BOBST Zusammen mit Industriepartnern wurde im Rahmen ihrer gemeinsamen Arbeit, die das wegweisende Ziel verfolgt, in der Verpackungsherstellung nicht recycelbare Verbundmaterialien mit hoher Barriere-Wirkung gegen recycelbare Alternativen aus Monomaterialien zu ersetzen, ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht.
So stellt die Markteinführung einer neuen Generation sogenannter »Hero Samples« von BOBST, die auf einer neuen Generation von Polymeren basieren, in der Entwicklung innovativer Lösungen einen wichtigen Erfolg dar.
Nachdem die beteiligten Partnerunternehmen bereits auf der K 2019 verschiedene Muster von Standbodenbeuteln aus Monomaterialien (MDO PE, BOPE, BOPP und CPP) vorgestellt hatten, wurde weiter erheblich in die Forschung und Weiterentwicklung dieser Muster investiert. Das Ziel dabei lautete sicherzustellen, dass die Muster für eine industrielle Produktion geeignet sind und die erforderliche Verarbeitbarkeit, Barriere-Wirkung, Sicherheit und optische Qualität bieten.
»Geeignete nachhaltige Alternativen für nicht recycelbare Kunststoffe zu finden, zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit«, erklärt Nick Copeland, R&D Director bei Bobst. »Das gilt insbesondere für flexible Verpackungen, wie sie bei Lebensmitteln zum Einsatz kommen. Derzeit wird der hohe Barriere-Schutz gegenüber Sauerstoff und Wasser, der das Verderben der Lebensmittel verhindert, bei ihnen mit mehrschichtigen Verpackungen aus verschiedenen Materialien gewährleistet, die sich nicht wiederverwerten lassen. Die nächste Generation von Verbundmaterialien aus Monomaterialien mit hoher Barriere-Wirkung führt uns einen Schritt näher an die Möglichkeit heran, vollständig recycelbare Lösungen anzubieten und damit nicht recycelbare Verpackungen zu ersetzen.«
Helmut Huber, COO Sales & Project Management bei der Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG: »Wir bei Brückner sind überzeugt, dass Kunststoffen weiterhin die Zukunft gehören wird, sofern sie nachhaltig eingesetzt und wiederverwendet werden können. Als Bestandteil einer Kreislaufwirtschaft lassen sich die unbestreitbaren Vorteile von Kunststoffen sehr gut mit den Nachhaltigkeitszielen einer modernen Gesellschaft in Einklang bringen. Was die Diskussion rund um die Recycling-Ziele bei Verpackungen aus Kunststoff anbelangt, sehen wir bei Verpackungsmaterialien aus Monomaterialien eine deutliche Zunahme.«
Zu den Mustern der »Generation 2.0« von Bobst zählen:
- Neue, im Tiefdruck bedruckte und recycelbare, vollständig mit Polypropylen (PP) kaschierte Beutel mit ultrahoher und hoher Barriere-Wirkung. Diese lassen sich optional mit einer metallisierten AluBond-Barriere-Beschichtung oder einer transparenten AlOx-Barriere-Beschichtung (Aluminiumoxid) sowie lösemittelfreiem Barriere-Klebstoff und/oder Decklack versehen.
- Der erste UV-Flexodruck in Kombination mit Inkjet-Digitaldruck auf vollflächig kaschierten Polypropylen-(PP)-beuteln mit AluBond-Metallisierung und Barriere-Eigenschaften unter Einsatz eines lösungsmittelfreien Klebstoffs für einen recycelbaren Beutel aus einem Monomaterial.
- Migrationsarmer UV-Flexodruck auf vollflächig mit Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) kaschierten Beuteln, die eine Barriere mit AluBond-Metallisierung bieten.
- Wasserbasierter Zentralzylinder-Flexodruck auf vollständig mit MDO-PE kaschierten Beuteln mit AluBond-Metallisierung, die dank eines lösemittelfreien Hochbarriere-Klebstoffs eine ultrahohe Barriere-Wirkung bieten.
