DOW Eine Partnerschaft mit Mura Technology, weltweiter Pionier einer chemischen Kunststoff-Recyclinglösung, soll helfen zu vermeiden, dass Plastikmüll in die Umwelt gelangt.
Die Zusammenarbeit wird die schnelle Skalierung von HydroPRS (Hydrothermal Plastic Recycling Solution), einem von Mura entwickelten Recyclingverfahren, unterstützen. Dieses Verfahren wird Rohstoffe für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe liefern und damit dazu beitragen, dass weniger Kunststoffe und CO2-Emissionen in die Umwelt eintreten.
Muras firmeneigene Lösung, HydroPRS, ist ein revolutionäres, chemisches Recyclingverfahren, das überkritischen Wasserdampf verwendet, um Kunststoffe wieder in die urspünglichen Chemikalien und Öle umzuwandeln, um daraus neue und neuwertige Kunststoffprodukte herzustellen. HydroPRS kann alle Arten von Kunststoffen recyceln – einschließlich mehrschichtiger, flexibler Kunststoffe aus Verpackungen. Diese sind derzeit schwieriger zu recyceln und werden häufig verbrannt oder auf Deponien entsorgt.
Ein großer Vorteil dieses neuartigen Recyclingverfahrens ist, dass die daraus hergestellten neuen Kunststoffe, anders als bei den meisten konventionellen Recyclingverfahren, für die Verwendung in Lebensmittelverpackungen geeignet sind. Es erlaubt ein unbegrenztes Recycling des gleichen Materials und kann entscheidend dazu beitragen, die Einmalverwendung von Kunststoffen erheblich zu reduzieren und Rohstoffe für eine kreislauforientierte Kunststoffwirtschaft zu schaffen. Zudem wird erwartet, dass chemische Recyclingprozesse wie dieser etwa 1,5 to CO2 pro Tonne recycelten Kunststoffs einsparen, verglichen mit der Verbrennung von nicht recycelten Kunststoffen.
Die weltweit erste Anlage, die HydroPRS verwendet, wird derzeit in Teesside/GB entwickelt. Die erste von vier Produktionslinien mit einer Kapazität von je 20.000 to pro Jahr wird voraussichtlich 2022 in Betrieb gehen. Sobald alle vier Linien fertiggestellt sind, wird Mura in der Lage sein, bis zu 80.000 to Plastikabfälle pro Jahr zu recyceln und Dow mit den gewonnenen Rohstoffen zu beliefern. Dow wird diese Materialien nutzen, um neuwertige Kunststoffe für Anwendungen in Lebensmittelverpackungen und anderen Verpackungsprodukten zu entwickeln, die in die globalen Lieferketten zurückgeführt werden können, um eine echte Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen.
Die »verlorene Ressource« Plastikmüll stellt eine riesige wirtschaftliche Chance dar, laut Weltwirtschaftsforum mit einem Wert von bis zu USD 120 Mrd. pro Jahr. Außerdem verursacht die weltweite Kunststoffproduktion schätzungsweise 390 Mio. to CO2 pro Jahr, was dem Ausstoß von mehr als 172 Mio. Autos entspricht. Während die Kunststoffproduktion heute etwa 6% des weltweiten Ölverbrauchs ausmacht, kann fortschrittliches, chemisches Recycling dank neuartiger Verfahren den Ölverbrauch in der chemischen Industrie verringern. Durch den Einsatz solcher Technologien, die alle Kunststoffe recyceln, können somit die Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe geschaffen werden. Muras Verfahren bietet die Aussicht auf eine drastische Reduzierung des weltweiten Kunststoffabfalls und der damit verbundenen Emissionen.
Muras HydroPRS-Verfahren, das im Kern auf der Cat-HTR-Technologie basiert, wurde von der australischen Licella Holdings Limited entwickelt und ist in deren Besitz.
Neben der ersten Anlage in Großbritannien hat Mura Ausbaumöglichkeiten in Deutschland und den Vereinigten Staaten identifiziert, wo es in den nächsten fünf Jahren neue Recyclinganlagen in beiden Ländern entwickeln wird. Zusammen mit weiteren Möglichkeiten in Asien, sollen in einer schnellen globalen Einführung bis 2025 weltweit eine Million Tonnen Recyclingkapazität in der Entwicklung sein. Die Partnerschaft mit Dow ist ein zentraler Treiber, um dieses Ziel zu erreichen. Mura ist dabei, mehr Finanzmittel zu beschaffen, um die weitere Expansion voranzutreiben und befindet sich in Gesprächen mit einer Reihe globaler Investoren. (Grafik: Mura Technology)
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