Das nächste Xeikon Café steht vor der Tür. Zeit für eine Standortbestimmung mit Filip Weymans, Vice President Marketing von Xeikon, welche Vorteile das Kundenevent den Verarbeitern im Etiketten- und Verpackungsdruck bietet
Herr Weymans, was ist für das Xeikon Café 2017 geplant?
FW: Dieses Jahr findet das Xeikon Café für Verpackungsinnovationen bereits zum dritten Mal statt. Mit noch mehr Partnern und viel mehr Anwendungen wird dieses Event erheblich größer sein als die vorhergehenden Veranstaltungen. Das Ziel ist, den Teilnehmern verständliche und aussagekräftige Brancheninfos zu geben und einen praxisrelevanten Dialog zu führen, damit die Besucher den größten Nutzen mit nach Hause nehmen können.
Geplant sind viele Live-Vorführungen zu verschiedenen Etiketten und Verpackungen, die wir auch nach vertikalen Märkten zusammengefasst haben. Im Bereich der Pharma-Etiketten werden etwa leichte Flyer und Faltschachteln produziert, die zusätzliche Leistungsmerkmale wie Produktnachverfolgung mit Track+Trace sowie den Fälschungsschutz, bieten. Im Getränkemarkt geht es um Nassklebe-, Selbstklebe- und Rundumetiketten sowie um Getränkekartons und Deckpapier für einen Hersteller von Weinkartons aus Wellpappe sowie für Softdrinks und Spirituosen. Wir erweitern die Palette der ausgestellten Lösungen, die nun auch die Bereiche Süßwaren, Baumarkt, Kraftfahrzeuge und sogar Medien umfassen, wo Xeikon-Anwender beispielsweise Schallplattenhüllen produzieren werden.
Darüber hinaus gibt es ein Konferenzprogramm mit dem Schwerpunkt auf unternehmerische und technische Aspekte sowie zum Abschluss eines jeden Tages eine Reihe von offenen Podiumsdiskussionen, auf denen die wichtigsten Trends wie in einer Talk-Show zur Sprache kommen. Daher übrigens auch das Café-Motto: Wir fördern den offenen Dialog, wie er seit Jahren in den Kaffeehäusern in ganz Belgien anzutreffen ist.
Was wird das Xeikon Café 2017 denjenigen, die bereits an früheren Veranstaltungen teilgenommen haben, an Neuem bieten?
FW: Allein der Umfang des Xeikon Café 2017 macht einen großen Unterschied. Wir rechnen mit mehr Besuchern und haben deshalb die Anzahl der ausgestellten Anwendungen für Etiketten und Verpackungen auf mehr als 20 vergrößert: sie umfassen vom Konzept bis zur Produktion etwa Faltschachteln, Standbodenbeutel und auch Wellpappenlösungen. Es handelt sich teils um sehr innovative Anwendungen, die zeigen, welche Vorteile die Digitalproduktion gerade in neu aufkommenden Marktsegmenten bieten kann. Alle Partner des Xeikon Cafés arbeiten eng zusammen, um zu zeigen, was alles mit einer lückenlosen Komplettlösung möglich werden kann. Ich bin mir sicher, dass dieses Konzept die Kreativität der Teilnehmer anregen wird und sie für neue Ideen empfänglich macht.
Ein weiterer Teil des Xeikon Café 2017 ist das Konferenzprogramm, das neue Maßstäbe in der unternehmerischen und technischen Weiterbildung setzt. Wir haben einige äußerst erfahrene Referenten gewonnen, die zu den verschiedenen Herausforderungen des Marktes sprechen werden. Auch werden Markeninhaber und Kunden über ihre persönlichen Erfahrungen mit der digitalen Produktion berichten, während sich unsere Partner auf die technischen Aspekte konzentrieren werden.
Für uns ist es sehr wichtig herauszufinden, ob eine digitale Lösung bereits heute für das betreffende Unternehmen von Vorteil ist oder vielleicht auch erst später – denn was wir nicht möchten, sind Kunden ohne Erfolg. Xeikon versteht sich als ein pragmatisches Unternehmen, das sinnvolle Produkte liefert, die gut funktionieren. Mit dem Xeikon Café möchten wir den Hype um die digitale Verpackungsproduktion zurecht rücken und den Verarbeitern dabei helfen, ihren wahren Wert zu erkennen.
Das macht neugierig! Können Sie uns etwas mehr von den neuen Anwendungen erzählen?