Jeder Projektpartner spielte eine wichtige Rolle beim Erreichen dieses bedeutsamen Meilensteins in der Entwicklung und Industrialisierung einer Reihe neuer Monomateriallösungen.
- Dow ist ein führender Hersteller wichtiger Polyethylen-Harze (PE) und repräsentiert den ersten Schritt in der Wertschöpfungskette der Muster der Generation 2.0.
- Brückner Maschinenbau ist Marktführer bei Anlagen für die Herstellung biaxial verstreckter (BO-)Folien. Dank der Forschungs- und Entwicklungskompetenz von Brückner R&D konnte die gute Leistungsfähigkeit der BO-Folien im Hinblick auf ihre Barriere-Eigenschaften und ihre Verarbeitbarkeit erzielt werden.
- Hosokawa Alpine ist ein führender Hersteller im Bereich der Blasfolienextrusion und Experte in Sachen MDO-Technik (Machine Direction Orientation), einer entscheidenden Komponente in der Herstellung sehr leistungsfähiger Verbundmaterialien aus Polyethylen-Monomaterial.
- Elba entwickelt und fertigt automatische Hochgeschwindigkeitsmaschinen für die Herstellung von Beuteln und Tüten. Das Unternehmen verarbeitet die fertigen Materialrollen zu Beuteln.
- Sun Chemical ist ein weltweit führender Anbieter von Druckfarben, Lacken, Pigmenten und hochentwickelter Materialen und stellt die nachhaltigen lösemittelfreien Klebstoffe für die Sauerstoff-Barriere zur Verfügung, die in dem Programm zum Einsatz kommt.
- Michelman entwickelt und produziert spezielle nachhaltige Chemikalien, die im Digitaldruck und bei Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden, und lieferte den wasserbasierten Barriere-Decklack, der bei dem Projekt teilweise verwendet wurde.
- Indopoly stellt eine breite Palette biaxial orientierter Polypropylenfolien (BOPP) für flexible Verpackungen her und lieferte eine BOPP-Folie mit spezieller Außenschicht für einen der Beutel.
- UFlex ist das größte Unternehmen Indiens im Bereich flexible Verpackungen und orientierte Folien (BOPET und BOPP) und lieferte die BOPP-Folie, die bei einigen der Tests verwendet wurde.
»Die Wiederverwertbarkeit macht die Entwicklung effizienter und effektiver Verpackungen zu einer sehr komplexen Aufgabe. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg nicht nur der schnellste, sondern sogar der einzige Weg ist, den Umbruch des Marktes hin zu anspruchsvollen Nachhaltigkeitszielen zu beschleunigen«, erklärt Jaroslaw Jelinek, bei Dow Packaging & Specialty Plastics Global Marketing Manager für orientierte PE-Technik. Man freue sich in seinem Unternehmen, in diesem sachkundigen und innovationsfreudigen Projektteam mitarbeiten und Lösungen der nächsten Generation auf den Markt bringen zu können.
»Sun Chemical hat sich verpflichtet, einen Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft zu leisten und die Hersteller flexibler Verpackungen auf ihrem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen«, so Nicolas Bétin, Director of Product Strategy EMEA, Packaging Inks & Materials & Global Sustainability Business Leader. »Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmen, in deren Rahmen sie untereinander Wissen und Kompetenz austauschen, kann greifbare Ergebnisse hervorbringen, die sich auf dem Markt effizient umsetzen lassen. Exakt das ist bei dieser Kooperation der Fall.«
»Diese Partnerschaft involviert gleichgesinnte Unternehmen, die das Ziel verfolgen, nachhaltige Alternativen für nicht recycelbare flexible Verpackungen zu entwickeln«, stellt Nick Copeland fest. »In den Competence Centern von Bobst wurden die Materialien auf ihre Eignung hinsichtlich ihrer Barriere-Wirkung, ihrer Bedruckbarkeit und ihrer Kaschierbarkeit getestet, um sicherzustellen, dass sie im gesamten Produktionsprozess in der erforderlichen Weise verarbeitet werden können. Wir freuen uns, dass wir zu diesem wichtigen Meilenstein einen Beitrag leisten konnten.« (Grafik: Bobst)