Rückblick – Ausblick – Einblick

VSKE Schon fast »normal« ist die Feststellung der Veranstalter, dass auch die jüngste Tagung (14.–16. November 2019, Frankfurt am Main) die neue Benchmark von 250 und mehr Teilnehmern (277 Anmeldungen) locker erreicht bzw. überschritten hatte.

Das vielseitige Programm begann mit einem, von Herbert Knott launig vorgetragenen Rückblick über die Labelexpo Europe in Brüssel. Auch ihm war »keine Revolution oder bahnbrechende Neuerung« aufgefallen, aber viele interessante Entwicklungen. Aufgefallen war ihm aber, dass in Tagen zunehmender Bedrohungen, das Thema Sicherheit von Seiten der Veranstalter nicht wirklich präsent war. Sicherheitschecks der Besucher: Fehlanzeige – aber schon seit vielen Jahren!

Folienlose Metallisierung – eine Vision von Benny Landa aus dem Jahr 2016 – ist auf dem Weg Realität zu werden. Dario Urbinati (Actega Metalprint) beleuchtete die weiteren Entwicklungen des nun EcoLeaf genannten Verfahrens und gab Ausblicke auf den angepeilten Entwicklungsstand für die kommende drupa 2020.

Dr. Michael Has, Océ (Canon Konzern), hat das Produktdesign und die Entwicklung des Etikettendrucksystems LabelStream 4000 geleitet. Er legte dar, welche Beobachtungen und Entscheidungen zur Spezifikation des Drucksystems führten (Erstvorstellung war im Juni 2018 gewesen).

Wie ein unsichtbarer Code zu sichtbaren Herausforderungen führt zeigte Güneri Tugcu (Schawk Jülich). Der Digimarc-Barcode – eine proprietäre Methode zur unmerklichen Integration von Daten in Verpackungen, Bildern und Audiodaten, die von Telefonen, Computern und Barcode-Scannern erkannt werden – ist auf Verpackungen und anderen gedruckten Materialien für das menschlich Auge kaum wahrnehmbar und vernetzt somit spielerisch die analoge Welt mit der digitalen.

Durch ihre kostengünstigen und leicht skalierbaren Produktionsprozesse ermöglicht gedruckte Elektronik die Integration von Elektronik, Sensoren und weiteren Komponenten in eine Vielzahl von Produkten – z.B. intelligente Verpackungen. Beispiele und die weiteren Entwicklungschancen zeigte Dr. Klaus Hecker (OE-A) auf.

»Design4Recycling – Herausforderung und Chance« war das Referat von Christina Schultz (DSD Duales System Holding) überschrieben. Sie erläuterte unter anderem, welche ökologische Lenkungswirkung mit dem §21 des neuen Verpackungsgesetzes (VerpackG) erzielt werden soll und hing auf die Vorgaben der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) zur Bemessung der Recyclingfähigkeit ein.

Nichts ist beständiger als der Wandel – diese Weisheit ist in einer digitalen und globalen Wirtschaft aktueller denn je und stellt Unternehmen vor die immer neue Herausforderung, sich zu behaupten, flexible und anpassungsfähig zu agieren und Krisen zu meistern. Dr. Andrea Hammermann (IW Institut der deutsche Wirtschaft) veranschaulichte in ihrem Vortrag »Umgang mit dem Unbekannten – Betrieblichen Wandel meistern« wie man die Widerstandsfähigkeit des Einzelnen und der gesamten Organisation stärken kann.

»Virtuelle Realitäten in der Etikettenbranche?« Darunter konnten sich nicht alle Anwesenden etwas vorstellen. Tim Mittelstaedt (timmersive) zeigte neben Praxisbeispielen (z.B. Aus- und Fortbildung) und Handlungsempfehlungen, wie man mit entsprechender Technologie in digitale Welten – Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eintauchen und Situationen erleben kann, die im realen Leben nur schwer erreichbar sind.

Abschliessend beleuchtete Prof. Dr. Jutta Rump (IBE Institut für Beschäftigung und Employability) die »Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft«. Sie beschäftigt sich mit den Trends der Arbeitswelt (Demografie, gesellschaftlicher Wertewandel, technologische Trends, ökonomische Entwicklungen usw.) und den Konsequenzen für Personalmanagement und Organisationsentwicklung sowie Führung.

Natürlich kamen weder die organisatorischen Regularien – Bericht der Geschäftsführung und der Schatzmeisterin – sowie Networking und Geselligkeit nicht zu kurz.

Die Termine für die nächsten Tagungen stehen auch schon fest: