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Die AWA International Sleeve Label Konferenz 2019 behandelt wichtige Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Ann Hirst Smith berichtet aus Amsterdam/NL

 

Ein komplettes Programm, das sich auf die Fragen der Wertschöpfungskette des Sleeve-Label-Marktes konzentrierte«, so stellte Corey Reardon, President und CEO von AWA die AWA International Sleeve Label Conference and Exhibition 2019 vor. Für die diesjährige Veranstaltung in Amsterdam/NL (1.–2. April) – sie findet abwechselnd in den USA und Europa statt – trafen sich über 120 Delegierte aus der gesamten Wertschöpfungskette für die Sleeve-Etikettierung.

Marktprofil
Reardon‘s Eröffnungspräsentation sollte einen Überblick über den gesamten Etikettier- und Verpackungsmarkt geben und zeigen, »wo Sleeve-Etikettierung passend ist«. Die von ihm vorgelegten Daten bestätigten, dass Sleeve-Etikettierung heute schon 19% des gesamten globalen Etikettenmarktes ausmacht. Das entspricht – gemessen am Volumen des verwendeten Materials in Quadratmetern – dem Markt für Selbstklebeetiketten für die Primär-Etikettierung von Produkten. Sleeve-Etikettierung wird eine anhaltend »gesunde« Wachstumsrate von 5,4% pro Jahr verzeichnen.

AWA Alexander Watson Associates, Sleeve Label Konferenz, Sleeve-Etiketten, Reardon‘s Präsentation setzte die Sleeve-Etikettierung effektiv im Kontext der Wachstumstrends im gesamten Verpackungs- und Etikettiermarkt, von Selbstklebe-Etiketten über flexible Verpackungen, Faltschachteln und Direktdruck bis hin zu M&A-Aktivitäten und Branchenkonsolidierung. Sleeve-Etikettierung deckt verschiedene Formate ab: Shrink Sleeves TD (Wärmeschrumpfung – Heat Shrink); Shrink Sleeves MD; Rollenmaterial (roll-on-shrink-on); Stretch Sleeves. Absolute Gewinner in Bezug auf Volumen, Wachstum und Popularität bei Markeninhabern sind Shrink Sleeves TD mit einem globalen Marktanteil von 89%; heute eine sehr beliebte Wahl im Getränkesegment.

Jörg Schönwald, Präsident der internationalen Unternehmensberatung Schönwald Consulting, untersuchte den anhaltenden Erfolg flexibler Verpackungen auf dem europäischen Markt und die damit verbundenen Herausforderungen – darunter die »große Vielfalt an Laminaten«, die sowohl für die Produktion als auch für die Umwelt in vielerlei Hinsicht ein Problem darstellen können. Bezogen auf das gesamte Volumen flexibler Verpackungen im Jahr 2018 konzentrierte sich der Einsatz auf die Sektoren Lebensmittel, Heimtiernahrung und Getränke, die zusammen 86% des Gesamtmarktes ausmachten. Schönwald unterstrich die Möglichkeiten, in der Kreislaufwirtschaft Materiallösungen für flexible Verpackungen zu finden – es gibt sie bereits und beinhalten auch Papier. Er zitierte auch Biokunststoffe, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um 25% wachsen werden, die aber nur winzige 1,5% des Substratverbrauchs von flexiblen Verpackungen in Europa ausmachen.

Fallstudie »Malibu Rum«
Lucas Helferty, Produktionsspezialist Pernod Ricard, informierte sein Publikum darüber, dass »wir mit Shrink Sleeves unsere Premium-Markenposition halten und jährlich rund 11 Millionen Shrink Sleeves kaufen«. Er berichtete über die führende Marke »Malibu Rum«, die seit einigen Jahren von Sleeve-Etikettierung in verschiedenen Erscheinungsformen profitiert. Shrink Sleeves, so Helferty, seien die Wahl des Unternehmens aus einer Reihe von Gründen. Sie bieten – neben einem bedruckbaren Bereich von 360⁰, mehr Flexibilität bei der Platzierung von Designmerkmalen und dem Druck von Pflichtinformationen – die Möglichkeit, detaillreiche Designelemente zu drucken und – was wichtig ist – eine konsistente, gut sichtbare Regalpräsenz. Pernod Ricard hat auch die neueste zusätzliche Verpackungsoption für Markeninhaber und Verbraucher-Verhalten untersucht: den Einsatz von NFC und Augmented Reality, mit einem Tag auf der Innenseite des »Malibu Rum«-Sleeves. Eine spezielle Version der Produktverpackung mit dieser Funktion wurde bereits in Deutschland und Großbritannien eingeführt und wird noch in diesem Jahr in den USA vorgestellt.

Helferty war kompromisslos in seinem Blick auf die Zukunft der Sleeve-Etikettierung. Er forderte die Markeninhaber auf, »weiterhin ›groß‹ zu denken und die Verarbeiter und deren Lieferanten herauszufordern, Lösungen für ihre Ideen zu finden«. Folien- und Harzlieferanten, Farben- bzw. Tintenproduzenten und Gerätehersteller sollten bestrebt sein, eine bessere Leistung zu erbringen, ohne die aktuellen Standards zu beeinträchtigen, und natürlich eine gute ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten. Seine Abschiedsworte waren: »Die Zukunft der Shrink Sleeves ist jeder in diesem Raum!«

