HEIDELBERG Die Heidelberger Druckmaschinen AG verstärkt ihre Aktivitäten im Nachhaltigkeitsmanagement. Vor dem Hintergrund der weltweiten Herausforderungen des Klimawandels hat sich Heidelberg im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 zur Klimaneutralität verpflichet. Dazu hat das Unternehmen ein Environmental Social Governance (ESG) Gremium gegründet, welches für die Strategie sowie Definition, Umsetzung und Kontrolle der Maßnahmen verantwortlich ist. Die Leiterin des Gremiums, Dr. Eva Boll, berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden.
»Heidelberg ist sich seiner Verantwortung hinsichtlich der Gefahren des weltweiten Klimawandels bewusst und bekennt sich zum 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens«, so Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. »Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir aktiv an der schrittweisen Verringerung schädlicher Emissionen und der Reduktion von Umwelt- und Gesundheitsbelastungen an unseren Standorten. Jetzt haben wir uns zudem verpflichtet, schneller als die Gesetzgebung vorschreibt, unsere weltweiten Produktions- und Vertriebsstandstandorte bis 2030 klimaneutral zu betreiben.«
Um dieses Ziel zu erreichen, hat Heidelberg bereits mehrere Maßnahmen definiert und mit der Umsetzung begonnen. Der Fokus liegt zunächst darauf, die Energieeffizienz an allen Produktions- und Vertriebsstandorten zu steigern und diese mit grüner Energie zu versorgen. Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen bereits deutlich senken. Die übrigen, unvermeidbaren Emissionen wird das Unternehmen über Emissionszertifikate kompensieren. Bis spätestens zum Jahr 2040 will Heidelberg dann die vollständige Klimaneutralität seiner Standorte ohne Zertifikate erreichen.
Ganzheitliche ESG Nachhaltigkeitsstrategie: Mehr als nur Klimaneutralität
Die ESG Nachhaltigkeitsstrategie von Heidelberg reicht jedoch weit über das Thema Klimaneutralität hinaus. Unter Nachhaltigkeit versteht das Unternehmen den langfristigen Gleichklang zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung und fokussiert sich auf die Themenfelder Klimastrategie, umweltfreundliche Produkte, nachhaltiges Personalmanagement sowie Compliance und Good Governance.
»Heidelberg hat sich einem nachhaltigen Personalmanagement verpflichtet, das u.a die Themen New Work, Demografiemanagement, Inklusion und Diversität, Gesundheitsmanagement sowie Employer Branding zum Gegenstand hat«, sagt Marcus A. Wassenberg, CFO und Arbeitsdirektor bei Heidelberg. »Denn immer mehr Finanzmarktteilnehmer legen verstärkt Gewicht auf das Thema Nachhaltigkeitsmanagement als ein wichtiges Kriterium für künftige Investmententscheidungen.«
Darüber hinaus kommen die Verankerung von Fragen der Menschenrechte und Umweltaspekte in der gesamten Wertschöpfungskette, also beispielsweise bei sämtlichen Lieferanten und Zulieferbetrieben der Heidelberg-Gruppe, hinzu.
»Heidelberg versteht Nachhaltigkeitsmanagement ganzheitlich und bezieht alle Aspekte wie Klima- bzw. Umweltschutz im Hinblick auf Herstellung und Betrieb seiner Produkte und soziale Kriterien in die Betrachtung ein«, sagt Dr. Eva Boll, Leiterin ESG bei Heidelberg. »In den nächsten Wochen und Monaten arbeiten wir den Kriterienkatalog sowie den Maßnahmenplan Schritt für Schritt weiter aus und erstellen zum Ende des laufenden Geschäftsjahres einen Fahrplan mit Etappenzielen für die nächsten Jahre. Dabei gehen Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung Hand in Hand.«
Globaler Trend zur Nachhaltigkeit eröffnet Heidelberg neue Wachstumschancen
Insgesamt eröffnet der globale Trend zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit für Heidelberg auch neue Wachstumschancen. Ein Beipiel sind die Aktivitäten des Unternehmens im Bereich der Elektromobilität. So ist Heidelberg bei Wallboxen für Elektrofahrzeuge bereits Marktführer in Deutschland und plant, das Portfolio Schritt für Schritt rund um die Themen Ladeinfrastruktur und Smart Home weiter auszubauen. Dabei steht auch der internationale Rollout im Fokus. Darüber hinaus besitzt Heidelberg umfassendes Know-how bei Automatisierungskonzepten- und -lösungen für eine CO2 freie Produktion, die auch außerhalb der grafischen Industrie zum Einsatz gelangen können.
