen, solange die Vorstellung einzelner Firmen über die Details einer solchen Struktur so unterschiedlich ist.« Die Entwicklung wird sicherlich dafür sorgen, dass Nassmuster möglichst überall durch Daten ersetzt werden, um die damit verbundenen Vorteile nutzen zu können. Letztendlich ist das Ziel, einen Workflow in Druckereien zu etablieren, in dem eine Sonderfarbe schon beim Auftragseingang exakt definiert in den Auftragsdaten festgehalten wird. Die darauf basierende Farbkommunikation muss anschließend eindeutige Vorgaben an die Druckvorstufe und für das Mischen der Farben generieren und gleichzeitig auch Substrat und Eigenschaften für die spätere Anwendung beinhalten. (Fotos: Zeller+Gmelin)

 

Gedruckte Farbfächer – Standard oder Fehlerquelle?

Beim Druck von Verpackungen werden die Informationen zur Farbe in der Praxis oft noch auf der Basis von gedruckten Farbfächern kommuniziert. Viele Beteiligte in der Produktionskette von Designern bis hin zu Druckereien betrachten dieses Instrument irrtümlich als Farbstandard. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass gedruckte Fächer kein Standard sind. Die enthaltenen Farbtöne können sich aufgrund verschiedener Einflüsse stark verändern. Zum Beispiel besitzen die eingesetzten Druckfarben eine geringe Lichtechtheit und das Papier enthält optische Aufheller. Zudem weichen die Schichtdicken oft vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Aus diesem Grund sind Farbfächer u.a. nur ein Jahr lang gültig und auch nicht als farbverbindliche Druckvorlagen geeignet.

In Zukunft werden sich deshalb digitale Farbsysteme durchsetzen. Für eine störungsfreie Kommunikation auf der Basis von Farbdaten ist es dann allerdings auch erforderlich, dass die Art der Farbdaten eindeutig definiert ist und durchgängig mit einheitlichen Messbedingungen, Farbräumen, etc. gearbeitet wird. Unterm Strich bietet die Digitalisierung der Farbkommunikation ein erhebliches Potenzial zu Optimierungen. In erster Linie lassen sich zeit- und kostenintensive Reklamationen minimieren. Außerdem stimmen Sonderfarben, die eine Druckerei beim Farblieferant bestellt, exakt mit der Vorgabe überein. Verfügt der Druckbetrieb über eine eigene Mischanlage, kann die Rezeptur für eine neue Sonderfarbe problemlos übermittelt werden. Mit Hilfe einer Remote-Verbindung kann der Kunde sogar eine Online-Unterstützung bei einem schwierigen Farbton erhalten. Alle diese Maßnahmen erhöhen die Produktionssicherheit deutlich.

Reinere Farbtöne und höhere Intensität bei weniger Verbrauch

Wenn eine Farbumstellung ansteht, kommt bei der Frage nach dem geeigneten Sortiment standardmäßig auch stets das monopigmentierte Farbsystem von Zeller+Gmelin ins Spiel. Ist der Anwender bereit, sich für eine Komplettlösung zu entscheiden, erschließen sich ihm dadurch viele Vorteile. Da nur die tatsächlich erforderlichen Pigmente für eine Rezeptierung verwendet werden, sind die Mischungen farbkräftiger und reiner. Vorgegebene Sonderfarben lassen sich damit exakter ermischen. Die höhere Farbintensität erlaubt auch die Verringerung der Schichtstärken und somit Einsparungen beim Farbverbrauch. Im Rasterdruck ist eine reduzierte Tonwertzunahme zu verzeichnen. Zudem wird das Risiko von Metamerie-Erscheinungen (Farbtonverschiebungen unter verschiedenen Lichtquellen) minimiert. Und am Ende sinken erfahrungsgemäß auch die Kosten für die Lagerung der Druckfarben sowie für die Entsorgung der Restfarben.

 

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