Verbraucherorientierter Ansatz: L’Oréal
Ein verbraucherorientierter Ansatz für die Markenentwicklung und die Auswirkungen auf den Produktlebenszyklus waren das Thema, mit dem sich Erik Troost (Retail and Trade Marketing Manager Professional Products Division, L’Oréal) beschäftigte. Die Agenda eines Markeninhabers für die Gestaltung, Herstellung und Verkauf von Produkten unterscheide sich heute stark von der »traditionellen Sichtweise des Marktes« mit vier Altersgruppen, vier Einkommenskategorien, zwei Geschlechterkategorien und vier Rassen-/Ethnizitätskategorien. Heute sei der Markt ein »Omni-Kanal«, wie es Troost formulierte: nur ein einziger Stamm mit gemeinsamen Werten, dessen Haupteinfluss Social Media und andere Online-Manipulatoren sind. Zusätzlich zu dieser neuen Marketing-Agenda müssen Markeninhaber Innovationen in der Wahl der Inhaltsstoffe, der Herstellungsverfahren und natürlich der Verpackung vornehmen, um sicherzustellen, dass sie nachhaltig sind. Dies ist eine breite Herausforderung, der sich L’Oréal verpflichtet fühlt und bereits aktiv nachgeht, indem sie Mehrwegflaschen, eine duschsichere Papierflasche und die Verwendung von recycelten und recycelbaren Kunststoffen anbietet.

AWA Alexander Watson Associates, Sleeve Label Konferenz, Sleeve-Etiketten, Sleeves und Recycling
»Wie Sleeves Recycling behindern« – das Thema der Eröffnungspräsentation von Vincent Mooij (SUEZ Circpack) in der Konferenzsitzung zu Nachhaltigkeitsthemen. Circpack ist ein neuer Service des globalen Ressourcenmanagement-Unternehmen SUEZ für Markeninhaber und Verpackungshersteller, um die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen zu verbessern. Der Designfokus von Sleeves konzentriere sich auf Marketingfaktoren und kostenreduzierte Produktion; dies habe zu Problemen bei Recyclingprozessen geführt– zum Beispiel bei der NIR-Identifikation von Sleeves versus Flaschen beim Sortieren und beim gemischten Recycling mit PET-Flaschen und perforierten Sleeves. Mooij stellte im Rahmen der Anforderungen der Europäischen Verpackungsverordnung eine Reihe nützlicher Gestaltungsrichtlinien für PET-Flaschen und ihre Etiketten und Sleeves zur Verfügung und beschwörte die Anwensenden, dass »wir das Design für das Recycling mitgestalten und neue Recyclingtechnologien mitbeeinflussen sollten«. Seine Vorschläge umfassten chemisches Recycling, Robotisierung und KI, Bilderkennungstechnologie und Wasserzeichen.

Will Schretzman (Vice President of Packaging, Verst Group Logistics – einem der international führenden Anbieter von Lager-, Transport- und Lohnverpackungsdienstleistungen) sprach auch über Recycling. »Befassen Sie sich mit einem recycelten Shrink Sleeve« war sein Thema. Perforierte Sleeves, die der Verbraucher nach Gebrauch leicht von Kunststoffbehältern trennen kann, um das Recycling zu vereinfachen, tragen nach seinen Worten positiv zur Recycling-Agenda bei. Er betonte jedoch, dass »keine einzige Lösung alle Probleme löst«. Wir müssen die Verfügbarkeit und Qualität von recycelten Materialien erhöhen, die Verwirrung über die Recyclingfähigkeit von Verpackungskomponenten verringern und die Zuverlässigkeit von Recyclingforderungen verbessern.

Sleeve-Etikettensubstrate, Druck, Anwendung
Die Technologien, die für die erfolgreiche Herstellung von Sleeve-Etiketten entscheidend sind, waren natürlich ein wichtiger Bestandteil der Konferenzagenda – einschließlich Substrate und Druck.

EcoLabel ist eine neue, innovative, von APR (Association of Plastic Recyclers) zugelassene, transparente, wärmeschrumpfbare PET-Folie von SKC Films. Weitere Themen waren Farblösungen der neuen Generation von Flint Group Narrow Web für Sleeve-Etikettierung; Problemlösung beim Schlauchformen mit Karlville’s neuen Maschinen der »dritten Generation« (offizielle Vorstellung auf der Labelexpo Europe); und der Einsatz hochmoderner Autosplicer für Sleeve-Folienbahnen von Sleeve Technology. Auch die Drucktechnologien selbst wurden vorgestellt: Gallus erläuterte, was Verarbeiter beim Druck von Sleeves aus Monofolien wissen müssen; HP Indigo untersuchte das Geschäft, wann »Shrink Sleeves digital werden«.

Weitere Programmpunkte der Agenda
Die formale Agenda wurde durch Podiumsdiskussionen zwischen Referenten und Publikum ergänzt, kombiniert mit einer Tabletop-Ausstellung, die umfangreiche Networking-Möglichkeiten bot. Das Programm beinhaltete auch die Verleihung der »International Sleeve Label Awards« von AWA an verdiente Gewinnerfirmen Reynders Etiketten (Belgien), Berkshire Labels (Großbritannien) und CCL Label (Österreich) (Meldung vom 11. April 2019).

Die Konferenz bot den Teilnehmern auch einen zusätzlichen optionalen Tagesausflug zur Messe Empack in ′s-Hertogenbosch mit einem speziellen AWA-Markt-Update-Seminar und der Möglichkeit, Sleeve-Etiketten im Rahmen der gesamten Verpackungsagenda physisch zu sehen.

Insgesamt bot die AWA International Sleeve Label Conference detaillierte Information über die aktuelle Marktlage in jeder Hinsicht – von der Folienherstellung über den Endverbraucher bis hin zum Recycling – und bot eine ausgezeichnete Gelegenheit für ein professionelles Community-Netzwerk entlang der Lieferkette. (Fotos/Grafik: AWA)

www.awa-bv.com

 

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