Marco F. Picasso
etic.a srl in Pomezia/I hat bei seiner jüngsten Installation einer Wanjie-Rollendruckmaschine für den Druck von Selbstklebeetiketten – fünf Offsetdruckwerke, zwei Flexodruckwerke, eine Siebdruckeinheit und eine Laminierstation – eine radikale Entscheidung getroffen und LED-UV-Härtungssysteme installiert. Der Autor sprach mit Alberto Maiano von UV Ray srl, um herauszufinden, warum. Dies ist die erste Installation von UV Ray auf einer Wanjie-Druckmaschine in Italien.
Da viele Druckfarben neu formuliert werden müssen, haben die Hersteller bivalente Druckfarben (konventionelle UV- und UV-LED-Farben) auf den Markt gebracht. Alberto Maiano von UV Ray Srl, Cornaredo, MI/I, erklärt, dass »die hohe Aushärtungskapazität der LEDs es jetzt ermöglicht, sehr hohe Leistungen zu erzielen. Darüber hinaus verwendet etic.a srl Qualitätsfarben, die auch ohne die exklusive LED-Spezifikation ohne jegliche Polymerisationsprobleme funktionieren«.
Maiano erklärt, dass etic.a srl mit einer sehr hohen Energiereserve dafür gesorgt hat, dass die Polymerisation von der minimalen installierten Leistung bis zu etwa 20–25% perfekt abläuft. In der Praxis bedeutet dies eine etwa 10-fache Verringerung des Energiebedarfs im Vergleich zu einer herkömmlichen 500-mm-UV-Lampe (0,5 kW im Vergleich zu mindestens 5 kW bei 100 W/cm).
All dies bedeutet eine niedrige Temperatur auf dem Substrat, eine geringere Belastung des Materials, kein Verblassen der Farben und die Möglichkeit des Drucks auf allen Arten von Kunststoffen in Kombination mit wasserbasierten Farben, wobei die Temperatur auf dem Material stabil bleibt.
»Mit der Installation aller LEDs«, fügt Alberto Maiano hinzu, »hat etic.a srl einen Sprung in die Zukunft gemacht und alle Prozesse erheblich vereinfacht. Man hat eine Reihe von Problemen vermieden, die objektiv immer auf semi-rotativen Druckmaschinen vorhanden sind, aber mit dem LED-UV-System nicht auftreten, wie z.B. kurze Abstände mit hohen Wiederholungen, volle Platten auf der gesamten Bahn, die Möglichkeit, schmalere Bahnen zu drucken, ohne Probleme mit dem Register aufgrund der Wärme oder ungleicher Wärmeverteilung selbst zwischen dem Bediener und der Maschinenseite.«
Mit dieser von BAMA SpA, Zibido S. Giacomo, MI/I, gelieferten und mit LED-UV Härtungssystemen ausgestatteten Maschine will etic.a auf Kunststofffolien, auch auf wärmeempfindliche, drucken und so Qualitätsaufträge mit hohem Mehrwert erhalten. »Alle diese Arbeiten werden viel einfacher, billiger und schneller.«
Merkmale der Maschine
Die Wanjie-Rollendruckmaschine hat eine maximale Druckbreite von 430 mm und verfügt über ein Lackierwerk, ein Flexodruckwerk und fünf Offsetdruckwerke, alle mit LED-UV, ein Laminierwerk mit einem konventionellen UV-System, ein Siebdruckwerk und ein weiteres Flexodruckwerk an der Auslage.
Alberto Maiano fasst die Vorteile dieser Konfiguration zusammen: »Die wirklichen Grenzen von semi-rotativen Flachbett-Druckmaschinen – ob Offset, Buchdruck oder Flachbett-Siebdruck – hatten als letzte unüberwindbare Barriere die Begrenzung der UV-Leistung, um in jeder Hinsicht einen Quantensprung zu machen. Wirtschaftlich, da sich die Gesamtenergieeinsparungen in niedrigeren Kosten pro Etikett niederschlagen. Null Energieverlust beim Start, da die LED während der Puls-Aus-Phasen ausgeschaltet bleibt. Kein Verblassen der Farbe, auch nicht bei wiederholten Durchgängen, was eine konstante Gleichmäßigkeit und vollständige Wiederholbarkeit des Prozesses ohne jegliche Tricks ermöglicht. Keine Verformung des Materials durch UV-Strahlung, da die minimale Wärmeabgabe über die gekühlte Platte abgeleitet wird und ein perfektes Register auch bei geringeren Abständen und festen Hintergründen ermöglicht.
