Die Barthel-Gruppe, einer der führenden deutschen Etikettenhersteller, hat weitere Martin Automatic-Maschinen in ihrer Produktionsstätte in Essen/D installiert. Es handelt sich dabei um einen MBS Stoß-an-Stoß-Rollenwechsler und einen Nonstop-Aufwickler LRD, die an einer Nilpeter FA5-Flexodruckmaschine nachgerüstet wurden. Zuvor hatte Barthel außerdem zwei Mark Andy Evolution 5 Druckmaschinen im atb-Werk im nahen Herne/D mit Martin MBS-Rollenwechslern ausgestattet (Meldung vom 30. September 2021). Mischa Barthel, Geschäftsführer der Gruppe, erklärt: »Der Nonstop-Betrieb von Schmalbahnmaschinen ist die einzige Möglichkeit um die Produktivität zu maximieren – eine Etikettendruckmaschine ohne automatischen Rollenwechsel hat hier keine Zukunft.«
Die 1984 von Joachim Barthel und Detlef Klusmann gegründete Barthel-Gruppe beschäftigt derzeit mehr als 500 Mitarbeiter an sechs Standorten und ist mit einem Jahresumsatz von EUR 110 Mio. einer von Europas größten Etikettenproduzenten in Privatbesitz. Das Unternehmen, das heute in zweiter Generation von Joachims Sohn Mischa geführt wird, umfasst das Stammwerk in Essen, die Barthel Digitalprint und die übernommenen Firmen D.E.S., evert, eprint und atb in Deutschland, sowie Kien Label in den Niederlanden. Insgesamt sind täglich mehr als 50 Druckmaschinen im Einsatz, wobei jedes Werk auf bestimmte Produkte für unterschiedliche Branchen spezialisiert ist, innerhalb der Gruppe jedoch freie Kapazitäten für Stoßzeiten oder bei Ausfällen anbietet.
Doch das ist weit entfernt von den Anfängen mit Zwei- und Vierfarben-Webtron-Flexodruckmaschinen mit wasserbasierten Farbsystemen, um die Vorschriften der Lebensmittelindustrie zu erfüllen. Anfang der 2000er Jahre schließlich stieg das Unternehmen in den UV-Buchdruck und später in den UV-Flexodruck, UV-Offsetdruck und Digitaldruck ein. Mischa Barthel begann im Alter von 13 Jahren im Betrieb mitzuhelfen und übernahm 2008, nachdem er sich durch alle Abteilungen des Unternehmens hochgearbeitet hatte, die Geschäftsführung. Es war die Erfahrung mit einem Arsoma Aufwickler an einer Webtron Druckmaschine, die ihm den Wert von Nonstop-Automatisierung vor Augen führte und als Grundsatz bei Neuinvestitionen in Druckmaschinen beibehalten wurde.
»Wir haben uns für Martin Automatic als unseren bevorzugten Lieferanten entschieden, weil das Unternehmen im Markt einen guten Ruf genießt. Der Name Martin steht für Zuverlässigkeit und Leitungsfähigkeit, und wir hatten keinen Zweifel daran, dass dies großen Einfluss auf unsere Produktion haben würde«, so Barthel. Die Martin Automatic Maschinen sparen nicht nur Zeit, Material und den physischen Aufwand beim Rollenwechsel, sondern ermöglichen es auch die Druckmaschinen mit konstant höheren Geschwindigkeiten zu betreiben, ohne dass es zu Schwankungen in der Druckqualität kommt, die durch das manuelle An- und Herunterfahren beim Rollenwechsel entstehen. »Die Martins haben nicht nur die Produktivität verbessert und sich schnell amortisiert, sondern sie haben auch einen motivierenden Effekt auf die Produktionsteams, die nun ein höheres Volumen an verkaufsfähigen Produkten mit weniger körperlicher Anstrengung erreichen«, fügt er hinzu.
Bei den beiden neuesten Martin-Maschinen handelt es sich um eine Nonstop-Abwicklung vom Typ MBS und einen LRD Aufwickler. Der MBS verfügt über integrierte Rollenbeladung für Rollen von bis zu 455 kg und hat eine maximale Wechselgeschwindigkeit von 150 m/min, eine maximale Bahnbreite von 560 mm und kann Rollen mit einem Durchmesser von bis zu 1016 mm (40“) verarbeiten. Der Rollenwechsler überwacht den verbleibenden Durchmesser der aktuellen Rolle und initiiert bei einem voreingestellten Durchmesser automatisch die Anklebung der neuen Rolle. Der MBS hat einen Warenbahnspeicher mit der patentierten Massenträgheitskompensation von Martin Automatic, wodurch die Bahnspannung während des gesamten Prozesses präzise konstant gehalten wird. Der dazu passende LRD-Aufwickler verfügt über zwei Wickelachsen und entlädt fertige Rollen bis zu einem Durchmesser von 800 mm automatisch auf die integrierte Entladerampe. Er ist für minimale Zykluszeit konzipiert und wickelt Rollen nach kundenspezifischen Anforderungen.
Heute umfasst die Produktpalette der Barthel Gruppe Etiketten für den Lebensmittel-, Wein- und Getränkesektor, sowie für die Bereiche Textil- und Haushaltspflege, Kosmetik und Körperpflege, Pharmazie, Logistik und Industrieprodukte – eine breite und äußerst nachhaltige Basis für das Unternehmen. Barthel verfügt über eine Reihe von Drucktechnologien, vom tonerbasierten Digitaldruck bis hin zu Inkjet/Flexo-Hybriddruck, Offset-, UV-Flexo- und Flach-Siebdruck. Man könnte sagen, Barthel deckt die gesamte Bandbreite ab! Die verwendeten Materialien stehen alle im Einklang mit dem Mantra der Nachhaltigkeit und umfassen PCR-Substrate, ablösbare Klebstoffe, FSC-zertifizierte Materialien und kompostierbare Lösungen.
Wie sieht die Zukunft aus? »Wir wollen unsere Aktivitäten breiter aufstellen und in neuen Märkten und anderen geografischen Regionen Fuß fassen, insbesondere in Osteuropa. Ich glaube, dass Digitalisierung und Automatisierung der Weg in die Zukunft sind und unsere zukünftigen Investitionen werden dies widerspiegeln – Kostenkontrolle, verbesserte Effizienz und schnelle Markteinführung sind entscheidend. Die Herausforderung besteht darin, den Erfolg aufrechtzuerhalten, indem wir uns an die Marktbedingungen anpassen«, schliesst Barthel. (Bildquelle: Martin Automatic)
〉 www.martinautomatic.com
〉 www.barthel-gruppe.de