BOBST Die Gruppe meldet für das Gesamtjahr 2024 niedrigere Auftragseingänge als in 2023 und starke Umsätze. Der Auftragsbestand war deshalb sowohl bei Maschinen als auch bei Services niedriger als Ende 2023.
Die Bobst Group erwirtschaftete in 2024 einen Umsatz in Höhe von CHF 1891 Mio. (– CHF 69 Mio. oder –3.5%). Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF 156 Mio. (2023: CHF 147 Mio.), während sich das Nettoergebnis auf CHF 96 Mio. belief (2023: CHF 119 Mio.).
Die Rendite aus eingesetztem Kapital (ROCE) sank auf 22.0% gegenüber 24.9% im Jahr 2023. Der Barmittelzufluss aus Betriebstätigkeiten betrug CHF 55 Millionen, gegenüber CHF 45 Millionen im Jahr 2023. Die Barmittel stiegen im Berichtsjahr und verringerten die Nettoverschuldung auf CHF 126 Millionen (CHF 134 Millionen in 2023). Die Eigenkapitalquote stieg auf 28.8% von 25.7% im Vorjahr.
Vor dem Hintergrund des niedrigeren Auftragsbestands und des zumindest für das erste Halbjahr 2025 geringeren Auftragseingangs, erwartet die Gruppe ein weniger günstiges Jahr 2025. Das ist hauptsächlich auf die Unsicherheiten zurückzuführen, die aus der gesamtwirtschaftlichen Lage in verschiedenen Märkten sowie der Vielzahl der geopolitischen Spannungen resultieren und die die Ergebnisse der Gruppe negativ beeinflussen können. Für das Gesamtjahr 2025 geht die Gruppe derzeit davon aus, dass der Umsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) unter dem Niveau von 2024 liegen werden.
Auftragseingang und Auftragsbestand
Die Gruppe startete in das Jahr 2024 mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 30% niedrigeren Auftragsbestand bei Maschinen. Wie erwartet, lag der Auftragseingang in den meisten Monaten unter dem des Vorjahres. Der Dezember 2024 war stark, konnte aber die über das Jahr hinweg fehlenden Auftragseingänge nicht kompensieren. Das führte zu einem Rückgang des gesamten Auftragsvolumens um 6% gegenüber dem im Vorjahr erzielten Wert. Im Geschäftsbereich »Printing & Converting« lag der Auftragseingang um 13% unter dem des Vorjahres, mit unterschiedlichen Trends in den einzelnen Branchen. Im Geschäftsbereich »Services & Performance« stieg der Auftragseingang im Vergleich zu 2023 um 4%. Im Geschäftsbereich »Printing & Converting« ist der Auftragsbestand um etwa 35% niedriger als Ende 2023 und liegt wieder auf dem Niveau vor Covid.
Umsatz
Im Gesamtjahr 2024 sank der Konzernumsatz um CHF 69 Mio. (–3.5%) auf CHF 1891 Mio. Bereinigt um Währungseffekte und Übernahmen sank der Umsatz in 2024 um CHF 23 Mio. (–1.2%). Eine Verbesserung von CHF 6 Mio. (0.3%) ergab sich aus einer Änderung des Konsolidierungskreises aufgrund der Übernahmen in den Jahren 2023 und 2024. Die ungünstige Entwicklung der Wechselkurse hat sich mit CHF 52 Mio. (–2.7%) negativ auf den Umsatz ausgewirkt.
In der 2. Hälfte des Jahres 2024 beliefen sich die Umsätze auf CHF 1063 Mio. gegenüber CHF 828 Mio. in den ersten sechs Monaten des Jahres.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs »Printing & Converting« sank um 7.2% auf CHF 1221 Mia. Der Rückgang des Konzernumsatzes ist auf den geringeren Auftragsbestand bei Maschinen zu Beginn des Jahres und den niedrigeren Auftragseingang über das Berichtsjahr hinweg zurückzuführen. Mit Ausnahme des Marktsegments »Etiketten«, in dem das Hochwasser vom November 2023 das Ergebnis beeinträchtigt hatte, sanken die Umsätze in allen Branchen.
Der Geschäftsbereich »Services & Performance« steigerte seinen Umsatz um 4.1% auf CHF 670 Millionen. Zu diesem Wachstum trugen alle seine Aktivitäten bei.
Nach Region verteilen sich die Umsätze wie folgt: Europe CHF 824,8 Mio. (–12,1%) = 43,6% vom Gesamtumsatz; Amerika CHF 616,0 Mio. (+1,0) = 32,6%; Asien und Ozeanien CHF 389,1 (+14,0%) = 20,6%; und Afrika CHF 61,3 (–14.1) = 3,2%.
Ausblick auf das Jahr 2025
Der IWF prognostiziert für 2025 ein globales Wachstum von 3.3% und eine auf 4.2% sinkende Inflation. Allerdings bedrohen zunehmender Protektionismus und Spannungen im Handel die Stabilität. Das Wachstum wird anhalten, aber hohe Zinsen und Zölle könnten das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher dämpfen.
Die schwächere Konjunktur und Nachfrage in China sowie die Immobilienkrise belasten die Konsumausgaben. Europa kämpft mit hohen Kreditkosten und einer schwachen Industrie, was sich auf die Stimmung in der Geschäftswelt sowie der Konsumentinnen und Konsumenten auswirkt.
Der Verpackungsmarkt ist aufgrund von Zöllen auf Rohstoffe wie Aluminium und Kunststoffe von steigenden Kosten betroffen, womit auch die Produktionskosten steigen. Störungen in den Lieferketten könnten zu einem Anstieg der Preise für Unternehmen und Verbraucher führen. Indessen werden Regulierungen und umweltbewusste Konsumenten bei nachhaltigen Verpackungen zu einer weiter wachsenden Nachfrage führen und Unternehmen zwingen, ungeachtet wirtschaftlicher Unsicherheiten auf recycelbare und kohlenstoffarme Alternativen umzusteigen.
Basierend auf der heutigen Bewertung des gesamten geschäftlichen Umfeldes und der Aussichten erwartet die Gruppe für das Gesamtjahr 2025 einen Umsatz und ein Betriebsergebnis (EBIT) unter den Niveaus, die in 2024 erreicht wurden. Die langfristigen Ziele einer Betriebsergebnismarge (EBIT) von wenigstens 8% und einer Kapitalrendite (ROCE) von mindestens 20% werden aufrechterhalten. Die langfristigen Ziele für die Dividendenausschüttungen und die Eigenkapitalquote lauten 30–35% für die Eigenkapitalquote und mindestens 50% des Konzernergebnisses nach Steuern für die Ausschüttungsquote. (Bildquelle: Bobst)