EUBP European Bioplastics stellte im Rahmen der 12. European Bioplastics Konferenz (28.–29. November 2017) in Berlin die aktuelle Marktdatenauswertung vor. Demnach setzt sich der positive Wachstumstrend der Biokunststoffbranche weiterhin fort. »Der Markt für Biokunststoffe wird in den nächsten fünf Jahren um 20% wachsen. Die Bemühungen um den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft sowie die stärkere politische Unterstützung für die Bioökonomie und nicht zuletzt das gesteigerte Verbraucherbewusstsein für nachhaltige Produkte und Verpackungen tragen zu dem Wachstum bei«, sagt François de Bie, Vorsitzender von European Bioplastics.
Die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe werden in den kommenden Jahren von rund 2,05 Mio. Tonnen in 2017 auf etwa 2,44 Mio. Tonnen bis 2022 ansteigen. Innovative Biopolymere wie PLA (Polylactide) und PHA (Polyhydroxyalkanoate) sind die größten Wachstumstreiber im Bereich der biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffe.
Der angekündigte Ausbau der Kapazitäten für PET wurde nicht wie in den vergangenen Jahren vorhergesagt realisiert. Stattdessen verlagert sich der Fokus auf die Entwicklung von PEF (Polyethylenfuranoat), einem neuen Polymer, das voraussichtlich 2020 am Markt erhältlich sein wird. PEF ist vergleichbar mit PET, jedoch 100% biobasiert und weist verbesserte Barriere- sowie thermische Eigenschaften auf und ist somit ein ideales Material für die Verpackung von Getränken, Nahrungsmitteln und Non-Food-Artikeln.
Verpackungen bleiben das führende Anwendungssegment für Biokunststoffe mit fast 60% (1,2 Mio. Tonnen) Anteil am gesamten Biokunststoffmarkt im Jahr 2017.
Die Landnutzungsfläche für den Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Produktion von Biokunststoffen belief sich im Jahr 2017 auf rund 0,82 Mio. Hektar. Dies entspricht einem Anteil von weniger als 0,02% der weltweiten Landwirtschaftsfläche von 5 Mrd. Hektar, wovon 97% als Weidefläche sowie für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln genutzt werden. Trotz des prognostizierten Wachstums der Produktionskapazitäten von Biokunststoffen in den kommenden fünf Jahren wird der Anteil der Landnutzungsfläche bei rund 0,02% bleiben. Dies verdeutlicht, dass zwischen dem Anbau nachwachsender Rohstoffe für Nahrungs- und Futtermittel und für die Herstellung von Biokunststoffen keine Konkurrenz besteht.
Der Marktdatenreport 2017 kann unter folgendem Link eingesehen und heruntergeladen werden: www.european-bioplastics.org/market/. (Grafik: EUBP)
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