Selbstklebende Etiketten in kleinen bis mittleren Auflagen, solide Investitionen in (digitale) Produktionsmittel, umweltfreundliche Lösungen und eigene Forschung und Entwicklung. Dank seiner eigenen Innovationen schafft es einzigartige, maßgeschneiderte Etikettenanwendungen. Dies ist, kurz gesagt, die Position von Femalabel mit Sitz in Wingene, Westflandern/B. – Robbert Delfos, »PrintMatters« im Gespräch mit Wim Feys, Direktor Femalabel NV.
Bei einem Rundgang durch das 5000 m2 große Betriebsgelände von Femalabel wird deutlich, was es braucht, um unverwechselbare Arbeiten für den Etikettenmarkt zu schaffen: eine große Vielfalt an Techniken, Materialien und Produktionsmitteln. Die Produktionsmittel bestehen aus Druck- und Druckausrüstungen und Weiterverarbeitung. Es gibt eine Achtfarben-Offsetdruckmaschine, die häufig für Booklets (zu kleinen »Broschüren« gefaltete Faltblätter als Teil von Selbstklebeetiketten) verwendet wird, aber auch für »normale« Druckarbeiten, wie Broschüren für das Schwesterunternehmen Proprint. Auf einer UV-Offset-Rollendruckmaschine werden auch Etiketten auf speziellen Materialien gedruckt. Außerdem gibt es eine Flexodruckmaschine, die hauptsächlich für einfache einfarbige Etiketten, wie z.B. Leuchtfarben, verwendet wird. Außerdem verfügt das Unternehmen über Digitaldruckmaschinen – alle von Xeikon mit Toner- und Inkjet-Technologie.
Ausrüstung für die Endbearbeitung
»Wir verfügen auch über eine beträchtliche Anzahl von Nachbearbeitungsmaschinen, wie z.B. Maschinen zum Stanzen, Falzen und Heften von Offsetprodukten. Es gibt eine digitale Laserstanzmaschine und vier Maschinen für die Etikettenrotation zum Stanzen, Perforieren und Aufbringen von Extras wie Lack und Folie. Diese Maschinen entfernen dann das Restmaterial von den breiten Basisrollen und schneiden es in schmale, handliche Rollen.«
Komplexe Etikettenproduktion
Für spezielle und oft komplexe Produkte wie mehrlagige Etiketten und Booklet-Etiketten gibt es ebenfalls eine Maschine, die modular aufgebaut werden kann, aber auch Dry-Peel-Etiketten (was man von der Etikettenrolle abziehen, klebt nicht, sondern kann z.B. als Gutschein an der Kasse abgegeben werden). Direktor Wim Feys beschreibt die Kombinationsmöglichkeiten der Techniken in seinem 35-Mann-Betrieb als ein »Schweizer Taschenmesser«. Mit Blick auf die letztgenannte Maschine sagt er: »Es besteht eine große Nachfrage nach individuellen Lösungen für komplexe Probleme. Um diese Vielseitigkeit zu erweitern, investieren wir erneut, und im Herbst wird eine noch vielseitigere Maschine für diese komplexen Arbeiten hinzukommen«.
Der Unternehmer betreibt viel Forschung und Entwicklung. »Natürlich schauen wir uns auf Messen um, was andere machen, aber wir forschen und testen auch viel selbst. Das Gespräch mit den Kunden wirft Probleme auf. Wir kennen alle Materialien und Techniken und forschen und testen dann, ob wir eine Lösung speziell für diesen Kunden finden können.«
Vom Drucker zum Etikettenhersteller
Neben Femalabel befinden sich in den kürzlich schön renovierten Räumlichkeiten auch die Schwesterunternehmen Proprint bzw. Easy Desk (das Unternehmen mit Büromaterial versorgt). Feys: »Der Vorteil all dieser Produktionsmittel unter einem Dach ist, dass wir bei Teilproduktionen nicht von einem anderen Unternehmen abhängig sind. Wenn ein Kunde kurzfristig Booklet-Etiketten benötigt, drucken wir diese selbst im Offsetdruck und verarbeiten sie dann zu einem Teil eines Etiketts. Jetzt sind alle Maschinen unter einem Dach«.
