ERA European Rotogravure Association, HTWK Leipzig, Tiefdruck, Nachhaltigkeit,

 

ERA     Eine von der European Rotogravure Association initiierte und von Prof. Lutz Engisch von der HTWK Leipzig geleitete vergleichende Studie wirft ein neues Licht auf die Nachhaltigkeit des Tiefdrucks in einer Branche, die mit zunehmendem Umwelt- und Regulierungsdruck konfrontiert ist.

Aufbauend auf einer ersten Nachhaltigkeitsstudie aus dem Jahr 2022 (Meldung vom 7. November 2022) zielt diese laufende Forschung darauf ab, verschiedene Drucktechnologien wissenschaftlich zu vergleichen und die wichtigsten Umweltauswirkungen und Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln. Die Studie, die 2026 abgeschlossen werden soll, wird einen umfassenden Rahmen für nachhaltige Entscheidungen in der Druckindustrie bieten.

Fortschritte bei der Nachhaltigkeit im Druck
Der Rotationstiefdruck ist seit langem für seine hohe Effizienz bei der Großproduktion, seine Präzision und seine Langlebigkeit bekannt. Darüber hinaus ist der Tiefdruck aufgrund seiner Fähigkeit zur Wiederverwendung von Zylindern, der Verwendung von recycelbaren Materialien und der Unterstützung von Monomaterial-Substraten ein starker Anwärter für den nachhaltigen Druck. Moderne Lösemittelrückgewinnungssysteme tragen ebenfalls dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern, und verstärken das umweltfreundliche Potenzial des Systems.

Trotz dieser Vorteile werden in der Studie auch Herausforderungen wie die energieintensive Zylinderproduktion und die VOC-Emissionen von lösemittelbasierten Druckfarben untersucht. Die Forscher suchen nach innovativen Lösungen, um die Umweltauswirkungen zu verringern und die Nachhaltigkeit der Drucktechnologien insgesamt zu verbessern.

Anwendungsbezogene Vergleiche für einen gezielten Ansatz
Anstatt Drucktechnologien allgemein zu bewerten, werden sie in dieser Studie auf der Grundlage spezifischer Anwendungen verglichen, was eine genauere Bewertung von Nachhaltigkeitsfaktoren, einschließlich Energieverbrauch, Emissionen und Materialabfall, gewährleistet. Zu den Hauptschwerpunkten gehören folgende Bereiche:

  • Flexible Verpackungen: Rotationstiefdruck vs. Flexodruck.
  • Dekorativer Druck: Rotationstiefdruck vs. Tintenstrahldruck.
  • Verpackungs- und Akzidenzdruck: Rotationstiefdruck gegenüber Offsetdruck.

Dieser anwendungsorientierte Ansatz stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsverbesserungen auf die besonderen Anforderungen der einzelnen Druckverfahren zugeschnitten sind.

Wissenschaftliche Methodik und regulatorische Ausrichtung
Die Studie folgt einer strengen und strukturierten Methodik, die Folgendes umfasst:

  • Festlegung von Studiengrenzen und relevanten Parametern.
  • Sammlung von Daten zu Energieverbrauch, Abfall, Materialien und Transportemissionen.
  • Festlegung von Metriken für den Corporate Carbon Footprint (CCF) und den Product Carbon Footprint (PCF).
  • Durchführung von Audits zur Verifizierung der Ergebnisse.

Darüber hinaus steht die Studie im Einklang mit den EU-Nachhaltigkeitsvorschriften, einschließlich der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) und der Verordnung über Ökodesign für nachhaltige Produkte (ESPR). Diese Rahmenwerke fördern die Transparenz, die doppelte Materialitätsbewertung und die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft und stellen sicher, dass die Ergebnisse zu einer nachhaltigeren Druckindustrie beitragen.

Erste Einblicke und Auswirkungen auf die Industrie
Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass der Tiefdruck nach wie vor die erste Wahl für eine qualitativ hochwertige, hochvolumige Produktion ist. Seine Materialeffizienz und Recyclingfähigkeit machen ihn besonders wertvoll für flexible Verpackungen und den Dekordruck. Offset- und Tintenstrahldruck kann jedoch in bestimmten Fällen Vorteile bieten, z.B. bei kleineren Druckauflagen und bestimmten Substratanforderungen.

Die Studie, die in 2026 abgeschlossen werden soll, wird einen wissenschaftlichen, von der Industrie unterstützten Rahmen für die Bewertung und Verbesserung der Nachhaltigkeit von Drucktechnologien bieten. Die ERA setzt sich in Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig dafür ein, dass die Ergebnisse fundierte Entscheidungen und kontinuierliche Innovationen in der Branche unterstützen.

Da sich die Druckindustrie auf die zunehmenden Nachhaltigkeitsanforderungen und regulatorischen Veränderungen einstellt, ist diese von der ERA initiierte Forschung von entscheidender Bedeutung, um Unternehmen zu umweltbewussten Entscheidungen zu führen. Tiefdruck mit seinen inhärenten Stärken in der hochvolumigen, qualitativ hochwertigen Produktion ist weiterhin eine zuverlässige und nachhaltige Option.

Diese Studie wird eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft nachhaltiger Drucktechnologien spielen und Unternehmen dabei helfen, sich an umweltfreundlichen Praktiken zu orientieren und gleichzeitig Effizienz und Qualität zu erhalten. (Bildquelle: ERA)

www.era-eu.org
www.htwk-leipzig.de

 

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