FW: Unsere Kunden verschieben die Grenzen des Digitaldrucks immer weiter, da die Zulieferer neue Workflows, Substrate und Verarbeitungslösungen zur Verfügung stellen, die ihnen neue Möglichkeiten eröffnen. Im Laufe unserer vielen erfolgreichen Jahre in der Verpackungsindustrie für Etiketten und Faltschachteln haben wir festgestellt, dass sich diese Anwendungen auf leichte trägerlose Folien, Standbodenbeutel, Wellpappen-Liner und — als aktuell schnell wachsendem Segment — auch auf Pappbecher ausweiten. Die zahlreichen Anfragen potenzieller Nutzer zeigen, dass das Interesse gerade daran recht groß ist. Einige Anfragen sind sehr vielversprechend, vor allem was Offset-Laminierungen in der Wellpappenverarbeitung angeht, die durch »Xeikon-Lam« ersetzt werden könnten.
Ein wichtiger Aspekt, der im Xeikon Café eine Rolle spielen wird, ist die Notwendigkeit lebensmittelsicherer Verpackungen. Die Lebensmittelsicherheit ist eine der Hauptstärken der Trockentoner-Technologie von Xeikon: Der Toner ist unter anderem in Europa und in Nordamerika als lebensmittelsicher zugelassen. In der Tat haben wir zwei Kunden in den Niederlanden, die seit vielen Jahren auf leichtem Papier von nur 21 g/m2 Etiketten drucken, die direkt auf Käsebällchen aufgebracht werden! Noch dichter an das Lebensmittel heran geht wohl kaum… Das wird übrigens auch eine der Anwendungen sein, die im Xeikon Café vorgeführt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Produktion von Kaffeebechern, die in vielen Regionen weltweit ein starkes Wachstum erfährt. Xeikon hat bereits mehrere Maschinen in diesen Spezialmarkt verkauft. Wir erkennen ferner eine Nachfrage nach bedruckten Themenbechern für Veranstaltungen. Diese werden erfolgreich von Unternehmen angeboten, die bereits digital produzieren, da so auch Kleinauflagen wirtschaftlich werden.
Zu einem ganz anderen Thema. Seit mehr als einem Jahr gehört Xeikon nun schon zur Flint Group. Welche Auswirkungen hat das auf das Geschäft von Xeikon?
FW: Nur positive! Teil eines führenden weltweiten Zulieferers für die Druck- und Verpackungsindustrie zu sein, bietet zahlreiche Vorteile. Es hat unsere Glaubwürdigkeit und finanzielle Stabilität gestärkt. Die Infrastruktur der Flint Group sowie ihre globale Marktreichweite sind wichtige Stärken. Das gilt insbesondere für Lateinamerika und den asiatisch-pazifischen Raum. So können wir neue Kunden gewinnen. Ein Beispiel ist eine kürzlich realisierte Installation bei einem führenden Verpackungsunternehmen in Indien, das seit vielen Jahren ein Kunde der Flint Group ist. Diese bereits bewährte Geschäftsbeziehung hat die Gespräche vereinfacht und unserer Glaubwürdigkeit als Zulieferer geholfen. Die Vertriebsstruktur der Flint Group stellt uns auch lokale Lager für Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile zur Verfügung und erlaubt uns, einheimische Kundendienstmitarbeiter einzusetzen.
Davon profitiert Xeikon. Doch welche Auswirkungen hat der Zusammenschluss auf die Flint Group?
FW: Neben den vorhandenen Geschäftsbereichen Print Media und Packaging hat die Flint Group einen dritten Bereich Digital Solutions geschaffen, dem zurzeit nur Xeikon angehört. Das ist für die Flint Group von strategischer Bedeutung, da sie den Wert der Kundenbeziehungen kennt, der seit vielen Jahren eine wesentliche Stärke ist. Anstatt also nur Tinten und Toner für Digitaldruckmaschinen herzustellen, will sie in der Lage sein, die Kundenbeziehungen fortzusetzen und Lösungen zu liefern, mit denen die Kunden noch erfolgreicher sind. Bei der Flint Group steht der Kunde an erster Stelle. Die Gruppe arbeitet mit großem Engagement daran, ihre Kunden immer besser zu unterstützen. Sie ist der größte Anbieter von Tinten und Druckplatten für den Flexo-Schmalbahndruck von Etiketten. Angesichts des Markttrends zum Digitaldruck wollte sie ihre Führerschaft auch in diesem Segment im direkten Kontakt zum Kunden ausweiten.
Auf den letzten Labelexpos und auf der drupa hat Xeikon seine Fusion-Technologie vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein digitales Kombinationskonzept, das die Möglichkeiten der High-End-Verpackung erweitern soll. Wird die neue Fusion-Technologie auch im Xeikon Café zu sehen sein?
FW: Die Veredelungskonzepte der Fusion-Technologie, insbesondere das hochdeckende Weiß, die Folienprägung und die Spot-Lackierung, sind auf ein enormes Interesse gestoßen. Damals waren es noch Technologie-Vorführungen, mit deren Hilfe die Reaktion des Marktes getestet werden sollte. Jetzt werden sie zu Produktmodulen weiter entwickelt. Im Xeikon Café zeigen wir echte Lösungen. Schließlich ist es eine praxisnahe Veranstaltung, auf der Anlagen für den täglichen Einsatz vorgeführt werden, mit denen sich rentable Aufträge und Anwendungen realisieren lassen.
