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ACM Plastics hat sein Geschäftsmodell mit schmal- und mittelbahnigen flexiblen Verpackungen auf 100% LED-UV-Härtung umgestellt. James Quirk (Group Managing Editor »Labels & Labeling«) berichtet

 

Massimo Raffaele wagte einen großen Schritt, als er ACM Plastics ohne jegliche Erfahrung auf dem Verpackungsmarkt gründete. Innerhalb kurzer Zeit hatte er ein hohes Maß an Erfolg und verdiente sich den Respekt seiner Kunden, Lieferanten und Konkurrenten gleichermaßen mit einer bahnbrechenden Vision, die sein Unternehmen schnell an die Spitze einer anspruchsvollen Branche brachte.

Seine ersten Schritte in der Druckbranche hatte Raffaele als LKW-Fahrer unternommen, der Verpackungsmaterial zu Kunden im gesamten Raum Mailand transportierte und auslieferte. In dieser Zeit erkannte er die Chance, eine Marktlücke für Kunden zu schließen, die hochwertige flexible Verpackungen in kleineren Mengen und mit kürzeren Lieferzeiten als von den bestehenden Anbietern der Branche angeboten suchten.

Zusammen mit seinem Geschäftspartner Antonio La Franceschina gründete Raffaele 2005 ACM Plastics in San Benedetto, Crema, in der Nähe von Mailand/I, und bot zunächst Laminier- und Rollenschneiddienste an.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV, Als ehemaliger Rennfahrer war Raffaele sicherlich daran gewöhnt, kühne Schritte zu unternehmen, und in den nächsten Jahren entwickelte er Ideen für ein bahnbrechendes Konzept: Er wollte einer der ersten Verarbeiter flexibler Folien in Europa werden, der die Aushärtung mit UV-LEDs in einem schmal- bis mittelbahnigen Format anbietet. Darüber hinaus plante er, das Unternehmen auf den Lebensmittel- und Pharmamarkt zu spezialisieren, wo viele Markenartikler aufgrund von Bedenken wegen möglicher Farbmigration bis dahin gezögert hatten, UV-gehärtete flexible Verpackungen in Auftrag zu geben.

Der Einfallsreichtum, die Hartnäckigkeit und die enge Zusammenarbeit der beiden Partner mit Lieferanten modernster Technologien ließen nicht nur das Konzept Wirklichkeit werden, sondern trugen auch dazu bei, den LED-UV-Druck als wachsenden Produktionsstandard für flexible Verpackungen und Etiketten zu etablieren.

2008 investierten Raffaele und La Franceschina in ihre erste Druckmaschine, eine Siebenfarben Omet VariFlex 530 mit konventioneller (Quecksilber-) UV-Härtung, und wurden zu einer der ersten Druckereien für flexible Verpackungen in Europa, die das Potenzial des Drucks mit erweitertem Farbraum untersuchte.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV, Diese Technologie, die ACM Heptachrome nennt, erweitert die verfügbare Farbskala erheblich, indem sie der Standard-CMYK-Palette drei weitere Farben – Orange, Grün und Violett – hinzufügt, so dass Pantone-Farbtöne ohne den Einsatz spezieller Druckstationen angepasst werden können. Dadurch, dass die Druckfarben nicht mehr von Auftrag zu Auftrag gewechselt werden müssen, wird der Einrichteprozess erheblich beschleunigt – ein »Boxenstopp«-Ansatz, der Raffaeles Rennfahrer-Instinkt sicherlich anspricht.

Auf der Überholspur zu UV-LED
Im Jahr 2014 suchten Raffaele und La Franceschina nach Möglichkeiten, einige der Geschwindigkeitsengpässe beim herkömmlichen UV-Druck zu beseitigen. Dazu gehörte die übermäßige Wärmeentwicklung durch die Quecksilber-UV-Lampen, wodurch die Druckmaschine langsamer laufen und die bedruckten Rollen vor der Laminierung in einem Lagerraum abkühlen mussten.

In enger Zusammenarbeit mit dem Baldwin-Technologieunternehmen AMS Spectral UV, das die UV-Stationen der Druckmaschine mit seiner LED-UV-Technologie der XP-Serie nachrüstete, entschied man sich für eine Umstellung von herkömmlichem UV auf vollständig »lebensmittelechte« LED-UV-Härtung.

Flint Group wurde als Farblieferant ausgewählt, wobei die EkoCure Ancora Dual Cure-Farben des Unternehmens zum Einsatz kamen, die sowohl mit LED-UV- als auch mit Quecksilber-UV-Härtungssystemen nach denselben anspruchsvollen Standards verwendet werden können – was den Prozess im Drucksaal beim Übergang zwischen Quecksilber- und LED-Lampen vereinfacht. Die Ancora-Farben wurden in einer migrationsarmen Formulierung geliefert, die sich ideal für Anwendungen bei Lebensmittel- und Pharmaetiketten und flexiblen Verpackungen eignet. Die Druckfarben sind in Flexofarben, Metallicfarben und Beschichtungen sowie in Glanz- und Mattlacken erhältlich.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV,Das erste, was den Kunden auffiel, war, dass jede Farbe mehr »glänzte“ als vorher«, erinnert sich Raffaele. Dies lässt sich in mehr Sichtbarkeit für jede Endverpackung umsetzen. ACM druckt mit Rasterweite´n von 70/80 L/cm und stellt eine höhere Farbsättigung mit sanften Übergängen zu Null fest.