Darüber hinaus wird die Komplexität der Arbeit reduziert: »Es gibt keinen ›Trick‹, um die Arbeit zu erledigen«, sagt Maiano, »man muss nur die Leistung einstellen.«
Das Ergebnis sind keine zusätzlichen Kosten vom Low-End-Label bis zum Top-Modell, niedrige Betriebskosten ohne Ersatzteile und eine zeitlose Langlebigkeit: Die Lebensdauer des LED-Moduls wird so angegeben, dass nach 20.000 Betriebsstunden noch 70% der Emission vorhanden sind –»aber bei dieser Art der Nutzung haben wir es mit einem absolut minimalen Stromverbrauch zu tun, was die Lebensdauer um ein Vielfaches erhöht.«
Warum LED-UV
Ich habe Gianni Olivieri, gemeinsam mit Patrizia Windfang, Inhaber von etic.a srl, gefragt, welche Ergebnisse er durch den Austausch herkömmlicher Lampen durch UV-Lampen in der Wanjie-Druckmaschine erzielt hat.
»Wir haben die Quecksilber-Lampen durch LED-V-Lampen in allen unseren traditionellen Maschinen ersetzt, mit Ausnahme der Digitaldruckmaschinen natürlich. Dafür gibt es drei Gründe: Der erste ist die Schaffung einer angenehmen Umgebung in der Produktion durch Reduzierung des Lärms, denn Absaugungen verursachen viel Lärm, während man sich heute im Maschinenraum wie in einem Büro fühlt. Der zweite Grund ist ein ökologischer, denn wir wollen dazu beitragen, das Ozonloch in der Atmosphäre zu verkleinern, da UV-Quecksilberlampen bekanntlich Ozon ausstoßen. Wenn wir also alle Lampen durch LED-UV ersetzen, haben wir ein ökologisch nachhaltiges Unternehmen. Und das ist für uns ein sehr wichtiger Aspekt!«
»Der dritte Grund«, ergänzt Gianni Olivieri, »ist die Reduzierung des Stromverbrauchs; denn wenn ich 100% für eine Etikettierfabrikation annehme, entfallen 60% auf die UV-Lampen, während ich mit den LED-UV-Lampen den Energieverbrauch für die Lampen um 80–90% reduziere. Und auch dies ist in Zeiten stark steigender Strompreise hochaktuell und bestätigt unsere Ausrichtung auf ökologische Nachhaltigkeit.«
Und warum haben Sie sich für UV Ray als Lieferant dieser UV-LED-Lampen entschieden?
»Es war eine ganz natürliche Wahl, denn der Lieferant arbeitet schon seit einiger Zeit mit UV Ray zusammen, und so habe ich es vorgezogen, bei der vom Hersteller empfohlenen Wahl zu bleiben, gerade weil die Zusammenarbeit zwischen Bama und UV Ray jetzt gut etabliert ist und mir Vertrauen gibt.« (Bildquelle: Metaprintart)
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von »MetaPrintArt«: https://www.metaprintart.info/tecnologie-della-stampa-e-del-packaging/44173-una-scelta-radicale-con-uv-led/
〉 www.eticasrl.net
〉 www.uvray.it
〉 www.bama-spa.it
Marco F. Picasso
Geologe, Studium der Geologie an der Universität von Genua. Nach seiner Tätigkeit in Unternehmen des Bergbaus und der Industrie war er in den Bereichen Marketing und Kommunikation tätig. Fachjournalist, seit 1990 in der Druck- und Grafikbranche tätig. Seit 1990 ist er Herausgeber von »Rassegna Grafica« und seit 2002 Herausgeber von »Graphicus«. 2009 gründete er »MetaPrintArt«, dessen Herausgeber und Direktor er ist. Im Jahr 2010 war er Professor für Drucktechniken am Polytechnikum von Turin. Er gründete den italienischen Verband der Druck- und Papiermuseen.
In 1998 veröffentlichte er den Roman »La Tunelo« auf Esperanto, in dem es um einen Autobahntunnel geht, der aus geologischen Gründen nicht gebaut werden darf. Im April 2020 veröffentlichte er den Roman »Il Segreto dei Dieci Laghi« (Das Geheimnis der zehn Seen), der in den Anden spielt, auf der Suche nach dem letzten Nachfahren der Inka-Kaiser und dem Alphabet der Knoten.