Xeikon hat mit großem Erfolg einen breiten und erfolgreichen Kundenstamm aufgebaut. Diese Unternehmen suchen nach neuen Geschäftschancen. Xeikon unterstützt sie mit viel Engagement dabei, dieses Ziel zu erreichen. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern stellen wir die Teams zusammen, die gemeinsam mit den Kunden neue und rentable Anwendungen entwickeln. Ein Beispiel ist CS Labels in Großbritannien. Das Unternehmen hat die Möglichkeit erkannt, auf seiner Breitbahn-Digitaldruckmaschine Xeikon 3500 auch Standbodenbeutel zu produzieren. Xeikon hat ihm geholfen, eine Lösung auszuarbeiten. Dann hat CS Labels mit CS Pouches einen völlig neuen und sehr erfolgreichen Geschäftsbereich etabliert.
Wo hört Xeikon auf und wo fangen seine Partner an?
FW: Mit unseren Partnern, selbst mit jenen, die in einigen Bereichen unsere Mitbewerber sind, arbeiten wir eng zusammen. Wir möchten unseren Kunden die beste praxisrelevante Lösung zur Verfügung stellen, die sich im Alltagsgeschäft als zuverlässig erweist. Xeikon will keine Druckmedien verkaufen, sondern sicherstellen, dass die auf unseren Druckmaschinen eingesetzten Medien für unsere Technologie geeignet sind und jederzeit die bestmögliche Produktqualität gewährleisten. Daher zertifizieren wir diese Medien. Bei den Workflow-Tools arbeiten wir mit den vom Kunden bevorzugten Lösungen. Dabei ist es unerheblich, ob diese von uns oder von einem der vielen anderen Anbieter auf dem Markt stammen. Auch beim Pre- und Post-Print gibt es bereits eine Vielzahl etablierter Systeme. Daher arbeiten wir mit den besten Lieferanten zusammen, die den Markt und sein Leistungspotenzial kennen. Keine Frage, wenn Xeikon der Meinung sein sollte, dass eine bestimmte Marktnachfrage nicht gedeckt ist, würden wir auch eine eigene Lösung entwickeln.
Was sollten die Teilnehmer vom Xeikon Café Ihrer Meinung nach vor allem mit nach Hause nehmen?
FW: Sie sollten die Zeit gut nutzen und die richtige Entscheidung zu ihrer Geschäftsstrategie treffen. Selbst wenn der Digitaldruck für ihr Geschäft nicht die richtige Lösung ist, sollten sie sich vergewissern, dass diese Entscheidung richtig ist! Das Xeikon Café bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten sich fortzubilden, sowohl von den dort vorgeführten Anwendungen als auch von den Referenten im Konferenzprogramm. Xeikon ist Teil einer Gruppe gleichberechtigter Partner, die über ihr Leistungspotenzial informieren und den Kunden aufmerksam zuhören, wenn diese von ihren Vorhaben berichten. Das Xeikon Café wird für alle Teilnehmer eine »Entdeckungsreise« sein.
Woran sollen sich die Teilnehmer, neben ihrer Zeit mit Xeikon, am meisten erinnern?
FW: Sicherlich an die offene Atmosphäre eines belgischen Kaffeehauses mit belgischem Bier und natürlich an die Gespräche mit einer Vielzahl von Branchenexperten. Das Xeikon Café ist keine Verkaufsveranstaltung sondern eine Lern- und Weiterbildungsplattform. Ich bin davon überzeugt, dass die Zeit dort eine wirklich sinnvolle Investition ist!
Das Xeikon Café 2017 auf einen Blick:
- Dauer: Von Dienstag, den 28. März, bis Freitag, den 31. März 2017.
- Öffnungszeiten: Täglich von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Außer Freitag bis 16:00 Uhr.
- Ort: Firmensitz von Xeikon, Belgien (Duwijckstraat 17, 2500 Lier)
- Website und Anmeldung: xeikoncafe.com
- Kosten: Die Veranstaltung ist für alle Teilnehmer kostenlos.
Partner des Xeikon Café:
Das Xeikon Café 2017 wird erneut in Zusammenarbeit mit den Xeikon Aura-Partnern durchgeführt. Auf der Veranstaltung präsent sind unter anderem AB Graphic International, Actega Terra, Advanced Track and Trace, AGFA Graphics, Argos Solutions, AVT, Bograma, Brotech Graphics, Cartes, CERM, Diamond Photofoil, Esko, Flint Group, Grafisk Maskinfabrik, Grafotronic, Highcon Systems, Hybrid Software, Iggesund Paperboard, Label Traxx, Lake Image Systems, Michelman, Meech International, Metsä Board, OneVision Software, Smag Graphique, Stora Enso, Treofan Germany, Xeikon Prepress und Yupo Europe.