»Heidelbergs ganzheitlicher Ansatz beim Nachhaltigkeitsmanagement ist nicht nur Ausdruck unseres Verantwortungsbewusstseins, sondern bietet dem Unternehmen aufgrund seiner Lösungen zur Dekarbonisierung in den verschiedensten Bereichen auch außerhalb unseres Kerngeschäftes neue Wachstumschancen«, so Hundsdörfer.
Nachhaltigkeit bereits seit Jahrzehnten Bestandteil der Unternehmens-strategie von Heidelberg
Das Thema Nachhaltigkeit ist bereits seit Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fester Bestandteil der Unternehmensstrategie von Heidelberg.
Seit 1996 betreibt das Unternehmen ein validiertes Umweltmangementsystem und ist seit 2001 nach ISO 14001 zertifiziert. Ein weiterer Meilenstein ist auch die Effizienzoptimierung der besonders energieintensiven Gießerei am Standort Amstetten. So ist es Heidelberg seit 2012 bis heute gelungen, die Energieeffizienz an diesem Standort nachweislich um mehr als 20% zu verbessern. Um das zu erreichen, wurden beispielsweise Heizung, Lüftungsanlagen und die Beleuchtung optimiert bzw. erneuert, Motoren ausgetauscht und der Schmelzprozess optimiert. Auch an den weiteren Standorten werden kontinuierlich Energieeffizienzprojekte umgesetzt. Einige Hallen wurden nach KfW-Standard modernisiert und das Umstellen der Beleuchtung auf LED-Technik hat die Energieefizienz nachhaltig verbessert. Am Standort Wiesloch-Walldorf gibt es bereits seit vielen Jahren ein Energiekonzept. Maßnahmen wie das Errichten zweier Blockkraftheizwerke oder auch die momentan laufende Flächenverdichtung wirken sich ebenfalls positiv auf die Energiebilanz des Standortes aus. Seit November 2021 hat Heidelberg, als erster Falzmaschinenhersteller weltweit, auch sämtliche Maschinen aus dem Werk Ludwigsburg CO2-Neutral gestellt.
Hinsichtlich des Portfolios entwickelt Heidelberg umweltfreundliche und bedienungssichere Produkte für alle Phasen ihres Lebenszykluses, d.h. in Bezug auf Herstellung, Betrieb sowie Entsorgung bzw. Recycling. Bezogen auf das Jahr 1990 hat Heidelberg den Energiebedarf für den bedruckten Bogen um 40% reduziert. Den Betrieb der Produkte hat das Unternehmen hinsichtlich Makulatur, Abfall, Energieverbrauch und Emissionen auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, damit Kunden ihre Druckerzeugnisse unter dem Motto »ökonomisch denken, ökologisch drucken« produzieren können.
Als erster Druckmaschinenhersteller hat Heidelberg bereits in 2012 die CO2-Emissionen bei der Herstellung der Maschinen (cradle-to-gate) berechnet und stellt diese auf Kundenwunsch klimaneutral. Mit dem damit verbundenen CO2-Kompensations-Zertifizierungsprogramm wird das Wiederaufforstungsprojekt »Sodo« der Nichtregierungsorganisation World Vision in Äthiopien unterstützt, das selbst nach dem »Gold Standard« zertifiziert ist.
Darüber hinaus ist Heidelberg mehreren Nachhaltigkeitsinitiativen beigetreten: Dazu gehören die »Blue Competence« Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA und in jüngster Zeit die Initiative CEOs bekennen Farbe, speziell im Verpackungsbereich das Forum 4evergreen sowie die Initiative Healthy Printing. (Grafik: Heidelberg)