FPE Nachdem die Preise für flexible Verpackungsmaterialien Mitte 2022 ihren Höchststand erreicht hatten, fielen sie im 3. Quartal 2023 und folgten damit dem in der 1. Hälfte dieses Jahres beobachteten Trend. Obwohl sie alle noch über dem im 4. Quartal 2020 gesetzten Referenzpreis (100%) liegen, sind die meisten Verpackungspreise seit dem vorangegangenen Quartal um etwa 10–20% gesunken, so die kürzlich von Flexible Packaging Europe (FPE) veröffentlichte Auswertung.
Die Preise für HDPE und LDPE sind gegenüber dem 2. Quartal 2023 um 10% bzw. 14% gesunken und liegen zum Ende des 2. Quartals bei 125% bzw. 131% gegenüber dem 4. Quartal 2020. Der Preis für einseitig gestrichenes Papier mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 fiel um 7% und liegt nun bei 140%, während er für BOPA-Folie mit 15 µm um 8% auf 124% und für BOPP-Folie mit 20 µm um 11% auf 113% sank und damit dem ursprünglichen Benchmark-Preis am nächsten kommt. Der Preis für PET-Folie mit 12 µm ging im letzten Quartal nur um 4% zurück und liegt nun bei 136%.
David Buckby, Senior Analyst bei Wood Mackenzie, erläutert die jüngsten Zahlen wie folgt: »Bei allen von uns beobachteten Folien- und Papiersorten gingen die in Europa gezahlten Preise für flexible Verpackungsmaterialien im 3. Quartal zurück, was auch im 2. Quartal der Fall war. Der Preisrückgang ist auf die anhaltende Schwäche der Auftragsvolumina zurückzuführen, was an der schwachen Nachfrage der europäischen Verbraucher und am Abbau von Lagerbeständen liegt. Darüber hinaus herrscht auf manchen Substratmärkten eine globale Überkapazität, nachdem die Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Wir glauben zwar, dass einige Substratpreise im 4. Quartal weiter sinken werden, doch könnten sich die Preise für bestimmte Produkte auch stabilisieren.«
Nach Einschätzung von FPE-Geschäftsführer Guido Aufdemkamp bleiben die Aussichten unsicher: »Die Zurückhaltung der Endverbraucher beim Kauf verpackter Lebensmittel sowie die vorhandenen Lagerbestände entlang der Wertschöpfungskette beeinträchtigen kurzfristig weiterhin die Nachfrage nach flexiblen Verpackungen. Der allgemeine Preisauftrieb geht zwar zurück, jedoch nicht so schnell wie von manchen erwartet. Zwar sind diese, meist zweistelligen Rückgänge zu begrüßen, um die Inflation abzuschwächen, der Preiskorb für flexible Materialien ist aber immer noch viel höher als vor der Covid-Pandemie und schwankt weiterhin. Aus all diesen Gründen bleiben unsere Kunden ebenso wie die Materiallieferanten sehr vorsichtig, doch gehen wir davon aus, dass die Nachfrage 2024 anziehen wird.«
Alle Vergleiche beziehen sich auf das 4. Quartal 2020 als Basiswert (100%) (Grafik: FPE)