Nach monatelanger Zusammenarbeit und Verfeinerung konnte ACM seinen Anspruch als eine der ersten Druckereien geltend machen, die ein LED-UV-Drucksystem auf dem Schmalbahn-Flexodruckmarkt installiert hat. Zusammen mit AMS Spectral, Omet und Flint hatte das Unternehmen bewiesen, dass LED-UV den Druckprozess drastisch verbessern und lebensmitteltaugliche, gehärtete Schmalbahnverpackungen Wirklichkeit werden lassen kann. »Mit LED-UV können wir eine schnelle und gleichmäßige Trocknung gewährleisten, so dass wir in der Lage sind, die Zeit für jeden Produktionszyklus zu verkürzen und alle Kundenwünsche schneller zu erfüllen«, sagt Raffaele.

Antonio La Franceschina fügt hinzu, »dass die LED-UV-Lampen neben den oben genannten Vorteilen eine konstante Ausbeute über die gesamte Dauer des Aushärtungsprozesses aufweisen. Dies garantiert eine homogene Leistung über den gesamten Bereich des bedruckbaren Materials, wodurch die Verankerung der Farbe verbessert und Probleme mit der Delaminierung vermieden werden.«

Die Umstellung auf LED-UV verkürzte die Trocknungszeiten auf der Folie und machte den gesamten Druckprozess effizienter und flexibler, während gleichzeitig Abrieb- und Ausbleichbeständigkeit und das, was Raffaele als »dauerhafte Helligkeit« beschreibt, garantiert wurden.

Durch die UV-LED-Härtung entfielen der Primer-Schritt und die Wärmezufuhr zur Druckmaschine, so dass ACM eine größere Vielfalt an Substraten mit höherer Geschwindigkeit bedrucken konnte, ohne sich Gedanken über Folienschrumpfung oder Wartezeiten machen zu müssen.

»Was wir als HD-LED-UV-Druck bezeichnen, ist jetzt der Standard von ACM Plastics«, sagt La Franceschina. »Wir garantieren realistische Bilder und ein hohes Maß an Detailtreue und Farbstabilität während des gesamten Druckvorgangs.«

Durch den Einsatz der migrationsarmen Druckfarben von Flint und der energiereichen, kühl laufenden LED-UV-Härtung konnte ACM die Produktionsgeschwindigkeit auf seiner Omet-Druckmaschine auf 180 m/min erhöhen und damit die Produktions- und Lieferzeiten im Vergleich zu den herkömmlichen Quecksilber-UV-Lampen des Unternehmens erheblich verkürzen.

Die Lieferzeiten sanken von vier Tagen auf den nächsten Tag, da die UV-Härtung mit Quecksilber 48 Stunden benötigte, um die bedruckten Substratrollen vor dem Laminierungsprozess abzukühlen. ACM ist auch in der Lage, Kleinstauflagen von bis zu 50 kg effizient zu bewältigen, so dass eine Just-in-Time-Lieferung gewährleistet ist und die Kunden keine Lagerhaltung mehr betreiben müssen.

Neben dem Geschwindigkeits- und Qualitätsvorteil hat die Umstellung auf LED-UV-Druck auch erhebliche Umweltvorteile mit sich gebracht, die die Nachhaltigkeitsbotschaft des Unternehmens verstärken.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV, Die LED-UV-Härtung hat die Energiekosten von ACM und damit auch die CO2-Bilanz um durchschnittlich 50% gegenüber dem Einsatz von Quecksilberlampen auf allen Druckmaschinen reduziert. Die flüssigkeitsgekühlte LED-UV-Technologie von AMS Spectral hat auch Quecksilber und Ozon im Drucksaal eliminiert, ebenso wie den Lärm der Gebläse, wodurch Risiken für die Gesundheit der Mitarbeiter vermieden werden. Darüber hinaus wird die Produktionszeit erhöht, da die Lampen, die eine längere Lebensdauer haben, vor und nach dem Betrieb nicht aufgewärmt oder gekühlt werden müssen.

Neben den zu 100% recycelbaren Verpackungen und vollständig recycelbaren PET-Folien bietet ACM dank der Verwendung lösemittelfreier Klebstoffe eine nachhaltigere flexible Verpackung.

