
HSR Die Hochschule Rapperswil/CH hat zum ersten Mal überhaupt verschiedene PET-Recycling-Systeme in Europa nach einheitlichen Kriterien verglichen. Das System von PET-Recycling Schweiz erreicht bei allen wichtigen Faktoren Spitzenpositionen und überzeugt insbesondere bei der Rezyklat-Qualität und den Kosten.
In Europa sind verschiedene Anreizsysteme zur Förderung des PET-Recyclings im Einsatz: Die Schweiz setzt auf einen grösstmöglichen Komfort bei der Rückgabe und auf die Sackgebühr. Mit ihr werden Personen, die Wertstoffe vom Abfall trennen, finanziell belohnt. Viele europäische Länder setzen auf das Pfand. In einem Pfandsystem werden Personen finanziell bestraft, wenn sie ihre Getränkeverpackungen nicht zurückbringen. Die HSR kommt zum Schluss, dass beide Anreizsysteme vergleichbare Resultate erzielen.
Bestnoten bei wichtigen Quoten
Die Schweiz ist mit Abstand führend beim Wiedereinsatz von Recycling-PET (R-PET) im geschlossenen Flaschenkreislauf. Der Bottle-to-bottle-Anteil ist in der Schweiz fast doppelt so hoch wie in Deutschland, das Platz 2 belegt. Bei den Recyclingquoten liegt die Schweiz zusammen mit Finnland auf Platz 2. Alle drei Länder erreichen bei gleicher Berechnung beeindruckende Quoten von über 90%. Weil in der Schweiz deutlich mehr R-PET zurück in den geschlossenen Kreislauf gelangt, erzielt das Schweizer System einen deutlich höheren Umweltnutzen als die Recyclingsysteme in Europa. Auch in der Kategorie Sauberkeit gehört die Schweiz im europäischen Vergleich zu den Top-Nationen. Das zeigen die Vergleiche von Sauberkeits-Indizes und Wischgutmengen in verschiedenen europäischen Städten.
Effizient dank Freiwilligkeit
Das Schweizer System ist im Vergleich mit den europäischen Pfandsystemen sehr kostengünstig. Die Sammlung, Sortierung und Verwertung einer PET-Getränkeflasche kosten in der Schweiz umgerechnet EUR 0,02. Finanziert wird dies über den vorgezogenen Recyclingbeitrag, den die Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf bezahlen. In den europäischen Pfandländern kostet das Recycling im Durchschnitt EUR 0,07 pro Flasche. Aus Kosten-Nutzen-Sicht ist das freiwillige Schweizer System dem Pflichtpfand deutlich überlegen.
Empfehlung: Weiter verbessern, keinesfalls umstellen
Die Studie kommt zum Schluss, dass es nicht das Recyclingsystem für PET-Getränkeflaschen gibt. Das freiwillige Recyclingsystem von PET-Recycling Schweiz überzeugt bei der Recyclingquote, beim R-PET-Einsatz und bei den Kosten. Es funktioniert so gut, weil es genau auf die Situation in der Schweiz angepasst ist und weil die Bevölkerung ein hohes Umweltbewusstsein hat. Die Empfehlung der HSR lautet deshalb, dass die Schweiz ihr bewährtes System weiter optimieren soll. Von einem Systemwechsel raten die Forscher ab. (Grafik: PET Recycling)
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