FINAT Digitaldruck hat die Etikettenindustrie erheblich verändert – wie auch alle anderen Bereiche der Druckindustrie. Der internationale Etikettenverband hat nun eine ausführliche Studie zum derzeitigen Status, zur prognostizierten Marktentwicklung bis 2022, Produktionstrends und Benchmarks von Verarbeitern vorgelegt.
Marktwert in Europa
In Prozenten ausgedrückt repräsentiert Digitaldruck für Etiketten in Europa in 2016, so die Studie, 9,7% des gesamten Marktwertes – dieser Wert ist höher als beim Weltmarkt. Auch wenn dies nur einen kleinen Prozentwert des gesamten europäischen Etikettenmarktes (EUR 16 Mrd.) darstellt, so ist es ein Beleg für die signifikante Akzeptanz der innovativen technologischen Möglichkeiten des Digitaldrucks.
Verarbeiter-Präferenzen
Die Studie untersuchte auch die Marktanteile nach Technologie – Inkjet und Toner. Von den 2000 installierten Digitaldruckmaschinen in Europe entfallen 76% auf Toner-basierte Systeme, und 24% auf Inkjet- und Hybrid-Anlagen. Die prognostizierte Wachstumskurve bis 2022 jedoch deutet auf höheres Wachstum pro Jahr bei Inkjet als bei Toner-basierten Systemen.
Digitale Herausforderungen
Verarbeiter wurden nach den Herausforderungen befragt, mit denen sie sich derzeit bei Digitaldruckmaschinen konfrontiert sehen. Die Gesamtkosten eines Systems stehen an erster Stelle, gefolgt von Stillständen für Serviceintervalle. Auf Platz drei liege interessanterweise die Suche nach ausreichend Aufträgen für Digitaldruck. Als weitere Herausforderung wurden der Druck von hoch-opakem Weiss mit Toner-basierten System genannt, sowie Veredelungsfragen sowie Farbabstimmung auch bei Inkjet-Lösungen.
Markeninhaber
Einige Endanwender verlangen nach Etiketten im Kombinationsdruck – vermutlich für Etiketten-Versionierung. Laut Studie jedoch werde noch nicht generell zwischen Toner, Inkjet oder Digitaldruck spezifiziert. Jedoch bestünden Endanwender zunehmen darauf, dass ihr Etikettenlieferant Digitaldrucktechnologie vorhalte, so die Untersuchung.
Eine »Entdeckungsreise«
Die Studie wurde im wesentlichen von LPC Inc (Austin, TX/USA) erstellt. Das Unternehmen hat seit über 20 Jahren Marktforschung in der Etiketten- und Verpackungsdruck-Industrie. Jennifer Dochstader und David Walsh leiteten die »Finat Digital Label Study 2017«, und hatten den Mitgliedern während des European Label Forum im Juni in Berlin eine erste Fassung vorgestellt.
Jules Lejeune, FINAT Managing Director, zweigt sich erfreut über die Ergebnisse der Studie und sagt sie sei »Ein detailliertes Porträt einer Branche und ihrer Endnutzermärkte, die sich auf eine Entdeckungsreise begeben, die definitiv neue Welten finden wird. Im Vergleich mit anderen Verpackungsformaten geniessen Etiketten bereits mehr Flexibilität im Druckraum; breitere Kundeninteraktion; und ein viel verbessertes Portfolio von Produktangeboten, um Markeninhaber auf der ganzen Welt anzusprechen.« (Grafik: Finat)