Vor Jahren waren die beiden Unternehmen noch nebeneinander im Besitz von zwei Brüdern. Der eine (Marc, Wim Feys’ Vater) stellte zickzackgefaltete Endlosformulare und selbstklebende Etiketten für Matrixdrucker her, der andere (Marcs Bruder Chris) kümmerte sich um die Weiterverarbeitung von Briefumschlägen. Feys: »1977 wurde das Unternehmen als Femaprint mit meinem Großvater Antoon und seinen Söhnen Marc und Chris gegründet. Die Spezialisierung auf Endlosformulare nahm 1986 ihren Lauf. Im Jahr 1993 wurden die ersten Flexodruckmaschinen installiert und der Name in Femalabel geändert.«
Die erste Digitaldruckmaschine
Die Richtung war klar. Im Jahr 2000 investierte Femalabel in eine der ersten Digitaldruckmaschinen in Belgien. Das war auch das Jahr, in dem Wim, der einen IT-Hintergrund hatte, in das Familienunternehmen eintrat. »Ein Jahr später waren wir die ersten in den Benelux-Ländern, die eine Laser-Stanzmaschine installierten. Und 2004 investierten wir in eine UV-Offset-Etikettendruckmaschine und zusätzliche digitale Kapazitäten. In 2012 haben wir die digitale Produktion mit zwei Maschinen von Xeikon komplett ersetzt. Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit externen Partnern haben wir 2016 beschlossen, die Produktion von Booklet-Etiketten zu 100% in Eigenregie durchzuführen. Der Zuwachs an digitalen Auflagen mit variablen Daten war 2017 so groß, dass die Kapazität durch zwei schnellere Xeikon CX3-Maschinen ersetzt wurde« (Meldung vom 29. September 2017).
Von der Automobilindustrie bis zur Süßwarenindustrie
Im vergangen Jahr nahm Femalabel auch eine Xeikon Inkjet-Maschine PX30000 in Betrieb. Feys erklärt: »Wir produzieren Etiketten für viele Segmente, oft auch als Drucker für Drucker. Denken Sie an die Automobil- und Chemieindustrie, Körperpflege und Kosmetik, Lebensmittel und Süßwaren, Obst und Gemüse, Landwirtschaft und Gartenbau, Wein, Bier und Spirituosen sowie für Transport und Logistik. Wir konzentrieren uns auf kleine bis mittlere Druckauflagen, die sich perfekt digital produzieren lassen. Die Kunden sind zunehmend an grünen Lösungen interessiert. Wir denken mit ihnen über die Verwendung von recycelten und kompostierbaren Materialien nach. Außerdem gibt es Anforderungen wie Lebensmittelsicherheit, Kratzfestigkeit und Lichtechtheit.«
Investitionen in Xeikon
»Um dies zu erreichen, haben wir gezielt in Xeikon-Anlagen investiert. Der Trockentoner von Xeikon ist lebensmittelecht, so dass wir Etiketten, die diese Anforderung erfüllen, auf den CX3-Maschinen (CMYK + W) produzieren können. Etiketten mit strukturiertem Material, wie z.B. vergé-Weinetiketten, werden ebenfalls am besten mit Trockentoner gedruckt. Die UV-Inkjetmaschine PX30000 ist ideal für Industrieetiketten geeignet. Dank seiner Kratzfestigkeit und seiner Lichtechtheit bleibt der Text lesbar und die Etiketten behalten über viele Jahre ihre ursprüngliche Farbe. Auf diese Weise produzieren wir für jedes Segment die gewünschte Menge in der optimalen Zusammensetzung.« (Text: Robbert Delfos | Fotografie: Florian van Eenoo)
〉 www.femalabel.be
〉 www.xeikon.com
Erstveröffentlichung bei www.printmatters.nl (8. September 2023). Mit freundlicher Genehmigung.