Es gibt noch weitere Nachhaltigkeitsvorteile. Da nur minimale Wärme auf die Bahn übertragen wird, ermöglicht der Einsatz von UV-LEDs die Herstellung dünnerer Hochbarrierefolien, die den Übergang zu leichteren, einfacher zu handhabenden Verpackungen erleichtern und die Abfall- und Emissionswerte insgesamt drastisch reduzieren. ACM bietet seinen Kunden außerdem eine vollständige Rückverfolgbarkeit von den Rohstoffen bis zum Endprodukt.

Raffaele und La Franceschina treffen sich regelmäßig mit den Bedienern der mit ACM-Technik ausgestatten Maschinen, um den Erfolg ihrer Investitionen zu überprüfen, da sie an vorderster Front stehen. Sie hätten nur Lob für die »Zuverlässigkeit und Präzision« der Kombination aus der LED-UV-Technologie von AMS Spectral UV und den Druckfarben von Flint Group auf ihren Omet-Druckmaschinen erhalten.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV, In 2017 kaufte ACM eine zweite Druckmaschine mit voller LED-UV-Ausstattung, eine Achtfarben-Omet Variflex 860, um die boomende Nachfrage nach »lebensmittelechten« Verpackungen zu befriedigen, 2018 kam eine Bobst M6 670 mit LED-UV hinzu, die das Angebot auf neun Farben erweiterte.

Heute ist ACM vollständig auf den LED-UV-Härtung umgestiegen und hat keine herkömmlichen UV-Lampen mehr im Einsatz. Mit 27 in Produktion befindlichen LED-UV-Lampen und 17 weiteren, die installiert werden sollen, ist ACM weltweit führend unter den Verpackungskunden von AMS Spectral UV.

Folienangebot
»Wir wissen, dass es eine der wichtigsten Herausforderungen für kleine und große Marken ist, wahrgenommen und ausgewählt zu werden«, sagt La Franceschina. »Wir reagieren auf die Verpackungsanforderungen mit maßgeschneiderten Lösungen und finden die richtigen Laminierungen, um das Produkt besser zu schützen.«

Die Verpackungsoptionen von ACM reichen von Folien-, Stand-up- und Stick-Verpackungen für Kaffee, Tee und lösliche Produkte über Riegel- und Kissenbeutel für Süßwaren und Schokolade bis hin zu Siegelrand- und Seitenfaltenbeuteln für Snacks. Die pharmazeutischen Verpackungsmaterialien erfüllen strenge gesetzliche Anforderungen und können mit einer Manipulationssicherung versehen werden.

Für Kunden aus dem Kosmetikbereich bietet ACM lebendige, leuchtende Farben, einschließlich Gold und Silber, und besondere Merkmale wie Fenster. Die Verpackungen sind widerstandsfähig gegen Wasser, Alkohol und andere aggressive Stoffe und schützen die Kosmetika im Inneren.

ACM Plastic, AMS Spectral UV, LED-UV, »Die flexiblen Verpackungen von ACM werden in Bezug auf Druck, Formate, Veredelungen und Merkmale an die anspruchsvollen Anforderungen von Produktformulierungen, Vertriebsmethoden, Verpackungs- und Abfüllanlagen angepasst«, erklärt La Franceschina. »Dazu gehören Anti-Beschlag-Fenster, leicht zu öffnende und wiederverschließbare Verschlüsse und UV-Barriere, um die Frische zu gewährleisten und die Eigenschaften von Marken und Produkten zu verbessern, damit sie dem Lebensstil der Verbraucher entsprechen.«

Weitere Expansion
In 2020 erwarb die SIT-Gruppe mit Sitz in San Marino/RSM einen 70%-Anteil an ACM und gab damit einen erheblichen Investitionsschub. Raffaele und La Franceschina leiten weiterhin das Team und betreuen ihren wachsenden Kundenstamm, der derzeit 500 Marken umfasst.

Kürzlich hat ACM die nächste Wachstumsphase eingeläutet, und hat in weitere LED-UV-Druckkapazitäten von Omet und AMS Spectral UV investiert – darunter zwei neue Maschinen, eine Achtfarben- und eine Neunfarben-Omet VariFlex 670, die noch in diesem Jahr installiert werden sollen.

»Wir sind bereit, uns der Herausforderung des Übergangs von starren zu flexiblen Verpackungen zu stellen«, schließt La Franceschina. »Leuchtende Farben, umweltverträgliche Lösungen, kleinere Portionen, garantierte Dosierung, Abfallreduzierung. Es gibt nur eine Verpackungsmethode, die all diesen Anforderungen gerecht wird: die flexible Verpackung.« (Fotos: ACM)

www.acm-plastic.it
www.amsspectraluv.com

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von »Labels & Labeling«. Originalfassung veröffentlicht in »Labels & Labeling« 2-2021, S. 70) (https://www.labelsandlabeling.com/sites/labelsandlabeling/files/magazine/labels-vol43-issue2-2021/index-h5.html#page=100)

 

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